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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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umdrehten.
    Jonathans professionel es Lächeln zeigte eine Spur Irritation.
    Wie nett.
    »Captain Edden«, begrüßte er den FIB-Chef und reichte ihm die schmale Hand. Neben dem knochigen Riesen wirkte Edden richtig plump. »Ich bin Jonathan, Mr. Kalamacks Publicityberater. Mr. Kalamack erwartet Sie«, erklärte er, wobei die Herzlichkeit seines Tons nicht seinen Blick erreichte. »Er hat mir aufgetragen, Ihnen seine uneingeschränkte Unterstützung zuzusichern.«
    »Dann sol er uns mal verraten, wo er Dr. Anders versteckt hat«, kicherte Jenks von meiner Schulter.
    Obwohl er nur geflüstert hatte, sah ich, wie Quen und Jonathan zusammenzuckten. Ich tat so, als würde ich mir den französischen Zopf glatt streichen, in den ich meine Haare gezwungen hatte, drohte dabei unauffäl ig Jenks, ihm eine zu verpassen, und legte dann die Hände auf den Rücken, um einem Handschlag mit Jonathan zu entgehen. Ich wol te nichts an ihm berühren, außer viel eicht seinen Magen mit meiner Faust. Verdammt, meine Handschel en fehlten mir schmerzlich.
    »Vielen Dank«, entgegnete Edden höflich und registrierte argwöhnisch, wie Jonathan und ich feindselige Blicke wechselten. »Wir werden die Durchsuchung so schnel und diskret wie möglich durchführen.«
    Ich wartete misstrauisch, während Edden Glenn beiseite-zog. »Nehmt euch al es gründlich vor, aber seid möglichst unauffäl ig«, befahl er, während Jonathan unruhig die FIB-Beamten musterte, die sich auf den breiten Stufen sammelten. Sie hatten einige Spürhunde mitgebracht, die al e eine Art blaue Schutzdecke trugen, auf der das gelbe FIB-Symbol prangte. Sie wedelten aufgeregt und warteten offenbar gespannt auf ihren Einsatz.
    Glenn nickte mir kurz zu, woraufhin ich in meine Tasche griff.
    »Hier«, sagte ich, als ich ihm einige Zauber in die Hand drückte. »Ich habe sie auf dem Weg hierher schon vorbereitet. Sie sind darauf ausgerichtet, Dr. Anders zu finden, tot oder lebendig. Gib sie jedem, der sich traut, sie zu benutzen. Die Scheiben leuchten rot auf, wenn sie sich in einem Umkreis von dreißig Metern befindet.«
    »Ich kümmere mich darum, dass jedes Team einen bekommt«, antwortete er überrascht und versuchte, sie sicher in den Griff zu kriegen.
    »Hey, Rachel«, rief Jenks und verließ seinen Sitz. »Glenn hat mich gefragt, ob ich ihn begleiten wil . Was dagegen? Ich bin zwar sehr kleidsam auf deiner Schulter, aber nutzlos.«
    »Na klar, mach ruhig.« Er konnte den Garten mit Sicherheit besser durchkämmen als ein ganzes Rudel Spürhunde.
    Jonathan wirkte inzwischen etwas besorgt, was ich mit einem sarkastischen Lächeln belohnte. Auf dem gesamten Anwesen bestand ein generel es Pixie- und Fairyverbot, und ich hätte mein letztes Hemd dafür gegeben, zu wissen, warum. Offenbar fürchtete Trent, dass Jenks etwas entdecken könnte, die Frage war nur: was?
    Jonathan warf Quen einen vielsagenden Blick zu, woraufhin der kleinere Mann die Lippen zusammenpresste und ihn abweisend anstarrte. Ganz offensichtlich ging es ihm gegen den Strich, dass Jonathan uns al ein zu Trent eskortieren wol te. Aber schließlich gab er nach und heftete sich an Jenks' Fersen. Seine Bewegungen waren so fließend, dass er die Treppe hinunterzuschweben schien. Jonathan nahm Haltung an und konzentrierte sich wieder ganz auf uns.
    »Mr. Kalamack erwartet Sie in seinem privaten Büro«, sagte er steif und öffnete uns die Tür.
    Ich riss demonstrativ den anderen Türflügel auf und schenkte ihm noch einen angewiderten Blick. »Fass mich an, und du wirst es bitter bereuen«, drohte ich ihm und ging hinein.
    Die große Lobby war gespenstisch leer, da jetzt am Wochenende kein Geschäftsbetrieb herrschte. Ohne auf Jonathan zu warten, machte ich mich auf den Weg durch den breiten Korridor, der zu Trents Büro führte. Ich wühlte in meiner Tasche, zog die sündhaft teure und abartig hässliche Kraftlinienbril e heraus und setzte sie auf. Jonathan hatte inzwischen sein großspuriges Gehabe aufgegeben und ließ Edden zurück, um mich einzuholen.
    Zielstrebig stürmte ich den langen Flur entlang. Ich wol te Trent gegenüberstehen. Ich wol te ihm unmissverständlich sagen, was ich von ihm hielt und ins Gesicht spucken, als Dank dafür, dass er versucht hatte, meinen Wil en zu brechen, indem er mich in die Rattenarena steckte.
    Die Milchglastüren zu beiden Seiten des Flurs waren offen und gaben den Blick auf leere Schreibtische frei. Am Ende des Gangs, direkt gegenüber von Trents Büro, stand in einer Nische

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