Band 2 - Blutspiel
verstohlenen Blick in die Runde und fügte dann leise hinzu: »Danke, dass Sie sie so deponiert haben, dass wir sie finden konnten. Ohne das Ding wäre Glenn die lebenden Vampire nicht losgeworden.«
»Aber. .« Ich gab auf, als die Frau mit meiner Splat Gun oben auf der Treppe verschwand. Hier war der Staub dichter als im Salon, und ich schluckte krampfhaft, um nicht zu husten und dadurch endgültig zusammenzubrechen.
»Gehen wir«, meinte Edden müde und wol te mich weiterziehen. »Es ist mir sehr unangenehm, aber ich muss leider noch Ihre Aussage zu Protokol nehmen, bevor Piscary aufwacht und Anklage erhebt.«
»Anklage erheben? Welche denn?« Trotzig befreite ich mich aus seinem Griff.
»Tätlicher Angriff, Körperverletzung, Hausfriedensbruch, il egales Eindringen, mutwil ige Zerstörung von Privateigentum und was auch immer seinem Vor- Wandel Anwalt sonst noch einfäl t. Was hast du dir bloß dabei gedacht, hier einfach reinzustürmen und zu versuchen ihn umzubringen?«
Aha, jetzt waren wir also wieder beim Du.
Ich schnappte empört nach Luft. »Ich habe ihn aber nicht getötet, obwohl er es weiß Gott verdient hätte. Piscary hat Ivy vergewaltigt, um mich dazu zu bringen, hierherzukommen, um mich dann umzubringen, weil ich herausgefunden habe, dass er der Hexenjäger ist!« Ich hob die gesunde Hand und strich mir über den Hals, als könnte ich so meine schmerzende Kehle beruhigen. »Und ich habe einen Zeugen, der bereit ist auszusagen, dass Piscary ihn damit beauftragt hat, die Hexen zu töten. Reicht Ihnen das?«
Edden zog erstaunt die Augenbrauen hoch. »Wer?« Er schaute zu Piscary, der von nervösen Beamten umringt war, die sehnlichst auf die Ankunft des Rettungswagens warteten.
»Wer würde so eine Aussage machen, die ihn selbst belastet?«
»Das wol en Sie lieber nicht wissen.« Ich schloss erschöpft die Augen. Bald war ich der Schutzgeist eines Dämons. Aber ich lebte noch. Und ich war noch in Besitz meiner Seele.
Immer positiv denken.
»Kann ich jetzt gehen?«, fragte ich mit einem müden Blick zur Treppe. Ich hatte keine Ahnung, wie ich es bis nach oben schaffen sol te. Viel eicht würden sie mich hochtragen, wenn ich mich von Edden verhaften ließ. Ohne auf seine Erlaubnis zu warten, löste ich mich von ihm, drückte schützend den gebrochenen Arm an den Körper und stieg vorsichtig durch das zerklüftete Loch. Ich hatte soeben Cincinnatis mächtigsten Vampir als Serienmörder entlarvt, und al es, was ich wol te, war, mich zu übergeben.
Edden holte mich ein, antwortete mir aber immer noch nicht. »Kann ich wenigstens meine Stiefel haben?«, fragte ich, als ich sah, wie Gwen sie fotografierte, bevor sie sich mit einer Videokamera auf einen Rundgang durch den Raum begab.
»Bist du immer barfuß, wenn du Meistervampire festnimmst?«
»Nur, wenn sie sich mir im Schlafanzug präsentieren.« Ich griff hilflos nach meiner Decke. »Man wil doch fair bleiben.«
Eddens rundes Gesicht verzog sich zu einem Grinsen.
»Hey, Gwen, lass gut sein«, brül te er quer durch den Raum, nahm mich am El bogen und begann, mir die Stufen hoch zu helfen. »Das ist kein Tatort, hier geht es nur um eine Verhaftung!«
»Hey! Hier!« Ich richtete mich in meinem Sitz auf der Tribünenbank auf und winkte, damit der Hot-Dog-Verkäufer mich bemerkte. Das Spiel sol te erst in vierzig Minuten beginnen, doch obwohl sich das Stadion nur langsam fül te, waren die Verkäufer ziemlich lahm.
Als er sich umdrehte, hob ich die Hand und zeigte ihm vier Finger, worauf er mit acht antwortete. Ich zuckte innerlich zusammen. Acht Mäuse für vier Hot Dogs? Widerwil ig reichte ich das Geld durch die Reihe. Na ja, zumindest hatte ich nichts für die Tickets bezahlt.
»Danke, Rachel«, meinte Glenn von der Seite, als er den eingewickelten Hot Dog auffing. Er legte ihn sich auf den Schoß und kümmerte sich auch um die restlichen, da mein Arm nutzlos in einer Schlinge hing. Dann gab er einen nach links zu Jenks und seinem Vater und einen zu mir, den ich an Nick weiterreichte. Dieser bedankte sich mit einem flüchtigen Lächeln, schaute aber sofort wieder aufs Spielfeld, wo sich die Howlers gerade aufwärmten.
Ich ließ die Schultern hängen. Glenn lehnte sich zu mir rüber und half mir, den vierten Hot Dog auszupacken. »Gib ihm noch etwas Zeit.«
Ich blieb ihm eine Antwort schuldig und ließ den Blick über das tadel os gepflegte Basebal stadion schweifen.
Obwohl Nick es nie zugegeben hätte, hatte die Angst in unserer
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