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Ball der Vampire

Ball der Vampire

Titel: Ball der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Mascara, etwas Puder und Lippenstift. Dann zog ich meine neu erstandene Unterwäsche an und spürte gleich so ein besonderes Gefühl auf der Haut: mitternachtsblaue Spitze. Ich sah in meinen Standspiegel, um die Wirkung zu testen, und beglückwünschte mich mit erhobenen Daumen. Gar nicht schlecht!
    Das Outfit, das ich bei Tara erstanden hatte, war königsblau und aus hochwertigem Strickstoff, der besonders schön fiel. Ich zog die Hose an und streifte das Top über. Es war ärmellos und schmiegte sich eng um meine Brüste. Mit dem Ausschnitt experimentierte ich etwas, bis er schließlich gerade so viel enthüllte, dass es als sexy, aber nicht billig durchging.
    Ich holte das schwarze Umhangtuch aus dem Schrank, das ich von Alcide als Ersatz für jenes geschenkt bekommen hatte, das Debbie Pelt mir ruinierte. Das würde ich am späteren Abend brauchen. Dann zog ich noch meine schwarzen Sandalen an, probierte verschiedenen Schmuck aus und entschied mich schließlich für eine schlichte goldene Kette (die meiner Großmutter gehört hatte) und schnörkellose Ohrstecker.
    Ha!
    Es klopfte an der Vordertür. Ich sah auf die Uhr und war etwas überrascht, dass Quinn fünfzehn Minuten zu früh dran war. Seinen Wagen hatte ich auch nicht gehört. Als ich öffnete, stand jedoch nicht Quinn, sondern Eric vor mir.
    Ich bin sicher, es freute ihn, als ich vor Überraschung nach Luft schnappte.
    Tja, man soll nie einfach so die Tür öffnen und davon ausgehen, man wüsste, wer davorsteht. Deshalb hatte ich mir doch diese Gucklöcher machen lassen! Wie konnte ich nur so dämlich sein. Eric war anscheinend hierher geflogen, da ich nirgends ein Auto sah.
    »Darf ich reinkommen?«, fragte er höflich und musterte mich von oben bis unten. Erst gefiel ihm, was er sah, dann wurde ihm klar, dass ich mich nicht für ihn so schick gemacht hatte. Darüber war er nicht erfreut. »Du erwartest wohl Besuch?«
    »Genau. Und daher wär's mir auch lieber, du bleibst vor der Türschwelle«, erwiderte ich und trat zurück, damit er mich nicht zu fassen bekam.
    »Du hast Pam gesagt, dass du nicht nach Shreveport kommen willst«, begann er. O ja, er war sehr wütend. »Und jetzt bin ich hier, weil ich wissen will, warum du meiner Aufforderung nicht Folge leistest.« Gewöhnlich sprach er nur mit leichtem Akzent Englisch, doch heute Abend war sein Akzent sehr viel ausgeprägter.
    »Ich habe keine Zeit«, erwiderte ich. »Ich gehe heute Abend aus.«
    »Das sehe ich«, sagte Eric etwas ruhiger. »Mit wem gehst du aus?«
    »Geht dich das irgendetwas an?« Herausfordernd blickte ich ihm in die Augen.
    »Natürlich«, sagte Eric.
    Diese Antwort beunruhigte mich. »Und warum?« Ich fasste mich wieder ein wenig.
    »Weil du eigentlich mir gehörst. Ich habe mit dir geschlafen, ich mag dich, ich habe ... dich finanziell unterstützt.«
    »O nein, du hast mir Geld gezahlt, das du mir für geleistete Dienste geschuldet hast«, antwortete ich. »Und ja, stimmt, du hast mit mir geschlafen. Aber das ist schon länger her, und du hast nicht erkennen lassen, dass du es wieder tun möchtest. Falls du mich wirklich magst, dann zeigst du das auf sehr seltsame Weise. Ich habe noch nie gehört, dass › totales Ignorieren, abgesehen von Befehlen via Lakai ‹ ein anerkannter Beweis für Zuneigung ist.« Okay, das kam etwas wirr heraus. Aber er verstand sehr gut, was ich meinte.
    »Du nennst Pam einen Lakai?« Der Anflug eines Lächelns umspielte seinen Mund. Dann gewann seine Verärgerung wieder die Oberhand, was ich schon daran erkannte, dass er die Mundwinkel hängen ließ. »Ich habe es nicht nötig, ständig in deiner Nähe zu sein und dir irgendetwas zu zeigen. Ich bin Sheriff. Du ... du gehörst zu meinem Gefolge.«
    Ich wusste, dass mir richtiggehend der Mund offenstand, konnte es aber nicht ändern. »Fliegen fangen« hatte meine Großmutter diesen Gesichtsausdruck genannt, und ich fing vermutlich gerade jede Menge. »Dein Gefolge?«, stieß ich hervor. »Also, du und dein Gefolge, ihr könnt mich mal. Du sagst mir nicht, was ich zu tun habe!«
    »Du bist verpflichtet, mit mir zu der Konferenz zu kommen«, sagte Eric mit einem angespannten Zug um den Mund und funkelnden Augen. »Deshalb habe ich dich aufgefordert, nach Shreveport zu kommen. Um mit dir die Fahrt und andere Reiseangelegenheiten zu besprechen.«
    »Ich bin zu gar nichts verpflichtet und muss mit dir nirgendwohin gehen. Du wurdest ausgestochen, Freundchen.«
    »Freundchen? Freundchen? «
    Es wäre wohl

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