Baedeker Reisefuehrer Toskana
coperto) fällig. Dazu kommt ein Trinkgeld – man rundet den Betrag auf oder gibt ca. 10 %. In Bars und Cafés beschleunigt eine Extramünze am Tresen den Service. Am Tisch (al tavolo) Serviertes wird beinahe grundsätzlich höher berechnet.
VON DEN ANTIPASTI BIS ZUM GRAPPA
Antipasti
Toskanischer Schinken (Prosciutto toscano) ist sehr schmackhaft und stärker gesalzen als Parmaschinken. Toskaner Salami (Salame toscano) wird kräftig gewürzt und mit großen Fettstücken und Pfefferkörnern zubereitet. Sehr beliebt sind auch Crostini , kleine geröstete Brotscheiben mit Belag – die klassische Variante ist eine köstliche, warme Paste aus Hühnerleber, Sardellen, Zwiebeln und Kräutern in Weißwein. Eine Finocchiona gleicht auf den ersten Blick einer großen Salami, ist aber jünger und vom Geschmack der eingearbeiteten Fenchelsamen geprägt.
Ausgiebiges Mahl: stundenlanges Zusammensitzen in großer Runde
Primo
Sehr beliebte Primi sind Pappa al Pomodoro , ein schmackhaftes Mus aus Brot und Tomaten, und Panzanella , ein fantastisches, kalt serviertes Sommergericht ( siehe >> / siehe >> ). Ribollita bezeichnet eine dicke, stundenlang und vor dem Servieren nochmals aufgekochte Suppe mit je nach Region variierendem Gemüse. Immer aber spielt der toskanische Schwarzkohl eine wichtige Rolle, und meist fehlen auch die weißen Bohnen nicht (Wintergericht). Zuppa di Pane oder Pancotto ist Brotsuppe mit Tomaten, Knoblauch, Basilikum und Olivenöl, bei Farinata handelt es sich um eine Maissuppe mit Kohl. Dazu kommt eine reiche Vielfalt an verschiedenen Pastaformen und -rezepten, die sich von Ort zu Ort und je nach Jahreszeit ändern.
Contorni (Beilagen)
Fagioli (weiße, gekochte Bohnen) sind eine klassische Beilage und werden mit etwas Olivenöl und Pfeffer abgeschmeckt. Fagioli all‘uccelletto heißt ein mit Salbei gewürzter Eintopf aus Bohnen und Tomaten. Am besten schmeckt lokales Frischgemüse (Verdure) wie Spinaci (gekochte Spinatblätter), kurz in heißem Knoblauch-Olivenöl gewendet, oder in Olivenöl angebratene Zucchini-Stückchen. Besonders lecker: Fiori fritti und Carciofi fritti , in Brotteig gehüllte und in Olivenöl ausgebackene Zucchiniblüten und Artischockenviertel.
Secondo
Arrosto misto ist meist eine eher trockene Angelegenheit, bei der auf einer Platte unterschiedliche gebratene Fleischstücke (Hähnchen, Kaninchen, Perlhuhn, Schweinekotelett, Rind etc.) serviert werden. Das berühmte Florentiner T-Bone-Steak, Bistecca alla fiorentina , stammt heute in der Regel aus Argentinien, nur noch selten wird man mit einem echten, in der Toskana aufgezogenen Chianina-Rind beglückt ( siehe >> ). In Brotteig getunkte und in Olivenöl ausgebackene Kaninchenfleischstücke (Coniglio fritto) kommen häufig mit Carciofi fritti auf den Tisch. Arista heißt ein würziger, nach Rosmarin duftender Schweinebraten aus dem Ofen, Cinghiale in dolce e forte wird ein in Chianti gekochtes süßsaures Wildschweinragout genannt, dessen Zutaten Staudensellerie, Rosmarin, Pinienkerne und Rosinen sind ( siehe >> ).
Käse (Formaggio)
Der beste toskanische Käse (Formaggio) ist der Schafskäse (Pecorino) aus der südlichen Toskana. Frischer (fresco) und abgelagerter (stagionato) Pecorino werden vor allem in den Läden von Asciano, Pienza, Montepulciano und Montalcino angeboten.
Brot (Pane)
Brot spielt bei fast jedem toskanischen Essen eine Rolle. Man isst es zum Schinken oder zum Käse, zum Antipasto, sogar zur Pasta, zum Fleisch, zum Gemüse – aber nicht zum Frühstück. Und: Dem Brot fehlt das Salz. Pane toscano wird – angeblich seit dem 12. Jh. als Ergebnis von Boykottquerelen zwischen Pisa und Florenz – ungesalzen gebacken, und schon Dante sagte: »Wie schmeckt das Brot der Fremde doch nach Salz«. Zum Glück haben die meisten Bäcker Mitgefühl mit den Fremden und backen auch ein Brot mit Salz (Pane salato). Besonderheiten sind das rechteckige Brot aus Prato (Bozza Pratese), die 2 kg schweren Brotlaibe aus Montegemoli (Provinz Pisa) oder das toskanische Fladenbrot (Castagnaccio toscano), das mit Kastanienmehl, Olivenöl, Rosinen und Pinienkernen zubereitet wird.
Ein echter toskanischer Genuss: der Pecorino
Süßes (Dolci)
Mandeln sind eines der wichtigsten gemeinsamen Elemente der toskanischen Süßbackwaren. Sie prägen auch das bekannteste Gebäck der Toskana, die Cantuccini von Prato, jene niedlichen Mandelkekse, von denen behauptet wird, sie schmeckten am besten, wenn man sie in Vin Santo tunkt. Ebenfalls aus
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