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Ballade der Leidenschaft

Ballade der Leidenschaft

Titel: Ballade der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Townend
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so das Beste, weil ich keine Ahnung habe, wie ich ihr das alles erklären soll. Darüber muss ich mit dir reden. Ich will Rose nicht verletzen.“
    „Glaub mir, ich auch nicht.“
    „Dann solltest du mir deine Pläne mitteilen.“
    „Ja, die müssen wir besprechen. Aber was ich zu sagen habe, betrifft den Herzog. Deshalb muss es streng geheim bleiben.“
    „Das verstehe ich.“ Adam seufzte. „Wenigstens hast du Rose unversehrt nach Fulford gebracht. Dafür schulde ich dir meinen Dank.“ Er schaute zu dem Torbogen hinüber zu seiner Schwester, die im Obstgarten Cecily getroffen hatte. Lächelnd unterhielten sich die beiden Frauen. „Sicher ist meine Gemahlin eine freundlichere Herrin als Ihre Majestät, Comtesse Muriel.“
    Fasziniert beobachtete Ben, wie sich Adams Wangen röteten. Sein Freund war zweifellos bis über beide Ohren in seine junge Gattin verliebt. Würde Ben es nicht mit eigenen Augen sehen, könnte er es nicht glauben. Gwenn war Adams Leben gewesen, und Ben hätte geschworen, der Witwer könne niemals eine andere lieben. Wie er sich getäuscht hatte …
    „Ja, die Gräfin und Rose waren nur selten einer Meinung.“ Sein Blick folgte den beiden Frauen, die durch den Obstgarten wanderten. „Hoffentlich werden sie sich anfreunden.“
    „Oh, ganz bestimmt.“
    „Deine Lady ist nicht nur schön. Wie es scheint, besitzt sie auch ein gütiges Herz.“
    „Ja, das ist wahr.“
    „Und ich muss dich wohl beglückwünschen. Cecily und Rose haben darüber gesprochen, wie man Windeln säumt.“
    „Tatsächlich?“ Adam lachte. „Also glaubst du, meine Schwester wird bei uns bleiben?“
    „Du sprichst das normannische Französisch sehr gut, Cecily“, bemerkte Rozenn, während ihre Schwägerin sie einen gemähten Weg zwischen den Obstbäumen entlangführte. Süß und aromatisch hing der Duft des frisch gemähten Grases in der Sommerluft, die Sonne schien ihnen warm auf den Rücken.
    „Das ist kaum überraschend, meine Mutter war eine Normannin.“
    Rozenn blinzelte. „Dann bist du – eine halbe Fränkin?“
    „Ja, nur mein Vater war Angelsachse.“
    „Ich verstehe.“ Nachdenklich runzelte Rose die Stirn. „Sicher haben dir diese Sprachkenntnisse die Begegnung mit Adam erleichtert.“
    Nun erreichten sie das Ende des Obstgartens, wo ein Gatter in einen kleineren Garten führte. Lachend öffnete Cecily die Pforte. „Wohl kaum. Ich hatte …“, sie zögerte, „… gewisse Vorurteile gegen ihn.“
    „Immerhin war er ein Eindringling“, murmelte Rozenn und überlegte, auf welche Weise sich die Beziehung zwischen ihrem Bruder und seiner Gemahlin entwickelt haben mochte. Noch hatte sie die beiden nicht zusammen gesehen. Aber Cecily erweckte keinesfalls den Eindruck, als wäre sie unglücklich. Ganz im Gegenteil, aus all ihren Worten und Gesten sprach tiefe Liebe, die ohne jeden Zweifel erwidert wurde.
    Schmerzliche Sehnsucht erfasste Roses Herz. „Ja, ich kann mir denken, wie es gewesen sein muss. Adams Lehensherr William tötete euren König. Also war Adam ein Eroberer. Hast du ihn in diesem Licht betrachtet?“
    „Anfangs ja, wie ich gestehen muss“, seufzte Cecily. „Aber nachdem ich ihm einen Heiratsantrag gemacht hatte …“
    „Was?“ Rozenn schnappte nach Luft. „Du hast um seine Hand gebeten?“
    Cecily bückte sich und pflückte einen Lavendelhalm. Als sie sich aufrichtete, blitzten ihre Augen. „Ja, so unschicklich das auch erscheinen mag. Meine Schwester Emma ist älter als ich. Von Rechts wegen hätte sie deinen Bruder heiraten müssen. Doch sie wollte ihn nicht, überließ ihn mir, und so machte ich ihm einen Antrag. Damals war ich noch eine Novizin im Kloster …“ Als sie Roses Verblüffung bemerkte, senkte sie lachend den Kopf, aber ihre Augen leuchteten immer noch. „Natürlich hast du recht, mein Benehmen war skandalös – eine Novizin heiratete den Mann, den König William für meine Schwester bestimmt hatte. Die Äbtissin Mutter Aethelflaeda scheuchte mich praktisch aus dem Konvent.“ Selbstbewusst hob Cecily den Kopf. „Nun, das alles gehört der Vergangenheit an. Adam und ich sind glücklich – umso mehr, seit du zu uns gekommen bist. Glaubst du, dass du bei uns bleiben kannst? Adam wäre so froh, wenn du Fulford Hall als dein Heim betrachten würdest.“

17. KAPITEL
    C ecily griff nach ihrer Hand und wartete auf eine Antwort. Aber Rose wusste nicht, was sie sagen sollte. Wie könnte sie Sir Richard gegenübertreten, den sie nicht mehr heiraten wollte? Und

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