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Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Titel: Bär, Otter und der Junge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TJ Klune
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einfach nicht mehr so wie vorher“, sage ich langsam. „Sie und ich haben... einfach nicht mehr gepasst. Und was den Jungen betrifft, ich schätze, er probiert einfach was Neues. Und Otter... Otter muss... gut gelaunt sein?“ Dieser letzte Teil kommt als Quietschen heraus, und Otter legt eine Hand über den Mund, um sein Lachen zu verbergen. Ich werde mich später daran erinnern, ihn umzubringen.
    Creed nimmt einen weiteren Schluck, beugt sich zu mir und flüstert (wenn auch laut genug, dass ihn alle hören können), „Ich denke, Otter ist wieder mit Josh oder Jason zusammen. Er erzählt es mir nur nicht, die Schwuchtel.“
    „Sein Name ist Jonah“, verbessere ich tonlos, ohne es zu wollen.
    Creed scheint aufgeschreckt. „Also, dann eben Jonah.“ Er wirft mit einem Küchentuch nach Otters Kopf. „Er erzählt mir allerdings kein verfluchtes Wort darüber. Es klingt, als wüsstest du mehr darüber. Erinnere mich dran, dich später zu fragen.“
    „Ich hab dir schon gesagt, ich bin nicht wieder mit Jonah zusammen“, gibt Otter zurück, als er das Küchentuch zurück zu Creed wirft, der zu Seite geht und es auf die Arbeitsfläche fallen lässt.
    „Also, du bekommst aber offensichtlich irgendwas von irgendwem“, sagt Creed. „Du hüpfst praktisch durchs Haus, seit ich wieder da bin. Mir graut, wenn ich nur daran denke, was für schwuchtelige Orgien hier in meiner Abwesenheit stattgefunden haben müssen.“ Er wendet sich mir zu und sieht mich neugierig an. „Hast du, während ich weg war, irgendwelche Männer in arschfreien Cowboy-Chaps gesehen?“, fragt er mich.
    „Nope“, sage ich. „Keine arschfreien Cowboy-Chaps .“
    „Das ist schon mal gut. Ich hab keine Lust reinzukommen, wenn –“
    „Du solltest nicht so reden“, unterbricht ihn der Junge mit kalter Stimme. „Es ist überhaupt nicht nett, sowas zu sagen, Onkel Creed.“
    Creeds Augen weiten sich, genau wie meine und Otters. Ich kann nur für mich selbst sprechen, aber ich denke, wir alle haben den Jungen noch nicht so reden hören. Seine Arme sind verschränkt und seine Augen haben sich verengt und werfen Blitze auf Creed.
    „Ähm – was zu sagen, Kid?“, fragt ihn Creed.
    „Sag nicht Schwuchtel“, knurrt Ty ihn an. „Es ist gemein, sowas zu jemandem zu sagen. Du würdest auch nicht mögen, wenn ich dich so nenne, und ich mag es nicht, wenn du das zu Otter sagst.“
    Creed sieht den Jungen seltsam an, dann zurück zu mir und dann zu Otter und dann wieder zu dem Jungen. Er nickt langsam. „Du hast absolut Recht, Tyson“, sagt er ruhig. „Ich hab nur Spaß gemacht, aber ich verspreche, es nicht mehr zu sagen, wenn du dabei bist.“
    „Sag es nicht, wenn irgendwer dabei ist“, ermahnt ihn Ty.
    Creed gibt sich geschlagen und hebt die Hände. „Okay, okay… Ich werde es nie wieder sagen, wenn jemand dabei ist. Meine Güte, Junge. Du hast einen Blick, der Jesus in die Flucht schlagen würde.“
    Der Junge starrt Creed noch immer wütend an, und ich gebe Otter ein Handzeichen, dass er ihn hier raus schaffen soll, bevor er sich auf Creed wirft und ihn niederringt. Otter nickt und hebt den Jungen vom Tresen und in seine Arme. Der Junge legt seinen Kopf auf dessen Schulter, Otter küsst ihn auf den Kopf und flüstert ihm etwas ins Ohr. Der Junge lächelt. Sie verlassen die Küche, und erst als wir den Fernseher angehen hören (wieder CNN), wendet sich Creed wieder mir zu, sein Gesicht aschfahl und seine Augen weit aufgerissen.
    „Okay“, sagt er mit zittriger Stimme. „Was zur Hölle, ist hier los? Warum, um alles in der Welt, weiß er über Otter Bescheid?“
    „Du warst nicht direkt subtil“, bemerke ich.
    Creed wirft seine Hände in die Luft. „Also, mein Mangel an Diskretion bringt einen Drittklässler in die Lage, die sexuellen Vorlieben meines Bruders herauszufinden? Und wieso geht es jetzt überhaupt um mich? Hier ging es darum, dich zu grillen, und nicht darum, dass ich den Arsch aufgerissen bekomme.“
    „Er ist kein normales Kind“, sage ich, und erinnere mich damit selbst zum millionsten Mal daran.
    Creed nimmt einen weiteren Schluck seines Bieres und setzt es dann ab. „Ich weiß das“, sagt er mir. „Und die Schuld dafür können wir niemand anders als uns selbst geben.“ Er schüttelt den Kopf. „Aber das beantwortet noch immer nicht die Frage, Bär. Mach schon, pack aus.“
    Ich zucke mit den Schultern. „Er hat Anna und mich letzte Woche gefragt, ob Otter schwul ist. Ich hab keinen Grund gesehen, ihn

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