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Bad Monkeys

Bad Monkeys

Titel: Bad Monkeys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Ruff
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totzufahren: Der Sportwagen raste mit 180 Sachen die Straße entlang, und an der nächsten Kreuzung hatte die Ampel schon auf Gelb geschaltet. »Na, was meinst du?«, fragte die schlechte Jane. »Schaffen wir’s noch?« Mit einem hysterischen Lachen nahm sie die Hände vom Lenkrad. Die Ampel schaltete auf Rot. Ich schlug mir die Hände vor die Augen.
    Als das Auto einen scharfen Haken nach rechts machte, war ich sicher, dass uns einer reingefahren war. Der Gurt schnitt mir in Taille und Brust; die veränderte Beschleunigungsrichtung, gepaart mit einem plötzlichen Verschwinden jeglichen Reibungswiderstands, verriet mir, dass wir abgehoben hatten und durch die Luft trudelten. Ich machte mich auf eine Bruchlandung gefasst, die ewig auf sich warten ließ.
    Langsam kam das Auto wieder in die Horizontale. Wir wurden leicht durchgerüttelt, als die Reifen wieder Kontakt mit der Straße aufnahmen, und unsere Geschwindigkeit sank in erträglichere Bereiche. Das Hupengeplärre war schon abgeklungen, und zurück blieb nur das Schnurren des Motors und das gleichmäßige Zischen der Luft, die durch die zertrümmerte Heckscheibe rauschte.
    Als ich vorsichtig die Hände vom Gesicht nahm, waren wir draußen in der Wüste unter einem sternfunkelnden Himmel. Die Lichter von Vegas und die letzten Strahlen des Sonnenuntergangs waren nur noch ein Schimmer am Horizont hinter uns. Die schlechte Jane zeigte das typische befriedigte Lächeln, das sich nach absolut irrem Sex einstellt.
    »Das Böse«, sagte sie auf mein entgeistertes Starren hin, »ist einfach unglaublich viel cooler, als selbst du dir vorstellen kannst.«
    Die Straße führte uns zu einem baufälligen Haus, das einsam mitten in der Einöde herumstand. Die schlechte Jane parkte den Wagen und stieg aus. Als ich es, mit weichen Knien, ebenfalls herausgeschafft hatte, stand sie schon, von mir abgewandt, vor der Haustür, was eine hervorragende Gelegenheit gewesen wäre, wenn sich meine NT-Waffe nicht in der Zwischenzeit in Luft aufgelöst hätte. »Sorry«, sagte die schlechte Jane, ohne sich umzudrehen. »Ich bin momentan eine Spur zu ausgepumpt zum Versteckspielen, aber wenn du mir ein bisschen Zeit lässt, mich zu regenerieren, bin ich gern wieder dabei.«
    Das Haus war bloß Attrappe; jenseits der Eingangstür führten Metallstufen hinunter zu einem unterirdischen Bereich. Der erste Raum, in den wir kamen, war eine Kreuzung aus Luftschutzbunker und Junggesellenbude: Die Wände waren aus Stahlbeton, aber es gab einen Gaskamin und eine wohlbestückte Hausbar.
    »Ich hab Sandwiches im Kühlschrank, falls du Hunger hast«, sagte die schlechte Jane. »Und zu trinken Mineralwasser und Saft – ich würd dir ja was Stärkeres anbieten, aber ich schätze, der Kopf dürfte dir auch so genügend schwimmen.« Als ich keine Antwort gab, zuckte sie die Schultern und sagte: »Ganz wie du willst. Ich jedenfalls brauche einen kleinen Muntermacher …«
    Während sie im Kühlschrank kramte, ging ich zu den Regalen rechts und links vom Kamin, wo eine vertraute Reihe von gelben Buchrücken meine Aufmerksamkeit angezogen hatte: Nancy-Drew-Krimis. In einer Lücke zwischen den Bänden stand ein signiertes Foto von Pamela Sue Martin.
    »Hab ich dich!«, sagte die schlechte Jane und hielt eine Ampulle mit einer klaren Flüssigkeit hoch. Sie legte sie in einen Autoinjektor und spritzte sich die volle Dosis in den Arm. » Ahhhh …« Ihre Umrisse verschwammen, stellten sich dann wieder scharf. »Schon besser.« Sie ließ die leere Ampulle in den Mülleimer fallen. »Du würdest es nicht für möglich halten, wie teuer dieses Zeug ist … Und bevor du auf dumme Ideen kommst, solltest du wissen, dass es DNA-spezifisch ist. Jeder, der nicht ich ist, kriegt davon bloß einen Horrortrip – die Sorte, von der man nicht zurückkommt.«
    »Wann erzählen Sie mir endlich, warum ich hier bin?«, sagte ich. »Was will Phil denn nun von mir?«
    »Was Phil will?« Sie verdrehte die Augen. »Es geht hier nicht um Phil, Jane. Es geht um dich und darum, dass du für das falsche Team spielst.«
    »Sie wollen, dass ich mich der Bande anschließe.«
    »Nein, andersrum wird ein Schuh draus. Du willst dich uns anschließen. Und wir sind bereit, dir diesen Wunsch zu erfüllen.«
    »Meinen Wunsch? Mein Wunsch ist, meinen Bruder zurückzuholen und euch alle zum –«
    »Glaubst du, das hier ist ein Casting , Jane?« Sie grinste. »Versuchst du mir zu beweisen, wie gut du Theater spielen kannst? Glaub mir, ich weiß, dass

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