Bärenmädchen (German Edition)
selbstzufrieden an. Diese Zahl gefiel ihr schon besser. Aber dann blickte sie erschrocken.
DU SOVIEL GELD?, wollte sie wissen.
„Schweizer Bankkonto. Bin sparsam und fleißig. In meiner Branche kommt schnell was zusammen“, erklärte er mit ironischem Grinsen.
Sie kuschelte sich an ihn, bedeckte jeden Zentimeter seiner Haut, den sie erreichen konnte, mit Küssen. Ihre Hand glitt herunter zu seinem Glied. Das verlangte schon längst nach mehr als bloßem Liebesgesäusel. Als ihre Finger es umschlossen, war es Adrian, der genießerisch seine Augen schloss. Dann spürte er wieder ihren Zeigefinger auf seiner Brust.
SEX?
DU BESTIMMST, schrieb er zurück und ließ seinen Finger bei jedem Buchstaben ausgiebig über ihre Vulva gleiten. Er spürte, wie sie anfing schneller zu atmen. Ihr Mund formte unwillkürlich jeden Buchstaben nach, was, wie er fand, einfach entzückend aussah. Kaum hatte er dann das letzte T geformt, zog sie ihn voller Verlagen an sich.
Und wenn das, was folgte, Blümchensex war, dann war es die Orchideen-und-Rosen-Variante. Ihre Haut, ihre Lippen, ihr Schoß – alles war für ihn aufgeladen mit funkensprühender Glückseligkeit. Bevor sie dann kam, zog sie seine Hand auf ihren Mund und er drückte fest zu, damit sie nicht schrie und sie beide einen Stromstoß erhielten. Stattdessen zuckte, bebte und vibrierte sie in ihrer Lust so stark, dass es ihn selbst zu einem phantastischen Höhepunkt fortriss.
Danach lag sie in seinen Armen und schien unendlich müde zu sein. Aber sie wollte nicht einschlafen. Immer wieder riss sie ihre Augen auf, lächelte ihn glücklich an, bevor ihr die Lider fast sofort wieder zufielen. Schwer fiel es ihm zu gehen, aber es hatte keinen Sinn, den Abschied länger herauszuschieben. Bei dem, was sie morgen erwartete, würde sie den Schlaf dringend brauchen. Er küsste sie sanft auf ihre beiden geschlossenen Augen, dann stand er auf und zog sich an. Aber sie hatte noch einen Wunsch. Drängend und fast flehend schaute sie ihn jetzt an. Dann, als sie seine Aufmerksamkeit hatte, legte sie ihre Hände aufeinander wie zu einem Gebet. Sie hob sie hoch, neigte ihren Kopf dagegen und schloss die Augen. Schlafen also.
Als nächstes öffnete sie ihre Augen und streckte sich. Aufwachen.
Es folgte wieder die fragende Geste mit ihren Armen, dabei riss sie ihre Augen weit auf. Als er noch nicht verstand, ging sie in die Position des Denkers von Rodin. Die Kette, die ihr Halsband mit der Mauer verband, hinderte sie erst daran, aber sie probierte so lange herum, bis sie es schließlich hinbekam, und ihren Kopf grübelnd auf ihrer Faust abstützen konnte. Zunächst musste er lächeln über diese Pose, aber dann verstand er plötzlich. Sie hatte Angst, dass sie sich morgen fragen würde, ob dies alles nur ein Traum gewesen war. Sie bat um ein Zeichen.
Aber was für eines? Er würde es an ihrem Körper anbringen müssen. Es konnte nur eine Verletzung, eine kleine, unauffällige Wunde sein. Suchend sah er sich im Zimmer um. Da fielen ihm die Zigaretten ein. Der alte Sieversen musste dies hier tatsächlich vorausgesehen haben. Er war nicht senil. Er war ein Genie.
Als er Anne die Zigaretten zeigte, nickte sie, ohne einen Augenblick zu zögern. Dafür verspürte er plötzlich eine gewisse Scheu. Er wusste, dass Brandwunden von Zigaretten dauerhafte Narben hinterlassen konnten. Das wollte er nicht. Dafür war ihm jeder Zentimeter ihrer Haut zu kostbar, also würde er vorsichtig sein müssen. Als geeignete Stelle wählte er die Innenseite ihres linken Unterarmes aus.
Er selbst praktizierte diese Art sadistischer Vergnügung nicht, wusste aber, dass die Prozedur recht schmerzhaft war. Sie verursachte Verbrennungen zweiten und dritten Grades. Anne sog denn auch zischend die Luft ein, als sich die glühende Zigarettenspitze in ihre Haut brannte. Ihre Augen füllten sich fast sofort mit Tränen, trotzdem bekam sie ein Lächeln hin. „Danke“, hauchte sie tonlos.
Und dann, aus einer Eingebung heraus, nahm er noch einen kräftigen Zug von der Zigarette und brachte sie wieder zum Glühen. Er musste husten und Anne klopfte ihm auf den Rücken, bis der Anfall vorüber war.
„Was für ein Teufelszeug. Wie kann man sich so etwas antun“, erklärte er inbrünstig. Trotz ihres schmerzenden Brandmales sah er, dass sie lachen musste, und dann streckte sie ihm tatsächlich tapfer ihren anderen Arm entgegen. Diesmal aber war es sein Part. Er drückte die Zigarette auf seinem Unterarm aus, und er tat
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