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Bad Monkeys

Bad Monkeys

Titel: Bad Monkeys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Ruff
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mich raten, sie kommt immer nur dann raus, wenn Sie wütend sind.«
    »Sie war eine Kellnerin, Sie Arschloch. Im Diner … Sie hat uns bedient, aber dann ist sie verschwunden, bevor die Rechnung kam. Sie muss das Lokal vor uns verlassen und die Bombe in Trues Auto platziert haben. Dann ist sie mit der Kanone auf mich und Wise losgegangen … Bitte sagen Sie mir, dass Eyes Only etwas davon mitbekommen hat!«
    »Bei sämtlichen Eyes- Only -Geräten im Diner ist kurz vor Ihrer Ankunft eine Funktionsstörung aufgetreten«, sagte Dixon. »Von dem, was sich draußen abgespielt hat, haben wir allerdings ein paar Aufzeichnungen bekommen.«
    Auf dem Fernsehbildschirm erschien der Parkplatz. Er war aus der Vogelperspektive aufgenommen, wahrscheinlich von einer hohen Plakatwand aus, und die Kamera sah direkt auf den Geländewagen. Wise stand auf der Fahrerseite und schrie meinen Namen … Dann gab es einen orangegelben Blitz, gefolgt von Knistern und Rauschen, und dann griff Wise nach seiner Axt. Ich kam ins Bild gerannt. Nach meiner Erinnerung hatte ich die Knarre erst an dieser Stelle gezogen, aber in der Videoaufnahme hielt ich sie schon in der Hand, geradeaus nach vorn gerichtet. Wise verkrampfte sich und brach zusammen.
    »Moment mal«, sagte ich. »Das ist nicht das, wonach es aussieht …«
    Auf dem Bildschirm kauerte ich jetzt neben dem reglosen Wise, fühlte nach seinem Puls und sah dann hoch.
    »Okay. Jetzt passen Sie auf, da kommt sie …«
    Aber die Aufzeichnung hörte genau an dieser Stelle auf, und jetzt wurde der Bildschirm wieder blau, darauf das Wort störung .
    »Also w irklich!«, schrie ich. »Scheiße noch eins, funktioniert das Mistding immer nur dann, wenn es mich schlecht dastehen lassen kann?«
    Ein hohes Kichern erfüllte den Raum. »Sie hat nicht ganz unrecht, Dixon. Eyes Only scheint in letzter Zeit häufig Tomaten auf denselben zu haben.«
    Die Clown-Puppe war zum Leben erwacht und stieg von ihrem Podest herunter. Selbst mit beiden Füßen auf dem Boden war sie noch sehr groß.
    »Das ist nichts Ungewöhnliches, wenn die Bande im Spiel ist«, sagte Dixon.
    »Nein, wohl nicht«, sagte der Clown und nickte mir dann zu. »Willkommen in meinem Reich, Jane Charlotte. Mein Name ist Robert Love.«
    »Das hab ich nicht getan«, sagte ich. »Man versucht, mir was anzuhängen. Mein Bruder –«
    »Ich weiß alles über Ihren Bruder. Er nervt mich schon seit einiger Zeit beträchtlich.«
    »Ja, Phil kann durchaus so sein. Und er ist stinkig auf mich. Und der« – ich zeigte auf Dixon – »hat auch was gegen mich. Was immer er Ihnen erzählt hat –«
    »Es ist mir nicht entgangen, dass Mr. Dixon Sie nicht leiden kann. Mich können Sie auch nicht leiden, nicht wahr, Dixon?« Er deutete mit dem Finger auf die Träne unter seinem Auge und machte einen Schmollmund. »Nichts für den armen Love übrig … Aber andererseits gehört es auch nicht zu den Aufgaben eines Inquisitors, seine Mitmenschen zu mögen, habe ich recht?«
    »Schauen Sie«, sagte ich, »wenn ich einen Überfall inszenieren wollte, warum sollte ich es auf die Art tun? Ich meine, mich selbst mit einer Waffe anschießen, die ich dann nicht verschwinden lassen kann? Das wäre doch absolut dämlich!«
    »Es wirkt in der Tat ziemlich dumm«, räumte Love ein. »Aber andererseits ist das Böse manchmal so unheimlich trickreich … Vielleicht sagen Sie die Wahrheit, und man versucht, Ihnen etwas anzuhängen. Vielleicht sollen wir aber auch bloß glauben, dass man Ihnen etwas anhängen will, damit wir Ihnen vertrauen und nicht erkennen, dass Sie in Wirklichkeit für die Bande arbeiten.« Er rieb sich theatralisch das Kinn. »Was für eine vertrackte Sache … Sind Sie eine gute Jane oder eine schlechte Jane?«
    »Was soll ich tun? Wie kann ich meine Unschuld beweisen?«
    »Genau das ist die Frage. Ihr Bruder hat ein großes Talent, die Wahrnehmung zu manipulieren. Das ist einer der Gründe, warum die Bande so große Stücke auf ihn hält. Wenn er sich vorgenommen hat, Ihren Ruf zu ruinieren – falls da noch was zu ruinieren ist –, können Sie möglicherweise nichts dagegen unternehmen.« Er seufzte und schüttelte den Kopf. »Das Böse … Das trickreiche, trickreiche Böse … Wissen Sie, einst war ich auch fast böse …«
    »Rasend spannend«, sagte ich. »Aber um wieder von mir zu reden –«
    »Das war in meiner Jugend. Ich bin in der Wüste aufgewachsen, nicht weit von hier. Brutal strenger Vater, passive Mutter … Nun, ich werde Sie nicht mit

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