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Bärenmädchen (German Edition)

Bärenmädchen (German Edition)

Titel: Bärenmädchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luca Berlin
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sei nicht vollständig aktiviert, würde ihr aber bereits das Sprechen unmöglich machen. Wahrscheinlich hätte Adrian sich von Attila von Ungruhe sogar den passenden Schlüssel besorgen können, um es abzunehmen. Er tat es nicht. Eigentlich war er froh, ein stummes Mädchen zu treffen. Eines, das nicht fragen würde, warum er erst jetzt käme und warum er sich so schnell für Dascha als Zögling entschieden hatte.
    Je länger er darüber nachdachte, desto nervöser wurde er. Was, wenn sie nichts mehr von ihm wissen wollte? Wenn sie ihn nur noch hassen würde? Verdenken konnte er es ihr nicht. Um ihr die Kraft zu geben, die sie brauchte, würde er sie wieder für sich gewinnen müssen. Die Sterne draußen im Nachthimmel schienen ihn jetzt geradezu höhnisch anzublinzeln. Wie sollte er das anstellen? Sicherlich nicht mit einem Ringknebel. Er würde zärtlich und charmant sein müssen. Das hatte er vielleicht früher einmal gekonnt, aber jetzt? Für einen Alpha waren derlei Eigenschaften eher hinderlich.
    Als es dann Zeit war zu gehen, fühlte er sich unbeholfen und tapsig wie ein Halbwüchsiger, der zu seinem ersten Rendezvous aufbrach. Anne war für heute Nacht noch einmal in der kleinen Kammer nahe der Küche untergebracht. Sie lag fast am anderen Ende des Schlosses. Adrian hoffte, dass ihm der Marsch durchs nächtliche Károlyi ein wenig von seiner Nervosität nehmen würde. Vergeblich. Einmal wählte er sogar eine falsche Abzweigung. Fluchend drehte er sich um und marschierte wieder zurück zum richtigen Treppenaufgang. Dann bog er endlich in den Korridor ein, von dem ihre Kammer abging. Im Schrank einer Toilette für Betas besorgte er sich noch eine Tube mit schmerzstillender Salbe, dann stand er vor ihrer Tür. Er zögerte einen Augenblick, atmete tief durch, dann trat er ein.
    Erschrocken fuhr sie hoch und saß kerzengerade im Bett als er in der Tür stand. Übermüdet sah sie aus, zerzaust und blass – und noch schöner, als er sie in Erinnerung hatte. Sie war nackt und Rockenbach hatte ihr bereits den Nasenring mit dem Glöckchen entfernt. Das war nötig, damit man ihr ab morgen das lederne Kopfgeschirr der Stuten problemlos anlegen konnte. Seltsam bloß und verletzlich wirkte ihr Gesicht ohne den Nasenschmuck. Für einen kurzen Augenblick meinte er, Freude zu sehen, als sie ihn erkannte. Dann schaute sie misstrauisch. Vielleicht befürchtete sie weitere Quälereien.
    „Ich tue dir nicht weh“, erklärte er hastig. Da hob sie in einer fragenden Geste die Arme und lächelte spöttisch. Warum war er dann gekommen?
    „Weil ich dich sehen wollte“, antwortete er
    Jetzt schaute sie ihn ebenso ungläubig wie böse an. Treib keine Spiele mit mir, hieß dieser Blick, und sie schaffte es tatsächlich, ihn noch nervöser zu machen.
    „Würdest du mich bitte nicht so böse anschauen. Du jagst mir ja richtige Angst ein“, erklärte er halb ernst, halb scherzend. Er sah, dass sie ein Lächeln unterdrückte. Adrian holte aus seiner Tasche die schmerzstillende Salbe hervor und zeigte sie ihr.
    „Umdrehen“, befahl er. Brav drehte sie sich auf den Bauch und präsentierte ihren Hintern Rockenbach war erstaunlich milde gewesen. Er zählte nur zwölf Striemen. Umsichtig wie er war, hatte er zudem auf der rechten Hinterbacke ein spielkartengroßes Stück Haut ausgespart. Dort würde man ihr das S für Stute tätowieren. Er schaute nach oben auf das neue Halsband. Es war breiter und dicker als die gewöhnlichen Modelle, da es eine Menge Technik enthielt.
    Wenn es komplett aktiviert war, würde Anne morgen ihr blaues Wunder erleben. Dieses Halsband, das war ihm nach dem Gespräch mit Sieversen klar, würde vielleicht mehr als alles andere dazu beitragen, ihren Verstand zu gefährden.
    Er setzte sich neben sie auf das Bett und begann die Striemen auf ihrem Po zu verarzten. Als die kühle Salbe ihre Haut berührte, zuckte sie zusammen. Dann lag sie reglos. Einmal stöhnte sie auf, als er eine besonders geschundene Stelle eincremte. Der Rohrstock hatte etwa mittelschwere Striemen verursacht. Rockenbach hätte problemlos auch mit der doppelten Kraft zuschlagen können. Aber schmerzempfindlich wie sein tapferes Bärenmädchen nun einmal war, dürfte ihr auch dies ziemlich zugesetzt haben.
    „War es sehr schlimm?“ fragte er
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Du lügst.“
    Jetzt nickte sie.
    Er küsste sie zwischen ihre Schulterblätter. Dann hieß er sie, sich wieder umzudrehen und war mit einem Mal völlig ratlos, wie es

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