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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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schwere Sicherheitsglastür nach draußen führte.
    »Sie werden auch höflich und zuvorkommend sein, sonst warten Sie im Auto«, zischte er angespannt.
    Zuvorkommend, dachte ich. Seit wann sind ehemalige Navy-Seals denn zuvorkommend? Abgebrüht, aggressiv, politisch korrekt bis zur Pedanterie, okay. Ach so, ja, er war politisch korrekt. Als er mir die Wagentür aufhielt, fügte er leise hinzu: »Und danach werden wir Trents Arsch an einen Baum nageln.« Vermutung bestätigt. »Fal s er Dr. Anders umgebracht hat, kriegen wir ihn«, fuhr er fort, ohne Quen aus den Augen zu lassen, der gerade in eines der bereitstehenden Servicefahrzeuge stieg. »Aber wenn wir uns hier wie wild gewordene Sturmtruppen aufführen, werden die Geschworenen ihn laufen lassen, selbst wenn er die Tat gesteht. Wir müssen uns an die Spielregeln halten. Ich habe den gesamten Zugangsverkehr sperren lassen. Niemand kommt hier raus, ohne durchsucht zu werden.«
    Ich sah ihn nachdenklich an und legte eine Hand auf meine Kappe, damit sie nicht weggeweht wurde. Eigentlich wäre ich lieber mit einer Wagenkolonne und heulenden Sirenen reingestürmt, aber jetzt musste ich mich wohl mit dem hier zufriedengeben. Wir fuhren ohne Zwischenfal die drei Meilen lange Zugangsstraße entlang, die durch einen gepflegten Wald führte. Jenks war Glenn in das Servicefahrzeug gefolgt, um herauszufinden, welche Art Inderlander Quen wohl war. Wir folgten dem Wagen um die letzte Kurve auf den leeren Besucherparkplatz.
    Gegen meinen Wil en beeindruckte mich das imposante Haupthaus. Das dreistöckige Gebäude war so geschickt in die Landschaft eingefügt, dass es wirkte, als stände es schon seit Hunderten von Jahren hier, und nicht erst seit vierzig.
    Der weiße Marmor der mächtigen Säulen und der breiten Eingangstreppe glänzte in der Sonne. Durch die umliegenden Bäume und Gärten strahlten die Bürogebäude eine Beständigkeit aus, die man in der Stadt vermisste. Rund um das Haupthaus waren mehrere kleinere Gebäude verteilt, die durch überdachte Gehwege mit ihm verbunden waren.
    Trents berühmte Gartenanlagen wurden von Mauern abgeschirmt und erstreckten sich seitlich um das Hauptgebäude herum. Die riesigen gepflegten Pflanzungen wurden von ausgedehnten Wiesen eingerahmt, die bis an den Rand des unheimlichen, künstlich angelegten Waldes heranreichten.
    Ich stieg als Erste aus dem Van und sah zu dem entfernten Gebäudekomplex hinüber, in dem Trent seine edlen Rennpferde züchtete. Ein lauter, mit Werbung für Trents Gärten beklebter Besucherbus verließ gerade die Stal ungen.
    Jenks flitzte, da die Ohrringe, die ich heute trug, zu klein waren, um sich darauf zu setzen, auf meine Schulter. Er beschwerte sich leise darüber, dass es ihm nicht gelungen war, herauszufinden, zu welcher Inderländerspezies Quen gehörte. Ich ging nicht darauf ein, sondern wandte mich zum Hauptgebäude um und stieg die Eingangstreppe hinauf, dicht gefolgt von Edden.
    Mein Magen zog sich zusammen, als ich die Gestalt erkannte, die zwischen den Marmorsäulen auf uns wartete.
    »Jonathan«, flüsterte ich hasserfül t. Nur einmal wäre ich gerne diese Treppe hochgegangen, ohne von dem arrogant en Blick des riesigen Mannes verfolgt zu werden.
    Ich presste die Lippen zusammen und war plötzlich froh darüber, mich trotz der Hitze für mein elegantestes Outfit entschieden zu haben. Jonathans Anzug war erstklassig, wahrscheinlich maßgeschneidert, denn er war viel zu groß, um etwas von der Stange kaufen zu können. Sein dunkles Haar wurde an den Schläfen bereits grau, und um die Augen hatten sich tiefe Falten in seine Haut gegraben. Es wirkte fast, als ob sie mit Salzsäure eingeätzt worden wären. Er war ein Kind der Wandelzeit, und die Schrecken dieser Ära schienen seinen hageren Körper für immer geprägt zu haben.
    Die teure, gepflegte Kleidung verlieh ihm die Ausstrahlung eines englischen Gentlemans, aber sein Akzent verriet, dass er genau wie ich aus dem Mittleren Westen stammte. Seine glatt rasierten Wangen und der schmal ippige Mund schienen in ewiger Ausdruckslosigkeit eingefroren zu sein, außer es bot sich die Gelegenheit, andere leiden zu lassen.
    Während ich als Nerz in Trents Büro gefangen gewesen war, hatte er drei Tage lang gegrinst und seine stechenden blauen Augen hatten freudig gestrahlt, als er mich folterte.
    Quen drängte sich an mir vorbei, und mein Auge begann nervös zu zucken, als die beiden Männer die Köpfe zusammensteckten, bevor sie sich zu uns

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