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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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ich den Schlüssel gefunden hatte, um zu erkennen, wann er log. Jetzt brauchte ich nur noch herausfinden, woran ich erkennen konnte, wann er die Wahrheit sagte, dann würde er mich nie mehr täuschen können.
    »Sie sind genauso widerlich wie Ihr Vater«, sagte ich abschätzig. »Sie erpressten die Leute, indem Sie ihnen eine lebenswichtige Behandlung versprachen, sodass sie dann von Ihnen abhängig waren. Der Wohlstand Ihrer Eltern gründet sich auf das Leid Hunderter, wenn nicht sogar Tausender, Mr. Kalamack. Und Sie tun genau dasselbe.«
    Trents Kinn zitterte kaum merklich, und ich glaubte, silberne Funken um ihn herum aufblitzen zu sehen, als würde die Erinnerung an seine Aura mir einen Streich spielen. Das war wahrscheinlich irgend so ein Elfentrick.
    »Ich werde mich nicht vor Ihnen rechtfertigen«, erwiderte er. »Schließlich haben Sie ebenfal s große Fortschritte gemacht auf dem Gebiet der Erpressung. Ich bin nicht hier, um meine Zeit mit kindischen Streitereien darüber zu vergeuden, wer wen vor langer Zeit einmal verletzt hat. Ich möchte Ihre Dienste in Anspruch nehmen.«
    »Sie wol en mich buchen?« Fassungslos stemmte ich die Hände in die Hüften. »Erst versuchen Sie, mich bei den Rattenkämpfen umzubringen, und nun glauben Sie al en Ernstes, dass ich für Sie arbeiten würde? Um Ihren Namen reinzuwaschen? Sie haben diese Hexen umgebracht, und ich werde das beweisen!«
    Trent lachte. Er neigte den Kopf und kicherte in sich hinein.
    »Was ist daran so lustig?«, fuhr ich ihn an. Irgendwie kam ich mir blöd vor.
    »Sie.« Seine Augen strahlten. »Sie waren in der Rattengrube zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Ich wol te Ihnen damit nur klarmachen, wie schäbig Sie sich verhalten hatten.
    Und ich konnte dort ein paar wertvol e Kontakte knüpfen.«
    »Verdammter -« Ich biss mir auf die Lippe und bal te die Hand zur Faust.
    Trents Heiterkeit schwand. Er legte warnend den Kopf schief und trat einen Schritt zurück. »Das würde ich nicht tun«, drohte er leise. »Wirklich nicht.«
    Langsam zog ich mich wieder zurück. Das Gefühl der Hilflosigkeit, das ich damals empfunden hatte, die Ausweglosigkeit, die grausame Wahl zu töten oder getötet zu werden - al das stieg wieder in mir auf. Er hatte mich als Spielzeug benutzt. Im Vergleich dazu war die Jagd hoch zu Ross, bei der er mich fast umgebracht hätte, gar nichts.
    Immerhin hatte ich ihn bei dieser Gelegenheit ja auch bestohlen.
    »Hören Sie mir gut zu, Trent«, flüsterte ich, wobei der Gedanke an Quen mich unwil kürlich so weit zurückweichen ließ, dass sich das Geländer schmerzhaft in meinen Rücken grub. »Ich werde nicht für Sie arbeiten. Ich werde Sie fertigmachen. Ich werde mir etwas ausdenken, damit ich Sie mit jedem der Morde in Verbindung bringen kann.«
    »Oh, bitte«, antwortete er wegwerfend. Ich fragte mich, wie wir uns so schnel von einem erfolgreichen Geschäftsmann und einem gewieften Runner in zwei Streithähne verwandelt hatten, die sich über vergangenes Unrecht zankten.
    »Sind Sie immer noch auf diesem Trip? Selbst Captain Edden hat inzwischen begriffen, dass die Leiche von Dan Smather lediglich in meinen Stal ungen abgeladen wurde.
    Darum lässt er mich auch nur durch seinen Sohn beschatten, anstatt Anklage erheben zu lassen. Und natürlich hatte ich Kontakt zu den Opfern, al erdings habe ich mit ihnen gesprochen, um sie einzustel en, nicht, um sie zu töten. Sie haben breit gefächerte Fähigkeiten, Ms. Morgan, aber Ermittlungsgeschick gehört nicht dazu. Sie sind viel zu ungeduldig und lassen sich nur von Ihrer Intuition leiten, die Sie immer weiter treibt, auch wenn es manchmal nötig wäre, ein Stück zurückzugehen.«
    Das war doch unfassbar. Was denkt er, wer er ist, mich so belehren zu wol en?
    Trent griff in seine Hemdtasche, zog einen weißen Umschlag heraus und hielt ihn mir hin. Mit einer schnel en, wachsamen Bewegung nahm ich ihn und machte ihn auf. Mir stockte der Atem, als ich zwanzig nagelneue Hundertdol arscheine darin fand.
    »Das sind zehn Prozent als Vorschuss, den Rest bekommen Sie bei Abschluss des Auftrags.« Mir wurde eiskalt, aber ich versuchte unbeeindruckt zu wirken. Zwanzigtausend Dol ar?
    »Ich möchte, dass Sie den Hexenjäger finden. Ich versuche jetzt bereits seit drei Monaten, eine Kraftlinienhexe einzustel en, aber jeder der möglichen Kandidaten stirbt mir sozusagen vor der Nase weg. Langsam wird die Sache lästig.
    Ich brauche nur einen Namen.«
    »Gehen Sie zur Höl e, Kalamack«, giftete ich

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