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Ball der Versuchung

Ball der Versuchung

Titel: Ball der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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blonde Typ, der Erste in der Schlange vor der Theke, Michael war. Er war nicht zu Hause... er war hier .
    Er unterschrieb etwas und schob das Klemmbrett zurück zu der Frau, die ihm eine Plastikflasche reichte, die ungefähr so groß war, wie die Flasche Wasser, die Claire eben getrunken hatte.
    Diese enthielt kein Wasser. Tomatensaft , sagte sich Claire, aber es sah überhaupt nicht wie Saft aus. Zu dunkel, zu dick. Michael neigte die Flasche zuerst auf die eine Seite, dann auf die andere und sein Gesicht... er sah fasziniert aus.
    Nein, er sah hungrig aus.
    Claire wollte wegschauen, aber sie konnte nicht. Michael drehte den Verschluss der Flasche auf, als er aus der Schlange heraustrat, setzte die Flasche an die Lippen und begann, das Blut zu trinken. Nein, er kippte es in sich hinein. Claire war sich nur entfernt bewusst, dass Shane ihre Hand so fest umklammerte, dass es wehtat, aber keiner von ihnen rührte sich. Michael hatte die Augen geschlossen, er neigte die Flasche nach hinten und trank, bis sie abgesehen von einem dünnen roten Film auf dem Plastik leer war.
    Er leckte sich die Lippen ab und seufzte. Dann öffnete er die Augen und schaute direkt zu ihnen herüber.
    Seine Augen waren von einem hellen, leuchtenden Rot. Er blinzelte. Das Rot verschwand und wurde durch ein gespenstisches Schimmern ersetzt. Noch ein Blinzeln, dann verschwand auch das und er war wieder Michael.
    Er sah so entsetzt aus, wie Claire sich fühlte. Ertappt und beschämt. Shane schloss die Tür und zerrte Claire zum Ausgang. Sie hatten ihn noch nicht erreicht, als Michael hinter ihnen hergejagt kam.
    »Hey!«, sagte er. Seine Haut war gerötet, sie hatte einen leicht rosafarbenen Ton angenommen, den Claire früher schon gesehen hatte. »Was macht ihr hier?«
    »Was glaubst du wohl, was wir hier machen? Sie haben mich in Handschellen hierher geschleppt, Mann«, fuhr Shane ihn an. »Denkst du, ich wäre hier, wenn ich die Wahl hätte?«
    Michael blieb wie angewurzelt stehen und sein Blick zuckte hinunter zu den elastischen Binden an ihren Armen. Blitzartig traf ihn die Erkenntnis und er sah irgendwie... traurig aus. »Es … es tut mir leid.«
    »Warum? Nicht dass wir nicht ohnehin gewusst hätten, wie gierig du auf das Zeug bist.« Trotzdem hörte Claire die Enttäuschung in Shanes Stimme. Den Abscheu. »Ich habe nur nicht damit gerechnet, dich das Zeug weghauen zu sehen wie ein Alkoholiker in der Happy Hour, das ist alles.«
    »Ich wollte nicht, dass ihr es seht«, sagte Michael leise. »Ich trinke es hier. Zu Hause habe ich nur ein bisschen für den Notfall. Ich wollte nie, dass ihr es seht... „
    »Nun, jetzt haben wir es aber gesehen«. sagte Shane. »Na und? Du bist ein blutsaugender Vampir. Das sind keine Neuigkeiten, Michael. Das ist ja wohl kein großes Ding, oder?«
    »Ja«, stimmte Michael zu. »Kein großes Ding.« Er heftete seinen Blick auf Claire und sie konnte die beiden Personen nicht in Einklang bringen - den Michael mit diesen erschreckenden roten Augen, der frisches Blut hinunterstürzt, und den Michael, der mit dieser traurigen Hoffnung im Blick hier vor ihr stand. »Alles okay, Claire?«
    Sie nickte. Sie brachte kein Wort heraus, sie traute sich nicht zu sprechen.
    »Ich bringe sie nach Hause«, sagte Shane. »Es sei denn, das war nur ein Appetithäppchen und der Hauptgang kommt erst noch.«
    Michael sah aus, als wäre ihm übel. »Natürlich nicht, Shane...„
    »Schon gut.« Der Kampfgeist war aus Shanes Stimme gewichen. Er klang resigniert. »Es ist okay für mich.«
    »Und das nervt dich wie die Hölle, nicht wahr?«
    Shane blickte überrascht auf. Die beiden versuchten, sich gegenseitig niederzustarren, dann zupfte Shane Claire am Ärmel.
    »Lass uns gehen«, sagte er. »Wir sehen uns zu Hause.«
    Michael nickte. »Bis dann.«
    Claire fiel auf, dass er noch immer die leere Flasche in der Hand hielt. Auf dem Grund hatte sich ein kleines Rinnsal aus Blut gesammelt.
    Als sie sich noch einmal umdrehte, sah sie, wie Michael bemerkte, was er da in der Hand hatte, und es brutal in den Mülleimer schleuderte.
    »Oh, Michael«, flüsterte sie. »Gott.« In dieser einen Geste erkannte sie etwas Großes, Bedeutendes.
    Er hasste das hier wirklich. In gewisser Hinsicht hasste er, was aus ihm geworden war, weil er den Ausdruck in ihren Augen gesehen hatte.
    Und das musste wirklich übel sein.
    ***
    Der Rest der Nacht verlief ruhig. Am nächsten Morgen wachte sie auf, weil das Telefon klingelte.
    Eves Dad war

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