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Bärenmädchen (German Edition)

Bärenmädchen (German Edition)

Titel: Bärenmädchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luca Berlin
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weitergehen sollte. Wieder kam er sich schrecklich plump und unbeholfen vor. Um überhaupt etwas zu tun, zog er sich aus und legte sich zu ihr. Damit er Platz in dem recht schmalen Bett finden würde, rutschte sie ganz nach rechts. Dann drehte sie sich auf die Seite, stützte ihren Kopf auf den linken Arm und sah ihn an. Wieder dieser spöttische Blick. Diese Frau schaffte es tatsächlich schon wieder, ihn nervös zu machen. Trotzdem war er sichtlich erregt. Sein Schwanz hatte sich in ihrer Nähe fast sofort aufgerichtet. Das konnte auch ihr nicht entgangen sein. Ihre Augen wanderten über seinen Körper und schienen jedes Detail zu erkunden. Er wusste, dass er relativ durchtrainiert war, andererseits verunstalteten einige unschöne Narben seinen Körper. Wahrscheinlich nicht gerade das, was eine junge Frau in den Armen halten mochte. Plötzlich wünschte er sich nichts sehnlicher, als eine Peitsche in der Hand. Als herrischer, strenger Alpha hätte er das Mädchen binnen Sekunden in eine furchtbebende, unterwürfige Beta verwandelt. Was allerdings nicht gerade im Sinne seiner Mission „Rettungsanker“ gewesen wäre. Stattdessen erklärte er: „Ich möchte, dass du heute Nacht entscheidest, was wir tun. Fast automatisch rückte er näher an sie heran. Ihm verlangte nach ihr. Das war ja deutlich zu sehen, und es schien ihm völlig selbstverständlich, dass sie sich ihm jetzt hingeben würde.
    Anne aber breitete wieder ihr Arme aus und schaute ihn fragend an. „Stimmt das wirklich?“, hieß das. Er nickte und da stieß sie ihn weg. Adrian war so perplex, dass er fast aus dem Bett gefallen wäre und gerade noch sein Gleichgewicht wiederfinden konnte. Sie schlug erschrocken ihre Hand vor den Mund und hauchte ihm einen entschuldigenden Kuss auf die Brust. Dann schrieb sie mit ihrem Zeigefinger anscheinend zwei Wörter auf seine nackte Brust. Beim ersten Mal tat sie es viel zu schnell, aber als er sie fragend ansah, wiederholte sie es langsamer und diesmal verstand er.
    AMINAH ERZÄHLEN, hatte sie in großen Blockbuchstaben geschrieben.
    Wusste sie, was sie da von ihm verlangte? Er hatte es noch nie jemandem erzählt. Es war sein persönliches Stalingrad, sein Pearl Harbour. Andererseits wurde ihm plötzlich klar, wie klug dieser Wunsch war. Er würde wahrscheinlich ein viel stärkeres Band zwischen ihnen knüpfen, als wenn sie jetzt einfach nur Sex miteinander hatten. So fing er zögernd und stockend an zu erzählen. Lange suchte er anfangs nach Worten, aber sie sah ihn so aufmerksam, geduldig und mitfühlend an, dass ihm das Reden zunehmend leichter fiel. Er erzählte, wie er Aminah das erste Mal auf einem Empfang in der amerikanischen Botschaft getroffen hatte.
    Sie war die Tochter eines irakischen Generals gewesen und damals, als er sie kennenlernte, so etwas wie die Königin von Bagdad. Von allen begehrt und umschwärmt. Eine exquisite morgenländische Schönheit, die – da war man sich sicher – demnächst einen bedeutenden Politiker oder einen schwerreichen Wirtschaftsboss ehelichen würde. Er versuchte zu beschreiben, worin ihre Faszination lag. Dann hielt er erschrocken inne. Stieß er Anne nicht geradezu vor den Kopf mit seinen Schwärmereien. Wie konnte sie an ihn und seine Gefühle für sie glauben, wenn er eine andere Frau in so glühenden Farben schilderte. Er war mitten in ein Minenfeld getappt. Das L-Wort hatte die Eigenschaft, alles unendlich kompliziert zu machen, stellte er ein weiteres Mal fest. Mühsam suchte er nach Worten, die seinen Beschreibungen die Schärfe nehmen konnten. Da spürte er plötzlich wieder den Finger auf seiner Brust.
    VERGANGENHEIT, schrieb sie. Dann: WEITER, ALS OB ICH GAR NICHT DA WÄR
    Er musste lachen. „Kein Problem, du bist ja schließlich die unscheinbarste und unauffälligste Frau, die mir jemals begegnet ist.“, erklärte er. „Natürlich bist du ebenso schön wie Aminah“, fügte er vorsichtshalber hinzu.
    Sie schnaubte verächtlich, zumindest vollführte sie eine pantomimische Geste, die dieser Meinungsäußerung ziemlich genau entsprach, fand Adrian. Er beeilte sich jetzt, weiter zu erzählen, um das Minenfeld endlich hinter sich zu lassen. Er berichtete, wie stolz und glücklich er gewesen war, als er glaubte, Aminah erobert zu haben. Nein, zur Organisation Magnus gehörte sie nicht. Mit der hatte er damals selbst auch noch nichts zu tun. Aber er wusste natürlich um seine Vorlieben und sie gab einen trefflichen Gegenpart ab. Trotzdem ging es von Anfang an

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