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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Pheromonen vol gepumpt.
    Sie wirkten wie ein hoch wirksames Aphrodisiakum, das nur Ivy wahrnehmen konnte und das die jahrtausendealten Instinkte weckte, die in ihrer durch das Virus veränderten DNS verankert waren. Innerhalb von Sekundenbruchteilen hatten sie meine leicht beunruhigende Mitbewohnerin in ein erbarmungsloses Raubtier verwandelt. Wenn die Versuchung, ihren lang unterdrückten Bluthunger auszuleben, stark genug wurde, um sie die Konsequenzen vergessen zu lassen, die sich daraus ergaben, einen FIB-Detective aus zusaugen, konnte Ivy uns beide innerhalb weniger Sekunden umbringen. Ich wusste nicht, zu welcher Seite das Pendel ausschlagen würde. Mich selbst konnte ich auf ihrer Hunger-Vernunft-Skala einordnen. Wo Glenn stand, war mir schleierhaft, und das machte mir Angst.
    Mit raubtierhafter Grazie stützte sie einen El bogen auf den Arbeitstisch, das Becken angriffslustig vorgeschoben.
    Totenstil e breitete sich aus. Ivy ließ den Blick über Glenn wandern, bis sie seine Augen fixierte. Sie neigte mit sinnlicher Langsamkeit den Kopf und betrachtete Mr. FIB
    durch ihre Ponyfransen. Erst jetzt atmete sie langsam ein.
    Ihre langen blassen Finger strichen über den tiefen V-Ausschnitt ihres Spandex-Shirts.
    »Du bist groß.« Ivys Stimme hatte diesen uralten Klang, der angsterfül te Erinnerungen in mir weckte. »Das gefäl t mir.« Sie wol te keinen Sex - sie wol te ihn unterwerfen. Ivy hätte seinen Verstand vernebelt, wenn sie die Macht dazu gehabt hätte, aber um die Widerspenstigen zähmen zu können, musste sie ihren Tod abwarten.
    Na toll! Jetzt stieß sie sich von der Tischkante ab und ging langsam auf ihn zu. Sie hatte die Kontrol e verloren. Es war viel schlimmer als damals, als sie Nick und mich beim Knutschen auf der Couch überrascht hatte, während im Fernseher Profi-Wrestling lief. Ich wusste bis heute nicht, warum sie durchgedreht war - wir hatten unmissverständlich geklärt, dass ich nicht ihr Spielzeug, Liebhaber, Partner, Schatten oder sonst was war, wie auch immer ein Vampirlakai gerade genannt wurde.
    Verzweifelt suchte ich nach einem Ausweg, der die Situation nicht noch verschlimmern würde. Wie in Zeitlupe blieb sie vor Glenn stehen, wobei der Saum ihres Mantels langsam nach vorn glitt und ihre Stiefel bedeckte. Dann fuhr sie mit der Zunge über ihre strahlendweißen Zähne, sodass sie bedrohlich glänzten. Das Ausmaß ihrer unterdrückten Kraft wurde spürbar, als sie ihre Hände rechts und links neben seinem Kopf an die Wand drückte und ihn so an seinem Platz festnagelte.
    »Mmmmm.« Sie sog die Luft durch die leicht geöffneten Lippen ein. »Sehr groß sogar. Lange Beine. Und so schöne dunkle Haut. Hat Rachel dich mitgebracht, um mir ein kleines Geschenk zu machen?«
    Sie lehnte sich immer weiter vor, bis sie ihn fast berührte.
    Er war nur wenige Zentimeter größer als sie. Dann legte sie den Kopf zur Seite, als wol te sie ihn küssen. Schweißtropfen liefen sein Gesicht und den Nacken hinunter. Er bewegte keine Faser seines Körpers - jeder Muskel war bis aufs Äußerste angespannt.
    »Du arbeitest für Edden«, hauchte sie, ihre Augen auf die feinen Tropfen gerichtet, die sich auf Glenns Schlüsselbein sammelten. »Er wäre wohl verärgert, wenn du stirbst?«

    Sein Atem beschleunigte sich, als sie ihm wieder in die Augen sah.
    Nicht bewegen, dachte ich. Wenn Glenn nur eine falsche Bewegung machte, würden Ivys Instinkte endgültig die Kontrol e übernehmen. Und in dieser Position, mit dem Rücken zur Wand, war er besonders gefährdet.
    »Ivy?« Ich versuchte sie abzulenken und mir so den Weg zu Edden zu ersparen -ich war nicht sonderlich scharf darauf, ihm mitzuteilen, dass und warum sein Sohn auf der Intensivstation lag. »Edden hat mir einen Auftrag verschafft.
    Glenn sol mich unterstützen.«
    Ich unterdrückte ein Schaudern, als sie sich umdrehte und mich mit den tiefen schwarzen Abgründen, zu denen ihre Pupil en geworden waren, fixierte. Nicht eine Spur ihrer Iris war zu sehen. Ich brachte mich in Sicherheit und stel te mich hinter den Tisch. Ivy stand bewegungslos da, nur ihre Augen folgten meiner Bewegung, und mit der Hand zeichnete sie Glenns Schultern und Nacken nach, ohne ihn zu berühren.
    »Äh, Ivy? Glenn wil jetzt, glaube ich, gehen. Lass ihn.«
    Die Worte schienen zu ihr durchzudringen, denn sie holte tief Luft und stieß sich mit dem El bogen von der Wand ab.
    Glenn sprang blitzschnel zur Seite und stand plötzlich mit gezogener Waffe breitbeinig in der

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