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Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Titel: Bär, Otter und der Junge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TJ Klune
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ist.“
    „Ist es nicht.“
    „Dann bis morgen?“
    „Morgen“, stimmte er zu. „Und Bär?“
    „Ja?“
    „Du weißt, dass alles gut wird, oder?“
    Ich dachte einen Moment nach. „Ich schätze schon“, sage ich langsam. „Vielleicht dauert es ein wenig, aber es sieht so aus, als wäre das die Richtung, hm?“
    „Was auch immer nötig ist, Mann, weißt du?“
    „Das tue ich. Creed, ich glaub, ich hab mich noch nicht dafür bedankt, dass deine Eltern für den Anwalt bez –“
    „Das musst du nicht“, unterbrach er mit schroffer Stimme. Ich wünschte, ich hätte sein Gesicht sehen können. „Du fragst einfach, und du weißt, dass ich für dich alles tue, was ich kann.“
    „Ich weiß“, sagte ich leise.
    „Bis dann, Papa Bär.“
    Das nächste Mal, als ich mit im sprach, war er in heller Panik.

    D ER Junge war nicht begeistert davon, dass ich zu Hause blieb, stimmte dann aber zähneknirschend zu, dass meine Gründe Sinn ergaben. Er vergaß seinen Frust, nachdem ich ihm erzählt hatte, dass ich morgen rüber gehen würde, um Otter zu treffen und versuchen wollte, alles gut zu machen. Er sprang mir auf den Schoß und plapperte glücklich in mein Ohr.
    Ich hatte beschlossen, dass ich für ihn Abendessen machen würde, was auch immer er sich wünschte. Also bin ich online gegangen und hab ein eklig aussehendes, vegetarisches Etwas gefunden, das so aussah, als wäre es von der Unterseite eines umgekippten, feuchten Baumstammes gekratzt worden. Ich sagte ihm, wir hätten keine der Zutaten dafür. Er sagte mir, das sei der Grund, warum Gott Supermärkte erschaffen hatte. Ich sagte ihm, Gott hätte nicht die Supermärkte erschaffen. Er sagte mir, dass ich dafür keine Beweise hätte und wollte wissen, ob ich mir nicht dumm vorkäme, wenn ich eines Tages sterben und in den Himmel kommen und 'Gottes Lebensmittelmarkt' sehen würde. Ich sagte ihm, das sei ein dämlicher Name für einen Supermarkt. Er sagte mir, dass ich es auch nicht besser hinbekommen würde. Ich sagte ihm, dass Gottes Supermarkt 'Gottes Fantastisches Lebensmittel Imperium' heißen würde, und dass sie wöchentliche Spezialangebote für das Leib-Christi-Sauerteig-Krusti haben würden. Er sagte mir, ich sei ein Gotteslästerer. Ich sagte ihm, dass wir in keinster Weise religiös wären.
    Wir hatten gerade das Apartment verlassen, um uns auf den Weg zum Supermarkt zu machen, als Mrs. Paquinn den Kopf aus der Tür streckte. „Ich werde morgen auf den Jungen aufpassen, wenn du zu Otter gehst. Passt gegen neun?“
    Ich starrte sie an. Woher wissen Sie – gottverdammt, hat Creed schon angerufen?“
    „Sei nicht so schwierig, Bär. Das ist unattraktiv.“
    Meine Augen verengten sich. „Sie haben mit Creed gesprochen.“
    Sie lächelte. „Morgen? Gegen neun?“
    Ich verdrehte die Augen. „Ja, das sollte passen. Wollen Sie zum Abendessen rüber kommen?“
    „Nein danke. Ich muss früh ins Bett, damit ich sicher bin, dass ich morgen ausgeschlafen bin, wenn ich auf Tyson aufpasse. Bis neun dann.“
    „Ich hab's verstanden, Mrs. Paquinn, ich hab's verstanden.“

    W IR KAMEN zu meiner Arbeit, und ich ließ den Jungen mit dem Einkaufszettel losziehen, während ich ins Büro ging, um nach dem Dienstplan für die nächste Woche zu schauen. Ich hatte morgen frei, und musste übermorgen nicht vor dem Nachmittag da sein. Das war gut. Das ließ mir genug Zeit, um entweder um Vergebung bettelnd vor Otter auf den Knien rumzurutschen, was dann hoffentlich dazu führen würde, dass ich aus anderen Gründen auf den Knien bleiben müsste oder es würde mir genug Zeit geben, um die nächste Brücke zu finden, von der ich springen könnte, wenn er mich zurückwies.
    Es muss klappen.
    „Also, ich bin dann morgen früh gegen Viertel vor neun da.“ Ich schreckte bei Annas Worten auf. Ich hatte sie nicht kommen hören. Ich sah ihr zu, wie sie sich nach Ende ihrer Schicht ausstempelte.
    „Morgen?“, fragte ich verwirrt.
    „Naja, Mrs. Paquinn meinte, dass sie auf den Jungen aufpasst, und Creed meinte, dass du morgen früh rüber kommst. Also dachte ich, ich könnte dich absetzen und Creed einsammeln.“
    Oh mein Gott. „Diese Unterhaltung hatte ich gerade eben erst. Woher verdammt, weißt du schon Bescheid?“, stöhnte ich.
    Sie lächelte und zuckte mit den Schultern. „Creed hat angerufen, und dann hab ich Mrs. Paquinn angerufen. So schwer ist das nun nicht, Bär.“
    „Ich bin ja so froh, dass ihr alle solch ein aktives Interesse an meinem Privatleben

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