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Ballnacht mit dem griechischen Milliardaer

Ballnacht mit dem griechischen Milliardaer

Titel: Ballnacht mit dem griechischen Milliardaer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Mitchell
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mit gedämpfter Stimme. „Ich brauche ein Kleid für das Fest. Das reicht doch.“
    „Nein, tut es nicht“, widersprach er genauso leise. „Du brauchst ein Kleid für das Fest, das stimmt, aber auch eins für den Empfang am Nachmittag vor dem Fest und für den nächsten Tag, den wir ebenfalls noch auf Santorios verbringen. Außerdem noch einen Bikini, falls wir im Pool oder im Meer baden, und etwas Legeres, falls Panaiotis uns zu einem Spaziergang über die Insel einlädt, was er sehr gerne tut.“
    Erschrocken wich Helena zurück. „So viel?“ Es widerstrebte ihr, diese ganzen Sachen von ihm anzunehmen. „Aber kann ich denn ein Kleid nicht auch zweimal anziehen?“
    Nikos schüttelte amüsiert, aber auch ein bisschen ungläubig den Kopf. „Hör zu, wenn du als meine Begleiterin auftrittst, dann brauchst du für diese Rolle auch eine angemessene Garderobe. Keine der Frauen, die zu diesem Fest kommen, wird ein Kleid zweimal anziehen, deshalb sorge ich dafür, dass du das auch nicht musst. Das ist Teil unserer Abmachung, deshalb kannst du das ruhig annehmen. Okay?“
    „Okay“, sagte Helena, der ihr Missfallen deutlich anzusehen war, und ging zurück in die Kabine.
    Amüsiert legte Nikos die Zeitschrift zurück auf den kleinen Glastisch und lehnte sich zurück. Er konnte sich nicht erinnern, je eine seiner Freundinnen dazu überredet haben zu müssen, sich mehr als ein Kleid auszusuchen, und schon gar nicht wäre irgendeine von ihnen auf die Idee gekommen, es aufzutragen. In seinen Kreisen, oder besser gesagt, in den Kreisen, in denen er sich heute bewegte, bedeuteten materielle Dinge nichts – und alles. Man zeigte, was man hatte, und vergaß gleichzeitig den Wert der Sachen, die zu einer Selbstverständlichkeit wurden, zu etwas, über das man nicht mehr nachdachte.
    Nikos hatte nichts vergessen, nicht eine der bitteren Nächte und der trostlosen Tage seiner Kindheit, und er sorgte auf seine Weise dafür, dass es anderen besser ging als ihm damals. Doch offenbar spielte er dieses Spiel der Reichen schon zu lange mit, um es noch zu hinterfragen, und es war erfrischend, es wieder von einer anderen Warte aus zu sehen.
    „Kann ich Ihnen noch etwas bringen?“, fragte die junge Verkäuferin, die ihm vorhin schon den bestellten Espresso gebracht hatte, und sah ihn mit einem strahlenden Lächeln an.
    „Nein, danke“, erklärte er und nickte ihr zu. Er registrierte die bewundernden Blicke, die sie ihm zuwarf, doch seine Gedanken kehrten zu Helena zurück, die kurz darauf in einem langen roten Seidenkleid aus der Kabine trat und sich vor ihm drehte. Es war ein Neckholder-Kleid mit einem atemberaubend tiefen Rückenausschnitt, das ihre zierliche, schlanke Figur perfekt zur Geltung brachte. Ihre Haut war zart und makellos, das Haar fiel ihr jetzt offen in einer goldenen Kaskade über die Schultern. Ihre strahlend blauen Augen waren erwartungsvoll auf ihn gerichtet. Doch er konnte sie für einen Moment nur fassungslos anstarren.
    Das zartblaue Kleid hatte ihr schon gut gestanden, aber jetzt war die Verwandlung absolut perfekt. Nichts, gar nichts trennte die junge Mechanikerin Helena Medeus nun noch von den Damen des griechischen Jetsets, abgesehen vielleicht von der Tatsache, dass sie darin nicht so selbstsicher wirkte wie jene Frauen.
    „Und?“, fragte sie unsicher, und Nikos sah, wie sie sich auf die Unterlippe biss, während sie auf seine Reaktion wartete.
    „Das nehmen wir auch“, sagte er knapp und erhob sich. „Ich muss noch kurz etwas erledigen. Sie wissen ja, was wir brauchen“, meinte er zu Apollonia, die offenbar in alles eingeweiht war und schweigend nickte. Dann richtete er den Blick noch einmal auf Helena. „In einer Stunde bin ich zurück. Such dir aus, was dir gefällt“, erklärte er und verließ mit großen Schritten den Laden.
    Verwirrt sah Helena ihm nach und spürte einen kleinen schmerzhaften Stich. Stand ihr das Kleid nicht? Aber wieso wollte er dann, dass sie es nahm? Und warum musste er so plötzlich gehen?
    „Sie sehen fantastisch darin aus“, meinte Apollonia, die ihre Unsicherheit zu spüren schien. „Ich werde schon mal ein paar leichte sommerliche Kombinationen für den Tag heraussuchen, während Sie sich umziehen, und dann wählen wir etwas Schönes für Sie aus.“ Sie hielt Helena die Schwingtür der Umkleidekabine auf. „Ich wünschte, mein Mann wäre so großzügig“, sagte sie mit einem Lächeln und ließ die Tür zuklappen, als Helena hindurchgegangen war.
    Helena

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