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Ballade der Liebe

Ballade der Liebe

Titel: Ballade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DIANE GASTON
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Freundin, die Sir Reginald hinter sich her zog.
    „Ich muss Sie zu Ihrem Vater bringen.“ Widerstrebend löste er sich von ihr.
    Rose – nein, für ihn war und musste sie Miss O’Keefe bleiben – nickte und legte sittsam ihre Hand in seine Armbeuge. Dennoch zögerte er, sie zum Bühneneingang der Rotunde zu bringen. Er wollte den Abschied hinauszögern.
    An der Tür blieb sie stehen und wandte sich ihm zu. „Vielen Dank, Mr. Flynn, für den Rundgang und das herrliche Feuerwerk. Das werde ich nie vergessen.“
    Nein, er konnte sie noch nicht gehen lassen. Es war zu früh.
    Er hatte ihr den Smaragdring nicht überreicht. Und er hatte an diesem Abend kein Wort darüber verloren, dass Tanner den Wunsch hatte, ihr Gönner zu werden. Nichts von dem, was sein Dienstherr ihm aufgetragen hatte, hatte er gesagt oder getan.
    Aber nicht einmal Tanners Enttäuschung über seine Pflichtvergessenheit vermochte Flynn in diesem Moment zur Vernunft zu bringen.
    „Miss O’Keefe, darf ich Sie morgen wiedersehen?“ Morgen würde er den Auftrag seines Dienstherrn pflichtgemäß erledigen.
    Sie blickte ihm in die Augen, ohne zu antworten. Dann holte sie tief Atem, als habe sie einen Entschluss gefasst. „Nicht in unserer Wohnung. Was halten Sie von einem Ausflug in den Park?“
    Er nickte. „Zwei Uhr?“ Sie und er gehörten einer Gesellschaftsschicht an, die in den späten Nachmittagsstunden nichts im Park verloren hatten, wenn die elegante Welt sich dort einfand.
    „Zwei Uhr“, wiederholte sie.
    „Da ist sie ja!“, rief eine dunkle Stimme, und andere Stimmen fielen ein.
    Eine Gruppe Männer steuerte auf die beiden zu. Flynn klopfte laut an die Tür, die augenblicklich geöffnet wurde, und Rose huschte hinein.
    Dann trat er den Männern entgegen, unangemessen gereizt über deren Aufdringlichkeit, unangemessen besitzergreifend. Wäre er am ersten Abend nicht in Tanners Begleitung gewesen, hätte er sich jetzt wohl im Kreis dieser Bewunderer befunden. „Belästigen Sie Miss O’Keefe nicht länger. Die Dame ist bereits vergeben.“
    Unter mürrischen Unmutsbekundungen zerstreuten sich die Verehrer, bis auf einen Herrn im eleganten Frack, der nur in Westons Atelier maßgeschneidert sein konnte. Flynn erkannte in ihm den Earl of Greythorne.
    „Sie stehen in Tannertons Diensten, habe ich recht?“, fragte der Earl.
    „Ja, das stimmt“, antwortete Flynn und entfernte sich in Richtung Grand Walk.
    Der Earl begleitete ihn unaufgefordert. „Erhebt Lord Tannerton Ansprüche auf die entzückende Rose O’Keefe?“
    „Auch das stimmt.“
    Flynn versuchte, sich zu entsinnen, welche Gerüchte er über den Aristokraten gehört hatte, abgesehen von der Tatsache, dass Tanner ihn einen ‚blasierten Lackaffen‘ nannte. Greythorne hatte große Besitzungen in Kent, außerdem Ländereien in Sussex und irgendwo im Norden des Königreiches. Er war ein häufiger Gast bei vornehmen Abendgesellschaften und Mitglied bei White’s, dem exklusivsten Herrenclub der Stadt. Aber da gab es noch etwas, woran Flynn sich partout nicht erinnern konnte. Irgendein hässliches Gerücht über den Mann.
    Greythorne lachte leise. „Zu dumm. Ich habe nämlich gleichfalls ein Auge auf die Kleine geworfen.“ Er machte eine ausholende Armbewegung. „Tannerton muss sich auf Konkurrenz gefasst machen.“
    Der begüterte Greythorne könnte tatsächlich eine ernsthafte Konkurrenz darstellen. Wenn er eine ausreichend hohe Geldsumme bot, würde Miss Dawes den alten O’Keefe gewiss drängen, das Angebot anzunehmen. Diese Frau hätte keinerlei Bedenken, Rose an den höchsten Bieter zu verschachern.
    Flynn warf ihm einen Seitenblick zu. „Als Gentleman würden Sie gewiss einem anderen nicht etwas streitig machen, das dieser bereits für sich beansprucht.“
    Greythornes künstliches Lächeln blieb auf seinem Gesicht kleben. „Der Vater der jungen Dame scheint anderer Meinung zu sein. Auf mich machte er den Eindruck, als sei das Spiel noch offen.“
    Flynn hatte plötzlich das Gefühl, dunkle Wolken brauten sich über ihm zusammen.„Der Vertrag steht kurz vor dem Abschluss“, sagte er schroff.
    Unbeirrt ging Greythorne neben ihm her. „Ich wäre der Letzte, der unberechtigte Forderungen stellen würde“, versicherte er. „Falls der Vertrag aber noch nicht unter Dach und Fach ist, unterbreite auch ich mein Angebot.“

4. KAPITEL
    Am nächsten Tag, einem strahlenden Sommertag, wie er London nicht allzu häufig beschieden war, lenkte Flynn die Karriole durch die

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