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Balthazar: Roman (German Edition)

Balthazar: Roman (German Edition)

Titel: Balthazar: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Gray
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nicht übermäßig Notiz von den beiden zu nehmen, aber kurz nach ihrer Ankunft ließ sie sich von Keith von der Tanzfläche und aus dem Auditorium hinausführen.
    Vermutlich waren sie gegangen, um sich zu unterhalten. Oder um herumzuknutschen. Oder um zu Keiths Auto zu gehen. In einem Auto konnte ein Junge seines Alters eine ganze Menge anstellen.
    »Balthazar?«, fragte Nola. »Wollen Sie vielleicht nach Hause gehen? Sie sehen geschafft aus. Außerdem ist hier eh gleich alles vorbei.«
    Geh ihr nicht nach, wenn du nicht auch bei ihr bleiben willst , sagte er sich. Lass sie das nicht noch einmal durchmachen. Wenn du sie davon abhältst, mit Keith allein zu sein, dann hältst du sie davon ab, über dich hinwegzukommen. Das kannst du nicht tun, wenn du nicht bereit bist, dich voll und ganz auf sie einzulassen.
    Nola wiederholte: »Balthazar, wollen Sie heimfahren? Das Flittchen, äh, ich meine, Tonia und ich können hier aufräumen.«
    »Danke«, sagte er und richtete sich auf. »Ich muss nämlich noch woanders hin.«
    Es gibt da jemanden, bei dem ich jetzt sein will .

22
    » Es läuft prima «, tippte Skye in ihr Handy, während sie mit den anderen im Flur hinter dem Auditorium stand. » Wir haben viel Spaß .«
    » Was für ein Quatsch. Niemand hat Zeit für eine SMS , wenn ein Date gut läuft .«
    Wie gewöhnlich hatte Clementine den Nagel auf den Kopf getroffen. Skye schrieb: » Irgendwo muss man ja anfangen, wenn man über einen Jungen hinwegkommen will, oder ?« Dann blickte sie von ihrem Handy hoch und fügte hinzu: » Keith kommt zurück, bis später. «
    »Hey, Madison und Phillip haben herausgefunden, wie man das Schloss zur Bücherei knacken kann«, sagte Keith. »Wir holen ein paar Sixpacks aus dem Kofferraum. Los, komm!«
    »Ach, ein Bier können wir doch auch später trinken, oder?« Skye schaute zurück zur Tür, die ins Auditorium führte und durch die gedämpfte Musik nach draußen drang. »Wir sind doch auf einem Ball. Keith. Da sollten wir auch tanzen.«
    »Aber alle Leute sind in der Bibliothek«, sagte er, als würde es bei einem Ball vor allem darum gehen, mit so vielen Freunden wie möglich in denkbar weitester Entfernung zum eigentlichen Geschehen abzuhängen. Er hätte auch den Herbstball der Evernight-Akademie nicht zu schätzen gewusst. »Was denn, trinkst du vielleicht nichts?«
    »Das ist es nicht. Es ist nur …« Vergiss es , beschloss sie. »Geh nur. Ich komme in ein paar Minuten nach.« Das hatte sie allerdings nicht vor, wenn sie nur irgendeine Mitfahrgelegenheit nach Hause finden würde.
    Keith erwiderte: »Alles klar«, und dann war er bereits im Laufschritt unterwegs zur Bibliothek. Offenbar war es ihm völlig egal, ob Skye bei ihm blieb oder nicht. Warum sollte es auch anders sein? Ihr bedeutete das Beisammensein mit ihm genauso wenig. Sie selbst war für Keith nur ein Vorwand gewesen, um überhaupt zum Ball zu gehen; für sie wiederum war Keith der Beweis gewesen, dass es doch noch jemanden da draußen gab, der sich am Ende für sie interessieren könnte, auch wenn er nicht Balthazar hieß.
    Dabei begehrte Balthazar sie, und sie wusste es. Die Erinnerung an ihre beiden leidenschaftlichen Küsse stieg in ihr auf. Skye hatte geglaubt, wenn sie sich zurückzöge, dann würde auch ihre Sehnsucht nach ihm abnehmen, aber sie war nur noch größer geworden. Sie wollte ihn beim Ausreiten an ihrer Seite haben, sie wollte seine witzigen SMS -Nachrichten während der Freiarbeit lesen und im Keller zu Hause mit ihm kämpfen, bis sie außer Atem war und ihr Herz wie wild pochte. Sie vermisste alles, was Balthazar und sie gehabt hatten, und auch alles, was sie vielleicht hätten haben können.
    I want More , dachte sie, aber eigentlich fand sie dieses Wortspiel gar nicht übermäßig witzig.
    Sie wollte zurück auf die Tanzfläche. Von Balthazar beobachtet zu werden war aufregender, als von Keith an der Hand gehalten zu werden. Als sie ihr Kleid und die Schuhe in Blassrosa ausgesucht und sich um ihre Haare und ihr Make-up gekümmert hatte, hatte sie nichts anderes im Kopf gehabt als die Frage, wie sie wohl Balthazar damit gefallen würde.
    Aber jetzt alleine zurückzugehen, das würde so aussehen, als wolle sie ihn dazu bringen, ihr wieder mehr Beachtung zu schenken oder den nächsten Schritt zu tun, dabei wollte sie ihn um gar nichts bitten. Außerdem würden auch Craig und Britnee sehen, dass sie nun allein unterwegs war. Zwar kam sie inzwischen mit den beiden als Paar besser klar, aber

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