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Bärenmädchen (German Edition)

Bärenmädchen (German Edition)

Titel: Bärenmädchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luca Berlin
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Stelldichein mit seinem ihm anvertrauten Zögling. Das sah kein Gebieter so kurz nach dem Willkommensfest gerne. Dass Anne zur Stute abgerichtet werden sollte, verschärfte die Situation. Rockenbach murrte und grummelte denn auch ins Handy, bevor er sein Okay gab. Adrian hörte Stimmen und leise Musik im Hintergrund. Anscheinend vergnügten er und seine Freunde sich gerade mit Anne. Einmal meinte er sogar, den Klang ihres Glöckchens zu hören. Er konnte sich gerade noch zurückhalten, Rockenbach zu ermahnen, sie milde zu behandeln. Mein Gott, sie war eine Beta. Sie hatte Strenge und Härte nötig, wie andere Leute Fernsehen oder ein Stück Fleisch zu jeder Mahlzeit. Das L-Wort stellte seltsame Dinge mit einem an, stellte er fest.
    Er steckte das Handy weg und bahnte sich seinen Weg zurück zur anderen Seite des Saales. Es würde nicht mehr lange dauern, bis der zweite Teil des Abends begann. Adrian hatte es immer faszinierend gefunden, zu beobachten, wie sich das Verhalten der Mädchen änderte, je näher der Zeitpunkt kam, an dem man sie peitschen und vögeln würde. Manche wurden sehr albern. Sie kicherten und lachten über Dinge, von denen sie selbst wohl nicht einmal sagen konnten, was an ihnen komisch war. Einige wurden still. Entrückt und fast madonnenhaft saßen sie da und warteten auf das, was ihnen widerfahren würde. Wieder andere kamen gar nicht mehr von der Tanzfläche herunter. Mit ekstatischen Bewegungen und immer gewagteren Posen steigerten sie sich in einen regelrechten Tanzrausch hinein.
    War der Moment dann endgültig gekommen, spielte die Band als Startzeichen immer das gleiche Lied. Seltsamerweise war es ein uralter Schlager und niemand schien mehr zu wissen, wie es zu dieser Wahl gekommen war. Aber sobald die ersten Takte „Die Liebe ist ein seltsames Spiel“ von Connie Francis erklangen, suchten alle Mädchen eilig die Nähe ihres neuen Gebieters. Wie schutzsuchend drängten sie sich dann an ihn. Sie kannten ihn erst wenige Stunden, trotzdem hafteten ihre Augen fast immer voller Vertrauen und Ergebenheit auf ihm. Adrian fand diesen Augenblick neben aller lustvollen Erregung stets auch sehr berührend.
    An diesem Abend war er allerdings nicht in der Stimmung für derlei Betrachtungen oder gar in der Laune, sich einer der Gruppen in den Separees anzuschließen. Da Dascha per Attest von der Züchtigung befreit war, verabschiedete sich Adrian von den anderen und brachte sie in die Kammer, die ihr ab jetzt zugeteilt war.
    In der zweiten Erziehungsphase zogen die neuen Betas aus den gemeinschaftlichen Schlafträumen in Einzelzimmer. Diese Zöglingskammern waren karg eingerichtet mit einem einfachen Bett und einem Schrank, den nur ein Alpha mit seinem Universalschlüssel öffnen konnte. Hinzu kamen ein Hocker, ein ausklappbarer Tisch und ein kleiner, von Attila von Ungruhe entwickelter Strafbock. Einzig ein flauschiger dunkelroter Teppichboden sorgte für eine gewisse Behaglichkeit.
    Daschas Zöglingskammer befand sich direkt neben Adrians Apartment. Auf Adrians Anweisung hin erwartete sie dort eine Zofe, die Dascha bettfertig machen würde. Das passte seinem Zögling allerdings gar nicht. So sträflich vernachlässigt mochte Dascha den Rest des Abends nicht verbringen. Für einen Augenblick war alle Demut vergessen und sie presste wieder ärgerlich ihren Mund zu einem schmalen Strich zusammen. Da trat Adrian an sie heran und fuhr wortlos mit seinem Zeigefinger über ihre Lippen. Sie schaute irritiert. Aber er wendete sich bereits ab und wies die Zofe an, seinem Zögling über Nacht einen Ringknebel anzulegen. Ein praktisches kleines Strafinstrument, fand Adrian. Der Metallring in ihrem Mund würde ihre Kiefer aufspreizen, ohne ihre Atmung einzuschränken. „Nimm den mit sieben Zentimetern Durchmessern für das Großmäulchen hier“, beschied er der Zofe. Mal sehen, ob Dascha von selbst herausfand, was ihm missfallen hatte. Zeit genug zum Überlegen würde sie haben. Eine Nacht konnte recht lang werden, mit so einem Konstrukt zwischen den Kiefern.
    Ohne Dascha nur noch ein einziges Mal zu beachten, verließ er das Zimmer. Die restliche Zeit verbrachte er in seinem Büro. Er schaltete nur die kleine Schreibtischlampe ein, nahm sich einen Stapel unerledigter Dokumente, legte ihn vor sich auf den Schreibtisch und schaute dann doch die meiste Zeit durchs Fenster in einen klaren moldurischen Sternenhimmel.
    Rockenbach hatte Adrian erklärt, dass Anne schon das spezielle Halsband für Stuten trug. Es

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