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Bahners, Patrick

Bahners, Patrick

Titel: Bahners, Patrick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Panik-Macher
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liegen Angaben über 3283 Schüler zugrunde. Der Anteil der
muslimischen Schülerinnen, die am koedukativen Schwimmunterricht nicht
teilnehmen, wird mit 7 Prozent
angegeben. Beim sonstigen Sportunterricht sinkt der Wert auf 1,25 Prozent. Dass
eine so kleine Minderheit durch ihr abweichendes Verhalten eine prägende, für
die Integration schädliche Wirkung innerhalb der Gruppe der muslimischen
Schülerinnen entfalten kann, ist nur plausibel, wenn man das Dogma der
Islamkritik akzeptiert, dass die strengsten Muslime die wahren Muslime sind
und die Lauen durch ihre bloße Anwesenheit unter permanenten Druck setzen.
Jörg Lau nennt das Mitschwimmverbot für muslimische Mädchen «eine urban
legend des Einwanderungslandes».
     
    Das legendäre Sparschweinschlachten
     
    Die Geschichten, mit denen die Islamkritik die
Unterwanderung der Zivilgesellschaft und den Defätismus der tonangebenden
Kräfte illustriert, erweisen sich regelmäßig als Wanderanekdoten und haltlose
Gerüchte. So auch das dritte der Beispiele für die schleichende Scharia, die
Ayaan Hirsi Ali 2006 im Gespräch mit der F.A.Z. nannte. Da waren die
Supermärkte in gewissen Gegenden Frankreichs. Die Kulturausschüsse in gewissen
Städten Hollands. «Und in Großbritannien geht es nun soweit, dass die
Sparkassen keine Sparschweine mehr aufstellen, um die Gefühle der Muslime
nicht zu verletzen, für die Schweine ja unrein sind.» Diese Geschichte geht
zurück auf einen Artikel, der am 21. Oktober 2005 auf Seite 6 des «Lancashire
Evening Telegraph» erschien, einer in Blackburn verlegten regionalen
Boulevardzeitung mit einer Auflage von 3 5 000
Exemplaren. Unter der Überschrift « Sparschweine werden
geschlachtet» wurde berichtet, aus Rücksicht auf muslimische Kunden würden in
Bankfilialen in der Innenstadt von Blackburn Sparschweine aus den Schaufenstern
entfernt. Blackburn hat 105 000 Einwohner. Der Anteil der Muslime liegt bei
einem Viertel und damit höher als in jeder anderen englischen Stadt. Der
Artikel zitierte namenlose Sprecher zweier großer Filialbanken, der
Bausparkasse Halifax und der National Westminster Bank, die die
Säuberungsaktion «zugegeben» hätten. Als der Medienreporter der
Finanzmarktseiten des «Guardian» bei den beiden Banken nachfragte, bestritten
sie das Sparschweinschlachten. Halifax gab an, schon seit einigen Jahren keine
Sparschweine mehr als Werbemittel zu verwenden. Und Nat West konnte darauf
verweisen, dass gerade erst eine landesweite Anzeigenkampagne mit einem
Sparschweinmotiv zu Ende gegangen war.
    Als die Notiz im «Guardian» erschien, war die von der
großen Londoner Boulevardzeitung «Daily Express» übernommene Nachricht längst
um die Welt gegangen. Blogger, Radiomoderatoren und andere Knallbonbondealer
hatten sich mit der bedrohten Tierart solidarisiert. Aus Bausparkassenfilialen
in der Innenstadt von Blackburn wurden dabei die britischen Sparkassen
überhaupt. In dieser Form verbreitete Ayaan Hirsi Ali die Geschichte weiter,
elf Monate nach dem Dementi. Dabei hatte sogar Robert Spencer, der Oberaufseher
über die gesamte Islamistenbrut, in seinen Blog «Jihad Watch» eine
Korrekturmeldung eingerückt.
    Henryk M. Broder veröffentlichte Anfang 2007 zur Feier von
sechzig Jahren «Der Spiegel» seinen Beitrag zu einem beliebten Subgenre der
islamkritischen Satire, einen prophetischen Bericht aus dem islamisierten
Deutschland der Zukunft. Mit einer solchen Vision aus der deutschen Provinz
Eurabiens endet Thilo Sarrazins Buch «Deutschland schafft sich ab»; mit einem
Pendant beginnt das Taschenbuch «Allahs Weltordnung», das publizistische
Vermächtnis von Rainer Glagow, dem pensionierten Leiter des Hauptstadtbüros der
Hanns-Seidel-Stiftung und wissenschaftlichen Berater der Bürgerbewegung Pax
Europa. Bei Glagow ist Bundespräsident Johannes von Scheelemann am 18. Januar
2071 in der Berliner Zentralmoschee, dem ehemaligen Dom, ohnmächtiger Zeuge,
als Mustafa Osmanlikci, gewähltes Oberhaupt der Muslime in Deutschland, von
der Kanzel aus mit dem Schlachtruf «Ein Glaube, ein Volk, ein Reich» die
endgültige Umwandlung Deutschlands in einen Kalifatsstaat verkündet. Zu spät
hatte der Präsident erkannt, dass es ein fataler Fehler der politischen Klasse
gewesen war, den Muslimen die Anwendung der Scharia zuzugestehen und am
Bundesverfassungsgericht einen Scharia-Senat einzurichten. Bei Glagow setzt
die Partei der Muslime in Deutschland (PMD) die Öffnung der deutschen Grenzen
durch, bei

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