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Ballade der Liebe

Ballade der Liebe

Titel: Ballade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DIANE GASTON
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ist ziemlich durcheinander, stellte Greythorne zufrieden fest.
    Doch dann heftete Flynn den Blick entschlossen auf das Mädchen. „Ich fürchte, dazu bleibt keine Zeit. Lord Tannertons Wagen wartet. Er freut sich auf den Ausflug mit Ihnen. Sind Sie fertig?“
    „Oh!“, rief sie erschrocken. „Wie … wie dumm von mir. Ich setze nur rasch meinen Hut auf und bin gleich wieder bei Ihnen.“
    „Davon hast du uns gar nichts erzählt, Rose!“, geiferte Miss Dawes hinter ihr her, doch Rose war bereits in ihrer Kammer verschwunden.
    Flynn trug eine unbewegte Miene zur Schau, die der Earl ihm gerne mit den Handschuhen aus dem Gesicht geschlagen hätte. Tannerton machte gefährliche Fortschritte, und Greythorne fluchte innerlich.
    „Tja …“ O’Keefe räusperte sich in der angespannten Stille.
    Und in Miss Dawes Kopf schwirrten die Gedanken durcheinander. Sie stellte gewiss Berechnungen an, wie sie aus dem neuen Stand der Dinge Profit schlagen könnte.
    Rose erschien wieder und band die Schleife ihres Hutes unter dem Kinn. „Ich bin bereit, Mr. Flynn.“
    Greythorne vertrat ihr den Weg.„Es war mir ein großes Vergnügen, diese leider viel zu kurze Zeit mit Ihnen zu verbringen, Miss O’Keefe.“ Er nahm ihre Hand und hob sie an die Lippen. „Ich freue mich auf unser Widersehen.“
    „Guten Tag, Sir.“ Sie entzog ihm ihre Hand und trat seitlich an ihm vorbei.
    „Wo willst du eigentlich hin, mein Fräulein?“, wollte die schrille Miss Dawes wissen. „Benimm dich gefälligst und bereite deinem Vater keine Sorgen!“
    Flynn meldete sich zu Wort. „Es ist nur eine Kutschfahrt, Miss Dawes. Kein Grund zur Sorge.“
    Rose hakte sich bei ihm unter, und die beiden verließen die Wohnung.
    Kaum waren sie verschwunden, fuhr Greythorne zu O’Keefe und Miss Dawes herum. „Sie werden ein Angebot von diesem Mann erhalten. Das werde ich überbieten. Aber ich warne Sie: Kommen Sie mir nicht in die Quere, wenn Ihnen Ihr Leben lieb ist. Ich werde gewinnen. Nichts und niemand kann mich daran hindern.“
    Flynn und Rose eilten die steile Stiege hinunter und aus dem Haus, als sei der Teufel hinter ihnen her.
    Auf der Straße blieben sie stehen. Rose schaute sich um. „Wo ist die Kutsche?“
    „Es gibt keine Kutsche“, gestand er. „Ich habe die Geschichte nur erfunden, um Sie loszueisen.“
    „Lord Tannerton wartet nicht auf mich?“, fragte sie.
    „Nein.“
    Sie lächelte und drückte seinen Arm.
    „Aber wir sollten schleunigst von hier verschwinden. Diesem Greythorne traue ich zu, dass er uns heimlich folgt.“ Suchend schaute Flynn sich um. „Wollen wir einen Spaziergang am Fluss machen?“
    Sie gingen eiligen Schrittes durch Covent Garden, erst dann verlangsamte Flynn das Tempo.
    „Was wollte Greythorne von Ihnen? Hat er ein Angebot gemacht?“
    „Ich war nicht die ganze Zeit anwesend.“ Rose blieb stehen und sah ihn ängstlich an. „Ach, Flynn! Am Dienstagabend muss ich mit ihm in Vauxhall soupieren. Mir ist keine passende Ausrede eingefallen, um abzusagen.“
    Flynn furchte die Stirn. „Sie werden nicht allein mit ihm sein.“
    „Aber doch“, klagte sie. „Ich soll den Abend allein mit ihm verbringen!“
    Er berührte ihre Wange und wiederholte weich: „Sie werden nicht allein mit ihm sein. Ich bin in Ihrer Nähe.“
    Forschend blickte sie ihm in die Augen. Eine Windböe ließ ihre Hutkrempe flattern und spielte mit einem widerspenstigen Löckchen, das Flynn ihr nach hinten strich, ehe er ihre Hand in seine Armbeuge legte.
    „Ich halte ihn für einen schlechten Menschen, Flynn“, sagte sie.
    Während sie ihren Spaziergang fortsetzten, spürte er, wie sie erschauerte.
    Als Greythorne ihre Hand an seine Lippen geführt hatte, hätte Flynn ihm am liebsten die Nase blutig geschlagen.
    „Ich werde da sein, Rose, versprochen. Sie werden mich nicht sehen, aber ich lasse Sie mit diesem Kerl nicht allein.“
    Sie lehnte die Wange an seinen Arm.
    Der Spaziergang führte sie am Flussufer entlang zur Waterloo Bridge, die zum Gedenken an die große Schlacht umbenannt und kürzlich vom Prinzregenten feierlich eröffnet worden war. Seite an Seite beobachteten sie den regen und lärmenden Verkehr auf der langen Brücke. Flynn hätte liebend gern den Arm um Rose gelegt und die Wärme ihrer Nähe genossen. Sie sprachen lange Zeit nicht.
    „Warum haben Sie meinen Vater besucht, Flynn?“, fragte Rose schließlich.
    Er schaffte es nicht, sie anzusehen. „Um Tannertons Angebot zu überbringen.“
    Sie rückte von ihm ab,

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