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Baeuerin sucht Frau

Baeuerin sucht Frau

Titel: Baeuerin sucht Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Stein
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Antje nicht erwarten konnten. Diese Gefühle machten sich also zu Carmen auf und forderten alle die sie unterwegs trafen auf, ihnen zu folgen. Die meisten Angesprochenen kamen dieser Aufforderung sehr bereitwillig nach. Es gab aber auch von Anfang an ein Teil, der nölte missmutig vor sich hin und trabte eher schlecht als recht in die angegebene Richtung. Eine dritte Gruppe verweigerte sich sogar vollends und murrte: Nö, vergiss es. Ohne uns.
    Genauso hatte sich das in den letzten Wochen angefühlt. Denn Gefühle sind nun mal keine Lemminge. Sie folgen nicht einfach dem erst besten von ihnen, der glaubt, er weiß wo es lang geht. Tja, und dann passierte das Unerwartete. Die Ohne-uns-Gruppe wurde geküsst und rief den anderen zu: He, ihr glaubt nicht was passiert ist! Kommt zurück!
    Und genau da befinde ich mich jetzt. Die Überläufer kehren zurück, lauschen aufgeregt, was die Ohne-uns berichten und wollen nun auch von Antje geküsst werden. Aber Antje denkt nicht daran. Nun sind die um ihren Lohn Betrogenen enttäuscht und stacheln mich an: Du musst sie in den Arm nehmen und ihr sagen, dass wir zurück sind!
    Soll ich das wirklich tun? Antje in den Arm nehmen und küssen? Ich hatte vorhin an der Koppel nicht den Eindruck, dass es das ist, was sie will. Ein tiefer Seufzer entringt sich meiner Brust.
    Ich habe keinen Schimmer, was ich tun soll. Den Rest meines Lebens als Antjes beste Freundin, aber in Askese, verbringen? Das ginge wohl ein bisschen weit. Also weitermachen wie bisher? Meine Beziehung mit Carmen leben, etwas entliebt zwar, aber immer noch verliebt genug. Das Leben besteht nun mal aus Kompromissen.
    Nur bin ich leider eine ganz schlechte Kompromisslerin!
    Ich blicke verstohlen zu Antje. Vielleicht täusche ich mich, aber ich meine, sie hat nur wenige Seiten gelesen. Als wir losfuhren war sie irgendwo bei zwanzig und jetzt auf einunddreißig. Dabei sind wir schon kurz vor Radeburg.
    Nina wird immer zappeliger. Als ich mich in Dresden verfranse und wir zum zweiten Mal am Hauptbahnhof vorbeifahren schaut sie mich beinah böse an. Schließlich finde ich doch noch die Schwimmhalle, in der das Turnier stattfindet. Eine halbe Stunde nach Wettkampfbeginn. Aber Ronnie wird ja nicht gleich im ersten Ausscheid rausgeflogen sein. Wo er doch so ein Schwimm-As ist.
    Nina ist nicht mehr zu halten. Sie winkt uns nur noch kurz zu und weg ist sie, auf der Suche nach Ronnie. Was ein Fehler ist, denn Antje und ich machen ihn zuerst aus. Hinter Startblock Nummer 4 biegt er gerade seine langen Arme noch mal zurecht, lockert die Schultern und steigt jetzt auf das kleine Podest. Der Anzeigetafel entnehme ich, dass es sich um eine Distanz von 400 Metern handelt, welche die Teilnehmer dieser Runde zurücklegen müssen. Der Startpfiff ertönt, die Schwimmer springen mit kräftigem Stoss ab, elegant tauchen sie ins Wasser ein.
    Nina kommt in die Halle, irrt in der unteren Zuschauerreihe herum. Ich wähle ihr Handy an. Während ich ihr beschreibe wo Antje und ich sitzen, mache ich Zeichen. Sie blickt sich um und entdeckt uns, kommt rauf.
    Ronnie liegt gut im Rennen. Er hat nur einen knappen Rückstand zum Führenden. Nina feuert ihren Freund begeistert an. Sie ist nicht die Einzige. Auf der anderen Seite der Tribüne sitzt in der zweiten Reihe eine mindest ebenso begeisterte Fangruppe. Ronnie kann sich steigern und zieht langsam an seinem Kontrahenten vorbei. Mit einer Kopflänge Vorsprung schlägt er als Erster an, reißt jubelnd den Arm hoch.
    »Ist er nicht toll?«,strahlt Nina Antje und mich an, als hätte sie ihn jahrelang trainiert und aufgebaut.
    Wir stimmen ihr natürlich zu.
    »Ganz klasse!«, sagt Antje.
    Und ich: »Super-Leistung!«
    Nina wedelt begeistert mit ihren Armen, winkt und ruft Ronnie zu. Der hört sie nicht, steigt aus dem Becken, geht zu seinem Startblock, wo seine Sachen liegen. Von dort geht er in Richtung Kabinen. Dabei kommt er an der Fangruppe vorbei. Aus dieser löst sich ein Mädchen, stürmt auf Ronnie zu und umarmt ihn stürmisch.
    So jung und hat schon Groupies, denke ich noch, da schreit Nina neben mir auf. »Dieser Scheißkerl!«
    Erschrocken drehe ich mich zu ihr um. »Was ist!?«
    Doch Nina lässt mich einfach stehen, schiebt sich vorbei an den Zuschauern zwischen uns und den Treppen. Sie läuft um das halbe Becken, rüber zur anderen Seite, und schießt wie eine Rakete auf Ronnie zu, der immer noch von dem Mädchen umhalst wird.
    Antje und ich sehen uns perplex an. Dann stürzen wir hinter

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