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Ballade der Liebe

Ballade der Liebe

Titel: Ballade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DIANE GASTON
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Katy hing nun nicht mehr an seinem Hals, sondern stakste leicht schwankend aus dem Zimmer. Flynn hingegen suchte Rose, sein Blick bohrte sich in ihre Augen, drohte, sie zu versengen. Er machte nicht länger den Versuch, seine Seelenpein vor ihr zu verbergen.
    In den nächsten Tagen befand Flynn sich in einem seltsamen Zustand der Teilnahmslosigkeit, ging seinen Pflichten nach wie in Trance, mechanisch, rastlos, unverdrossen, bis er nachts völlig erschöpft ins Bett sank, ohne Schlaf zu finden.
    Seine Aufgabe bestand darin, ein Haus für Rose zu finden, möglichst in der Nähe von Tanners Residenz. Es gab viele hübsche Häuser in der Umgebung der St. James Street und der exklusiven Herrenclubs. Die Schwierigkeit bestand darin, ein Heim für sie zu finden, das den Komfort aufwies, den Tanner für Rose wünschte.
    Am schlimmsten war für ihn, die jeweiligen Schlafzimmer in den infrage kommenden Villen zu inspizieren, da er sich zwangsläufig vorstellte, wie Rose und Tanner sich darin vergnügten. Die Bilder seiner Fantasie waren ebenso deutlich und quälend wie die Erinnerung an den Moment, als der Marquess sie in Madame Bisous Salon geküsst hatte. Eine Szene, die sich allabendlich wiederholte, wenn er gezwungen war, Tannerton und Rose nach Vauxhall zu begleiten und sie später bei Madame Bisou abzuliefern.
    Schließlich fand Flynn ein kleines Haus in der Great Ryder Street, etwas zurückgesetzt hinter Bäumen versteckt in einem gepflegten kleinen Garten, nicht weit entfernt von White’s und Madame Bisous Spielsalon, worüber Rose sich vermutlich freuen würde. Es gab zwei Salons im Erdgeschoss, ein Schlafzimmer und ein Kabinett im ersten Stock. Unter dem Dach lagen die Schlafkammern der Dienstboten. Die Küche befand sich im Untergeschoss, zusammen mit weiteren Unterkünften der Diener. Das Haus war geschmackvoll eingerichtet, es fehlte an nichts, nichts musste verändert werden – es galt lediglich, einen Platz für Roses Pianoforte zu finden.
    Flynn unterzeichnete den Vertrag und verstand es sogar, den Preis beträchtlich zu drücken. Aber sein Erfolg machte ihn unerklärlicherweise wütend.
    Ebenso mühelos war es ihm gelungen, das passende Hauspersonal zu finden: Haushälterin, Köchin, Stubenmädchen, Zofe und einen Diener. Roses Engagement in Vauxhall dauerte noch eine Woche, dann würde sie ihr neues Heim als Tanners Mätresse beziehen.
    Solange Rose in Vauxhall auftrat, konnte Flynn sie sehen und ihr zuhören wie an jenem ersten Abend. Falls sie das Angebot annahm, im King’s Theatre im Chor zu singen, konnte er sie dort auf der Bühne bewundern. Derlei Gedanken vermochten allerdings nicht, seine düstere Stimmung aufzuhellen.
    Dennoch: Auf der Bühne könnte sie sein Traum bleiben, aber in der wirklichen Welt wäre sie Tanners Mätresse. Diese Vorstellung schien einen tief verwurzelten keltischen Zorn in ihm freizusetzen, der bislang in Flynns irischer Seele geschlummert hatte. Erwartungsgemäß würde Tanner ihm Botengänge auftragen, er müsste Geschenke für sie kaufen und abliefern, Verabredungen mit ihr treffen oder absagen.
    Sein Zorn loderte höher.
    Flynn dachte an den Brief, den er an diesem Morgen zur Poststation gebracht hatte, adressiert an seine Mutter, in dem er ihr mitteilte, dass er bald nach Hause kommen würde. Er war entschlossen, sein Vorhaben auch gegen Tanners Einwände durchzusetzen, doch der hatte, wie sich herausstellte, nichts dagegen. Flynn plante, zwei Monate zu verreisen, und hoffte, diese Zeitspanne würde ausreichen, um ihn von seinem Wahnsinn zu heilen.
    Mit einem Gefühl, als brenne er innerlich, begab er sich zu Fuß in die Audley Street, um Tanner vom Kauf des Hauses zu unterrichten.
    Er betrat das Spielzimmer, wo der Marquess in Hemdsärmeln und offener Weste am Billardtisch stand.
    Tanner hob den Kopf und warf ihm das Queue zu. „Spielen wir eine Runde.“ Er legte den roten Ball auf die Marke, führte den Stoß mit dem weißen aus, berührte den roten, der über die Filzbespannung rollte und kurz vor dem Loch liegen blieb.
    Flynn war entschlossen, Tanner nicht gewinnen zu lassen. Er platzierte seinen Spielball, führte den Stoß aus, tippte den roten Ball leicht an und versenkte ihn, ohne die weiße Kugel gleichfalls zu versenken.
    „Zufall“, feixte Tanner.
    Während sein Dienstherr den nächsten Stoß vorbereitete, sagte Flynn zähneknirschend: „Ich habe ein Haus für Miss O’Keefe gefunden.“
    Tanner schaute auf. „Ach ja? Wo denn?“
    „Great Ryder

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