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Bärenmädchen (German Edition)

Bärenmädchen (German Edition)

Titel: Bärenmädchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luca Berlin
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um mehr. Schnell hatte er das Gefühl, als wäre sie ein lang vermisster Teil von ihm. Als wäre er nur mit ihr wirklich komplett. Zum ersten Mal in seinem Leben begann er, sich jemandem zu öffnen. Sogar Zukunftspläne schmiedete er für sie beide. „Schrecklich albernes Zeug, dass…“
    Er verstummte, denn Anne hatte ihm ihren Zeigefinger auf die Lippen gelegt und begann nun wieder Buchstaben auf seine Brust zu zeichnen.
    WARUM SCHWER ÖFFNEN, wollte sie wissen
    „Sie wollen es aber genau wissen, Frau Psychologin“, stöhnte er. „Hast du denn gar kein Erbarmen mit einem armen Alpha, der so etwas lieber für sich behält?“
    Anne setzte eine strenge Mine auf. Dann schüttelte sie energisch den Kopf und Adrian fuhr fort: „Bisschen schwierige Kindheit in Berlin-Neukölln. Das übliche. Gewalttätiger, krimineller Vater, alkoholkranke Mutter. Ein paar Heimaufenthalte. Auch ein paar Jugenddelikte. Geknackte Autos und so. Da lernt man dann, eher an sich selbst zu glauben, als anderen zu vertrauen.“
    Er schaute sie an. „Zufrieden?“
    Sie nickte und dann erzählte Adrian von Aminahs Verrat. Sie hatte vorgegeben, voller Sorge um ihn zu sein. „Sie war eine fantastische Schauspielerin“, fügte er bitter hinzu. Um sie zu beruhigen, vertraute er ihr dann – ganz gegen seine üblichen Prinzipien - die entscheidenden Daten über den Wagen-Konvoi zum Flughafen an: Route, Zeitpunkt, Bewaffnung. Wie durch ein Wunder sei der Anschlag letztendlich schiefgegangen. Aber er hatte fünf Leuten das Leben gekostet.
    Aminah war seitdem verschwunden. Es hieß, sie sei irgendwo in Südamerika. Natürlich hatte er überlegt, sie zu verfolgen. Aber das war sie ihm nicht wert. Er kam damals zu dem Schluss, dass es keine Frau wert war, hinter ihr her zu laufen, nicht einmal, wenn man sie umbringen wollte. Später hatte sich sogar herausgestellt, dass sie nicht einmal eine Überzeugungstäterin gewesen war. Nicht wegen ihres Glaubens oder ihrer politischen Überzeugung hatte sie ihn verraten, sondern nur wegen des Geldes.
    „Seitdem halte ich mich ausschließlich an Sexualpartner, die zertifizierte Betas sind. Außerdem lasse ich nur noch die Peitsche sprechen und nicht mein Herz“, erklärte er sarkastisch. Im gleichen Ton fügte er hinzu: „Und dann bist du gekommen, du kleine Hexe. Erst hast du den Bären hypnotisiert, dann mich.“
    Anne runzelte die Stirn und schüttelte energisch den Kopf. Sie begann wieder mit ihrem Finger auf seiner Brust zu schreiben: NUR EIN MÄDCHEN DAS EINEN JUNGEN … als letztes Wort zeichnete sie ein Herz auf seine Brust. Danach tippte sie ihm so kräftig gegen die Brust, als wollte sie ihn mit dem bloßen Zeigefinger erstechen, und schrieb: SELBER HEXENMEISTER!!!
    Dann nach kurzem Zögern: ICH NICHT AMINAH. Wieder drei Ausrufezeichen.
    Er spürte, wie sehr - ja, fast verzweifelt – sie ihm deutlich machen wollte, dass sie anders war. Als sie dann noch etwas schreiben wollte, hielt er ihre Hand fest. Jetzt war er dran: NUR EIN JUNGE DER EIN MÄDCHEN… schrieb er auf ihren Bauch und malte als letztes ein schwungvolle Herz.
    Sie blickte ihn an - ängstlich, fragend, zögernd, hoffnungsvoll. Wunderschön sah sie aus. Er dachte an seinen Schwur von heute Morgen. Jetzt kam er ihm nicht mehr kindisch vor. Es war das Beste, was er seit langem getan hatte.
    „Ich hole dich so schnell ich kann aus der Spezialausbildung. Ich kaufe dich“, erklärte er.
    Fast hätte er aufgestöhnt, als sie im nächsten Augenblick ihren Kopf an seiner Halsbeuge vergrub und kräftig in seine Schulter biss. Dann begriff er, dass sie einen Freudenschrei unterdrücken musste. Ihr Kopf tauchte wieder auf und sie brachte es fertig, lautlos und doch voller Freude zu lachen. Voller Staunen dachte er, wie einfach alles doch war: Ein Junge, ein Mädchen, ein Herz.
    WIE TEUER, schrieb sie jetzt auf seine Brust.
    „Als bissige Beta mit Hang zu Gewalt und Widersetzlichkeit etwa wie ein Kleinwagen – aber ein Gebrauchter“, erklärte er grinsend und rieb sich die schmerzende Schulter.
    Sie schaute ihn enttäuscht und schmollend an. Er lachte. Dann schrieb er mit seinem Zeigefinger eine Neun auf ihre Haut unterhalb des Bauchnabels. Den unteren Bogen führte er mit sanftem Druck und sehr langsam über dem oberen Teil ihrer Schamlippen aus. Sie schloss genießerisch ihre Augen.
    „Neunhunderttausend?“, hauchte sie lautlos.
    Er malte auf ihre linke Brust ein J und auf ihre rechte Brust ein A. Jetzt schaute sie ihn stolz und

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