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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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gekleideten Glenn auf dem Klo, dann mich in meinem Lederoutfit.
    »Äh, ich komme dann wohl besser später wieder«, erklärte er hastig und verzog sich.
    Ich wandte mich wieder Glenn zu und starrte zu ihm hoch.
    »Deinetwegen kann ich jetzt nicht mehr für das FIB arbeiten.
    Dass ich dich über mein Treffen mit Trent informiere, ist reine Höflichkeit unter Kol egen. Also halt dich zurück und komm mir nicht in die Quere, verstanden?«
    »Rachel. .«
    Ich war kurz davor, endgültig die Beherrschung zu verlieren. »Leg dich besser nicht mit mir an, Glenn. Trent hat mich um dieses Treffen gebeten.« Die feinen Sorgenfalten um seine Augen vertieften sich. Ich konnte sehen, wie er mit sich rang. Normalerweise hätte ich ihm gar nichts von der ganzen Sache erzählt, aber dann hätte er wahrscheinlich von seinem Dad bis zum Bombenkommando al es antanzen lassen, wenn er mich mit Trent gesehen hätte.
    »Haben wir uns verstanden?«, fragte ich scharf, und er sprang von seinem Aussichtsposten.
    »Wenn ich rauskriege, dass du mich angelogen hast. .«
    »Ja, ja, al es klar.«
    Er streckte die Hand aus, und sofort sprang ich mit einer Drehung zur Seite. Warnend schüttelte ich den Kopf. Glenn war vol kommen baff über die Schnel igkeit meiner Reaktion.

    »Du kapierst es einfach nicht, oder? Ich bin kein Mensch, das hier ist eine Sache zwischen Inderlandern, und du bist damit hoffnungslos überfordert.« Mit dieser Weisheit, die ihm sicher schlaflose Nächte bereiten würde, schlenderte ich in die Sonne hinaus, überzeugt davon, dass er zwar ein wachsames Auge auf mich haben, mir aber nicht in die Quere kommen würde.
    Ich schlenkerte mit den Armen, um die verbliebene Anspannung abzuschütteln, aber als ich Jonathans Blick spürte, begann meine Haut zu prickeln. Ich ignorierte ihn und versuchte auf dem Weg zur Brücke Quen auszumachen.
    Auf der anderen Seite der beiden Teiche saß Trent auf seiner Decke. Er hielt zwar immer noch das Buch in der Hand, aber er wusste jetzt, dass ich da war. Er wol te mich warten lassen, was mich nicht weiter störte, denn ich war noch nicht bereit für ihn.
    Tief im Schatten unter der Brücke schäumte der kleine, schnel fließende Strom, der die beiden Teiche miteinander verband. Als mein Fuß die Brücke berührte, erbebte ein violetter Schatten in der Mitte des Bachs.
    »Heydi-hey«, rief ich und blieb stehen, kurz bevor ich den höchsten Punkt des Brückenbogens erreichte. Ja, das war ein ziemlich dämlicher Gruß, aber er entsprach der Tradition der Trol e. Wenn ich Glück hatte, war Sharps noch immer Herr dieser Brücke.
    »Heydi-ho«, antwortete der dunkle Wasserwirbel und erhob sich tropfend, bis ein zerklüftetes Gesicht erkennbar wurde. Die blaue Haut war mit Algen überwuchert, und die nun auftauchenden Fingernägel waren weiß vom Mörtel, den er von der Unterseite der Brücke abkratzte, um ab und zu seinen Speiseplan zu erweitern.
    »Sharps«, rief ich erfreut. Er war es tatsächlich, erkennbar an dem weiß leuchtenden Auge, das seit einem lange zurückliegenden Kampf blind war. »Na, wie fließt das Wasser?«
    »Officer Morgan«, antwortete er müde. »Können wir viel eicht noch bis Sonnenuntergang warten? Ich verspreche auch, heute Nacht noch zu verschwinden. Aber jetzt ist die Sonne einfach noch zu grel .«
    Ich musste lächeln. »Du kannst mich ab jetzt einfach Rachel nennen, ich bin nicht mehr bei der LS. Von mir aus brauchst du nicht umzuziehen.«
    »Wirklich?« Der Wasserwirbel versank wieder, bis nur noch der Mund und das gesunde Auge zu sehen waren. »Das ist gut. Du bist nett. Nicht wie der Hexer, den sie jetzt haben.
    Taucht immer mittags auf, mit Elektroschockern und furchtbar lauten Glocken.«
    Ich nickte mitfühlend. Die Haut der Trol e war extrem empfindlich, weshalb sie direktes Licht möglichst mieden.
    Leider hatten sie die Angewohnheit, die Brücken, unter denen sie hausten, auf die Dauer zu zerstören. Darum wurden sie regelmäßig von der I. S. vertrieben. Doch es war ein aussichtsloser Kampf: Sobald ein Trol ging, nahm ein anderer seinen Platz ein, und wenn der erste dann zurückkam und seine Wohnstatt wiederhaben wol te, gab es regelmäßig Ärger.

    »Hey, Sharps. Du könntest mir da bei etwas helfen.«
    »Ich werde tun, was ich kann.« Ein magerer, bläulich-violetter Arm erhob sich aus dem Wasser und pflückte ein Stückchen Mörtel von der Brückenunterseite.
    Ich sah zu Trent, der gerade aufstand, wohl um zu mir rü-
    berzukommen. »War heute Morgen

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