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Ballnacht mit dem griechischen Milliardaer

Ballnacht mit dem griechischen Milliardaer

Titel: Ballnacht mit dem griechischen Milliardaer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Mitchell
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blieb allein in der Kabine stehen und starrte auf ihr Spiegelbild. Aber genau das war ja das Problem. Nikos Pandakis war nicht ihr Mann, sondern ein Fremder, und für seine Großzügigkeit gab es einen ganz konkreten Grund. Es spielte keine Rolle, ob sie ihm in dem Kleid gefiel. Und seine Komplimente wollte sie gar nicht hören. Schließlich musste er sie nicht schön finden.
    Hastig schlüpfte sie aus der edlen Seidenrobe und hängte sie seufzend wieder über den Bügel. Ihr Kopf hatte das begriffen. Es war nur viel schwerer als gedacht, im Herzen zu akzeptieren, dass er es tatsächlich nicht tat …
    Nikos lief über die belebte Einkaufsstraße und versuchte, sich wieder zu beruhigen und nicht mehr daran zu denken, wie unschuldig und bezaubernd Helena Medeus in diesem sündhaft verführerischen Traum von einem Kleid ausgesehen hatte. Unschuldig … Nein, sie ist nicht anders als die anderen Frauen in deinem Leben, sagte er sich immer wieder. Vielleicht fühlte sie sich jetzt noch fremd in der Welt der Reichen, aber daran gewöhnte sie sich vermutlich schnell. Und am Ende würde sich zeigen, dass sie genauso war wie die anderen.
    Er holte sein Handy heraus und setzte sich mit Vasili in Verbindung. „Wie läuft es mit dem Stiftungsprojekt?“
    Doch noch während er dem Bericht seines Assistenten lauschte, sah er erneut das Bild von Helena in der roten Seidenrobe vor sich. Frustriert ballte er seine freie Hand zur Faust, um sich gegen das heiße Verlangen zu stemmen, das es in ihm weckte. Deshalb war er so abrupt gegangen – weil er die Wirkung unterschätzt hatte, die sie auf ihn ausübte.
    Denn er wollte nicht fasziniert von ihr sein. Herrgott, sie war eine kleine Mechanikerin, die ihm einen Gefallen tat – und vielleicht längst nicht so unschuldig, wie es den Anschein hatte. Es war gut möglich, dass sie eine Rolle spielte und er nur noch nicht dahintergekommen war, was sie damit bezweckte. Aber er würde nicht auf sie hereinfallen.
    Mit knappen Worten bestätigte er Vasili, dass alles, was dieser ihm berichtet hatte, genau in seinem Sinne war, und legte auf. Das zumindest lief so, wie er es wollte. Und die Sache mit Helena Medeus würde er auch wieder in den Griff bekommen. Es gab definitiv Wichtigeres, als sich über diese Frau den Kopf zu zerbrechen.
    Entschlossenen, den Mund zu einer schmalen Linie zusammengepresst, machte er sich auf den Weg zurück zu der Boutique.

6. KAPITEL
    „Noch ein kleines Stück“, rief Helena, die vorne am Bug der Sofia stand und konzentriert nach unten sah, während Nikos die Jacht geschickt an den Anleger des kleinen Hafens manövrierte. Als sie ihn fast erreicht hatten, warf sie die Leine dem weiß gekleideten Hafenassistenten zu, der auf dem Steg bereits darauf wartete, ihnen beim Anlegen zu helfen. Er schlang es um den Poller, und sein Kollege tat dasselbe mit der Achternleine, die Nikos ihm zuwarf.
    „Sie sind spät dran“, rief ihnen einer der Männer zu und deutete hinauf zu der weißen Villa oberhalb des Anlegers. Es dämmerte bereits, deshalb waren alle Fenster hell erleuchtet, und man hörte Musik und Stimmengewirr. Offenbar war die Party bereits in vollem Gange.
    Nikos unterdrückte einen Fluch. „Wir wurden aufgehalten“, erwiderte er knapp und warf Helena einen scharfen Blick zu, obwohl er wusste, dass sie nicht dafür verantwortlich war, dass sie es letztlich doch nicht ganz rechtzeitig nach Santorios geschafft hatten. Ein Anruf von Vasili hatte sie zu einem Zwischenstopp in Naxos gezwungen. Nikos hatte sich per Videokonferenz noch mal um das Problem mit dem Stiftungsprojekt kümmern müssen, das ihm schon am Tag zuvor so viel Kopfzerbrechen bereitet hatte. Das hatte sie wertvolle Stunden gekostet, sodass sie nicht wie geplant pünktlich zum nachmittäglichen Empfang eingetroffen waren. Es war nicht Helenas Schuld, dass sie zu spät kamen, sie hatte damit gar nichts zu tun gehabt. Im Gegenteil. Ohne sie säße die Sofia noch in Piräus fest, erinnerte er sich, während er sie betrachtete.
    Sie war ihm noch immer ein Rätsel, denn sie verhielt sich anders als alle Frauen, die er kannte. Er war es einfach nicht gewohnt, zwar freundlich, aber distanziert behandelt zu werden, zumindest dann nicht, wenn er mit einer Frau auf so engem Raum allein war. Denn das waren sie, da Vasili nun doch in Athen geblieben war, und es hätte jede Möglichkeit zu einer Annäherung gegeben.
    Doch Helena, die für die Dauer ihres Aufenthaltes auf der Sofia ihre Sachen in dem einen

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