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Bärenmädchen (German Edition)

Bärenmädchen (German Edition)

Titel: Bärenmädchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luca Berlin
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Body“, hatte dieser merkwürdige Typ gesagt und dabei so getan, als präsentiere er die tollste Haut-Couture-Mode, die die Welt je gesehen hatte. Sie mögen jetzt schnell hineinschlüpfen, damit der Unterricht beginnen könne. Und da er wüsste, dass sie als Neulinge noch etwas schüchtern seien, würde er jetzt im Klassenraum auf sie warten. Sie hätten genau fünf Minuten.
    Dann war Attila von Ungruhe, ihr Lehrer für Zofenkunde, mit langen Schritten nach nebenan verschwunden. Dort hatte er sie auch einige Minuten zuvor von den beiden Engelsgesichtern in Empfang genommen, dann aber in einen angrenzenden Raum weitergeführt.
    Sah der erste Raum wie ein altertümliches Klassenzimmer aus, so wie Anne es aus uralten Filmen wie der Feuerzangenbowle her kannte, mit Pulten, Holzbänken, einer Tafel, und einem erhöhten Podest, auf dem der Lehrer saß, wirkte dieser Raum wie das genaue Gegenteil. Er schien eher einem Film über einen wahnsinnigen Erfinder entnommen. Drähte, Elektronikteile und Werkzeuge stapelten sich auf den Werkbänken. Anne konnte Mikroskope, Zentrifugen und Schraubstöcke erkennen. In der Luft hing ein Geruch nach Maschinenöl und unbekannten chemischen Substanzen.
    Als von Ungruhe sie hinein geführt hatte, warteten dort zwei Zofen in Stehposition auf sie. Beide trugen den Intelligenten Body. „IB“ nannte ihn von Ungruhe. Anhand seiner beiden Vorzeige-Modelle, die sich brav unter seinen Kommandos drehten und wendeten, zeigte er ihnen, wie der IB anzulegen sei. Von seinem perversen Innenleben war allerdings nichts zu sehen gewesen. Danach hatte er jeder von ihnen eines der Teile – sie waren anscheinend maßgenau zugeschneidert – in die Hand gedrückt und sich ins Nachbarzimmer verkrümelt.
    Anne schaute auf das merkwürdige Kleidungsstück. Die obere Hälfte war schwarz, die untere Hälfte rosa, was nebenbei bemerkt geradezu abscheulich aussah. Aber das dürfte wohl ihr geringstes Problem sein, dachte sie grimmig. Der Body bestand aus festem, leicht dehnbaren Stoff. An manchen Stellen waren anscheinend dünne Platten aus deutlich festerem Material eingearbeitet. Auch feine Metalldrähte waren eingewirkt. Im Schritt und obenherum in den Cups, dort wo sich wahrscheinlich ihre Brustwarzen befinden würden, schimmerte es besonders metallisch.
    Vorsichtig, als könne er beißen, befühlte sie die Oberfläche des Zapfens. Er bestand aus glattem, kühlem Metall. Nun ja, zumindest würde dieses Ding wohl relativ leicht in sie hineinschlupfen. Anne blickte zu den anderen Mädchen, die ebenso schamhaft wie sie selbst dastanden. Dann plötzlich wieder die Stimme dieses merkwürdigen Typen aus dem Nachbarzimmer: „Ich warte Mädels. Ihr habt jetzt noch vier Minuten. Wer dann nicht umgezogen ist…?“
    Nach der bedeutungschwangeren Pause fügte er noch frohgelaunt hinzu: „Also hinein mit euch, oder soll ich sagen hinein mit ihm?“
    Witzig wurde ihr seltsamer Lehrer auch noch. Ok, er sah ja irgendwo sogar ganz süß aus. Mit seinen strubbeligen, schwarzen, schon leicht ergrauenden Haaren, dieser schlaksigen Figur und der jungenhafte Begeisterung, die er an den Tag legte, war er im Vergleich zur Krähe eine echte Erholung. Und wie unbeholfen er sein konnte – ganz der weltfremde Wissenschaftler und nicht so eine düstere Verbrechergestalt wie der Räuberhauptmann.
    Trotzdem plagte sie der Verdacht, dass auch Attila von Ungruhe ziemlich phantasievoll sein konnte, wenn es darum ginge, Ungehorsam zu bestrafen. Schließlich war er – süß hin oder her – anscheinend so eine Art Bastler und Techniker in Sachen Sadismus.
    „Jetzt noch drei Minuten“, erscholl es fröhlich von nebenan.
    Hektisch schaute sich Anne nach den anderen Mädchen um und sah, dass Dascha gerade, wie gewünscht in ihren Body gewandet, im Klassenzimmer verschwand. Diese Streberin!
    Und jetzt folgte ihr Miriam. Klar, die war ja auch Lehrerin. Quasi eine Streberin von Berufswegen. Als Anne dann bemerkte, dass auch die anderen Mädchen begannen, sich in das unbeschreibliche Kleidungsteil zu winden, schlüpfte sie aus ihrem Trainingsanzug und griff sich den Body.
    „ZWEI MINUTEN“
    Anne legte los. Um den Zapfen einzuführen, ging sie breitbeinig in die Hocke und half dazu noch kräftig mit der Hand nach. Als er endlich in sie hineinglitt, fühlte er sich sogar noch größer an, als er ausgesehen hatte. Aber hatte er sich eben bewegt? Sie meinte ein leichtes Vibrieren gefühlt zu haben. Aber das konnte doch nicht sein. Pure

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