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Balthazar: Roman (German Edition)

Balthazar: Roman (German Edition)

Titel: Balthazar: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Gray
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von äußerster Wichtigkeit. »Wenn Redgrave mein Angreifer wäre, dann würde er jetzt nicht aufhören. Was sollte ich als Nächstes tun? Was sind denn die … wie soll ich sagen … Schwachstellen eines Vampirs?«
    Balthazar blieb über ihr, seine Arme zu beiden Seiten neben ihren Schultern aufgestützt. Er ließ sie keine Sekunde aus den Augen. »Es gibt nur zwei Arten, einen Vampir zu töten«, erklärte er ihr. »Mit Feuer, das ist die eine. Oder indem du ihm den Kopf abschlägst. Es könnte auch sein, dass ein Messer, das in Weihwasser getaucht worden ist, ebenfalls Erfolg hätte, aber ich bin mir dabei nicht ganz sicher und denke, wir sollten lieber nicht dein Leben aufs Spiel setzen, um es herauszufinden.«
    Feuer oder köpfen. Verstanden . Einzelheiten aus Horrorfilmen stiegen vor Skyes geistigem Auge auf, und sie fragte: »Und was ist mit einem Pflock durchs Herz?«
    »Ein Pflock kann uns paralysieren, aber nicht töten. In einer Situation wie dieser ist es in Ordnung, sich fürs Pfählen zu entscheiden. Vielleicht kannst du später zurückkommen, um den Vampir zu verbrennen oder ihm dann noch den Kopf abzuschlagen. Aber selbst wenn nicht, hast du immerhin eine Chance, erst mal zu entkommen. Jedes Holz ist geeignet, aber du musst damit das Herz durchstoßen.«
    Skye nickte langsam. »Was ist, wenn wir … wenn wir so liegen wie jetzt und ich nichts in die Finger bekomme, das sich als Pflock benutzen ließe?«
    »Dann sind die Schwachstellen des Vampirs mehr oder weniger die gleichen wie bei einem Menschen. Es lohnt sich, auf die Luftröhre zu zielen; wir atmen zwar nur aus Gewohnheit, aber ein Treffer dort tut immerhin weh. Und du kannst immer die Augen ins Visier nehmen.« Balthazar sah plötzlich etwas verlegen aus. »Wenn der Vampir männlich ist … nun ja, dann bleibt natürlich noch das naheliegende Ziel.«
    Skye zog ihr Knie zwischen Balthazars Beinen an und stoppte erst in letzter Sekunde, ehe sie ihn an einer Stelle treffen würde, die einem menschlichen Jungen richtig wehtäte.
    »So?«
    Mit großen Augen sagte er: »Ich würde sagen, du hast verstanden, was ich meine.«
    Den Abschluss ihrer täglichen Routine bildete der Moment am Ende des Tages, wenn Balthazar sie verließ. Skye wusste: Balthazar war der felsenfesten Überzeugung, dass Redgraves Furcht vor den Geistern sie schützen würde. Sie hatte sich von seiner Gewissheit anstecken lassen, spürte aber, dass Balthazar trotzdem am liebsten in ihrem Elternhaus bleiben würde, um auf sie aufzupassen. Allerdings sagte er, sie könnten nicht sicher sein, wann Skyes Eltern anfangen würden, wieder mehr Zeit zu Hause zu verbringen, und dass es wichtig wäre, die Lehrer-Schüler-Fassade aufrechtzuerhalten.
    Meine Eltern werden niemals wieder mehr Zeit zu Hause verbringen , hätte Skye ihm gerne versichert, aber sie wusste, dass diese Sorge ohnehin nur vorgeschoben war. Der wahre Grund, warum er jeden Abend ging, war der gleiche, weshalb sie gerade nicht wollte, dass er sie verließ. Wenn er spät in der Nacht noch im Haus oder sogar in ihrem Zimmer wäre, dann würden ihre Gefühle füreinander sie früher oder später beide überwältigen. Skye wäre das eigentlich ganz recht, aber sie wusste, dass sie am Ende mit einem gebrochenen Herzen dasitzen würde. Wenn Balthazar sie immer nur dann küsste, wenn er die Beherrschung verlor, dann würde er es hinterher nur wieder ungeschehen machen wollen. Sein Rückzieher beim letzten Mal war so schmerzhaft gewesen, dass Skye es nicht eilig hatte, diese Erfahrung erneut zu machen.
    Nein, wenn sie sich das nächste Mal küssten, dann nur, wenn sie sich auch wirklich beide sicher waren. Weder Skye noch Balthazar sollten hinterher irgendetwas bereuen müssen.
    Nicht jeder sah die Sache so wie Skye.
    »Du klingst besser«, sagte Clementine.
    Skye machte es sich auf ihrem Bett bequem und stemmte ihre Beine gegen das Kopfende ihres Bettes, während sie das Headset ihres Handys zurechtrückte. »Es hebt die Stimmung ungemein, wenn man nicht ständig von Vampiren angegriffen wird.«
    »Tja, das glaube ich dir. Ich bin immer noch ganz baff. Ich meine, wir sind in Evernight die ganze Zeit von Vampiren umringt gewesen, und keiner von denen hat je versucht, uns etwas zu tun. Abgesehen von dem einen Mal, als du und Courtney Briganti auf dem Herbstball das gleiche Kleid anhattet.«
    »Glaubst du, Courtney war auch ein Vampir?« Skye überlegte eine Sekunde lang, dann gab sie sich selber die Antwort: »Nein, warte mal,

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