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Ballade der Liebe

Ballade der Liebe

Titel: Ballade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DIANE GASTON
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schützend um ihre Schultern gelegt, flankiert von Wiggins und Smythe. Flynn versuchte, sich zu ihnen durchzukämpfen, wurde aber vom Strom der Menschen immer weiter abgedrängt.
    Als es ihm schließlich gelang, den Grand Walk zu erreichen, hatte er das Paar aus den Augen verloren. Im Laufschritt eilte er zum Schmiedeisentor, wo Tanners Karosse wartete, und sah gerade noch, wie er Rose in den Wagen hob und Wiggins und Smythe auf den Kutschbock kletterten. Die Pferde zogen an, die Kutsche nahm rasch Fahrt auf. Und dann erspähte Flynn für einen kurzen Augenblick eine zusammengekauerte Männergestalt, die sich hinten an der Kutsche festhielt.
    Voller Entsetzen sträubten sich seine Nackenhaare.
    Greythorne ging zum Angriff über.
    Flynn sprang in die nächste Mietdroschke und schrie: „Folgen Sie dieser Karosse. Beeilen Sie sich! Ich bezahle den dreifachen Preis.“ Er stieg auf den Bock und setzte sich neben den verdutzten Kutscher.
    Es dauerte eine Weile, bis die Mietdroschke sich in den Verkehr eingefädelt hatte, aber Flynn konnte Tanners Wagen immer noch in der Ferne erkennen. Allerdings hatte die klapprige Märe keine Chance, Tannertons kraftvolles Gespann einzuholen, und bald waren nur noch die Lampen der eleganten Karosse zu sehen.
    „Tut mir leid, Meister“, brummte der Kutscher.
    Flynn riss sich die Maske ab und rieb sich die Stirn. „Versuchen Sie wenigstens, die Lichter nicht zu verlieren.“
    Aber auch die waren bald verschwunden.
    Rose fröstelte, obwohl sie den Umhang trug und es im Wagen nicht kalt war.
    „Erstaunlich viele Zuschauer heute Abend“, bemerkte Tanner. „Aber nun sind Sie ja in Sicherheit.“
    „Ja, in Sicherheit“, wiederholte sie.
    Es ging ihr nicht darum, der zudringlichen Menge entronnen zu sein, sie hatte nicht einmal an Greythorne gedacht. Sie dachte an Flynn. Seltsamerweise hatte sie sich ihm beim Singen sehr nahe gefühlt, beinahe so, als gäbe es kein Zerwürfnis zwischen ihnen, als würden sie zusammenbleiben. Der Text der Liebeslieder war ihr bis in die Seele gedrungen, und sie hatte das Gefühl, von einem warmen Leuchten erfüllt zu sein. Die Lieder, die Musik, die Gefühle hinter den Worten, alles war mit Flynn verbunden. Sie erbebte immer noch unter der Macht ihrer Empfindungen, der Macht ihrer Liebe zu ihm.
    Verstohlen warf sie Lord Tannerton, der den Kopf gegen die Samtpolster gelehnt hatte und die Augen geschlossen hielt, einen Seitenblick zu.
    Es wäre unrecht, diesem Mann Zuneigung vorzuheucheln, schoss es ihr durch den Sinn. Wäre sie Flynn nie begegnet, hätte sie sich nicht in ihn verliebt, nie den Liebesakt mit ihm vollzogen, hätte in ihr eine echte Zuneigung zu dem Marquess wachsen können. Aber nach allem, was geschehen war, würde sie ihm zürnen, ihrem Glück mit Flynn im Weg gestanden zu haben.
    Sie fühlte sich um ihr Glück betrogen und zugleich von einer drückenden Last befreit. Es bedeutete ihr nichts mehr, ob sie im King’s Theatre, in Vauxhall oder auf irgendeiner anderen Bühne singen durfte. Nichts konnte ihr das Glück ersetzen, das sie so flüchtig mit Flynn genossen hatte. Nichts bedeutete ihr mehr als Flynns Liebe.
    Verzweifelt blinzelte sie ihre Tränen zurück. Sie wollte nach Hause. Nach Irland, obwohl sie dort keine Familie, kein Heim mehr hatte. Vielleicht würde sie nach Killyleagh zurückkehren und in ihrer alten Schule anfragen, ob es Arbeit für sie gab, irgendeine Arbeit.
    Sie legte die Hand an ihren flachen Bauch und hoffte, sie habe ein Kind empfangen. Flynns Kind zur Welt zu bringen, wäre ihr eine große Freude. Irgendwie würde sie einen Weg finden, das Kind großzuziehen, ihm all ihre Liebe zu schenken, die sie Flynn nicht schenken durfte.
    Plötzlich schoss ihr der Gedanke durch den Sinn, dass ihre Mutter niemals mit Bedauern davon gesprochen hatte, dem Theaterleben in London den Rücken gekehrt zu haben. Sie hatte nie über ihre Entscheidung gejammert. Sie hatte die freie Wahl getroffen, mit dem Mann zusammenzubleiben, den sie liebte, und ihr gemeinsames Kind großzuziehen.
    Rose betrachtete ihren Begleiter sinnend. Tannertons Gesicht war weicher als Flynns, faltenlos, frei von jeglichen Sorgen. Er war ein gut aussehender Mann. Katy würde sagen, er sei ein Mann, der jeder Frau den Kopf verdreht; und er war ein gütiger Mensch. Er verdiente mehr als die vorgetäuschte Liebe einer Frau.
    „Lord Tannerton?“, flüsterte sie, da sie nicht wusste, ob er schlief.
    Er schlug die Augen auf. „Ja?“
    „Ich möchte Sie etwas

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