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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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standen der Tag und die Uhrzeit des Seminars und weiter unten rechts in der Ecke waren die Gesamtkosten aufgeführt - Steuern, Laborgebühren und Unterricht. Das ergab zusammen ein schönes Sümmchen. Al ein dieses Seminar kostete so viel wie ein ganzes Semester an meinem ehemaligen Col ege. Nervös stopfte ich den Wisch in die Tasche und bemerkte dabei einen Tiermenschen, der mich von einer Ecke aus beobachtete. Auch ohne den Stundenplan in der Hand wirkte ich hier ziemlich deplaziert. Ich hätte mir auch gleich ein Schild um den Hals hängen können, mit der Aufschrift: Fortbildungsmaßnahmenstudentin. Mein Gott, was fühlte ich mich alt. Viele der Studenten waren zwar nicht wesentlich jünger als ich, aber sie strahlten bei jeder Bewegung Uner-fahrenheit und Unschuld aus.
    »Das ist dämlich«, murmelte ich zu Jenks und verließ den Infoschalter. Ich wusste noch nicht einmal, warum der Pixie mitkam. Das war sicherlich Eddens Werk. Er musste ihn auf mich angesetzt haben, um sicherzugehen, dass ich auch brav zum Unterricht ging. Meine Vamp-Stiefeletten klapperten apart, als ich die lange Glasröhre entlangging, die das Business-Arts-Gebäude mit der Kantack Hal verband. Ich zuckte zusammen, als mir bewusst wurde, dass meine Schritte dem Rhythmus von Takatas Shattered Sight folgten.

    Obwohl mir die Melodie nicht einfiel, hatte ich plötzlich den Text im Kopf, der sich wie ein nervtötender Ohrwurm in meinen Gedanken festsetzte. Sift the clues from the dust, from my lives, of my wil . I loved you then. I love you still.
    »Eigentlich sol te ich jetzt bei Glenn sein und mit ihm die Nachbarn befragen«, beschwerte ich mich. »Nur um Dans Kommilitonen auszuhorchen, muss ich doch nicht das ganze Seminar mitmachen.«
    Mein Ohrring eierte hin und her wie eine Reifenschaukel, sodass Jenks' Flügel mich am Hals kitzelten. »Edden wil verhindern, dass Dr. Anders erfährt, dass sie verdächtigt wird.
    Da hatte er doch mal eine gute Idee.«
    Der Pixie nervte. Meine Schritte wurden nun durch den weichen Teppich des Flurs gedämpft, von dem die Seminarräume abzweigten. Ich studierte die ansteigenden Raumnummern, die neben den Türen angebracht waren. »Du hältst es also für eine gute Idee?«
    »Klar, al erdings hat er etwas vergessen.« Jenks kicherte.
    »Oder viel eicht auch nicht.«
    Als ich vor einer der Türen eine Gruppe Studenten bemerkte, verlangsamte ich meinen Schritt. Wahrscheinlich war das mein Kurs. »Was sol er vergessen haben?«
    »Nun ja. .« Er machte es mal wieder spannend. »Jetzt, wo du diesen Kurs besuchst, passt du ins Opferprofil.«
    Adrenalin schoss durch meinen Körper, verebbte aber schnel wieder. »Sieh mal einer an«, murmelte ich.
    Verdammter, verdammter Edden.
    Jenks ließ sein Windspielgelächter erklingen. Ich schob das schwere Buch auf die andere Hüfte und suchte in dem kleinen Grüppchen nach der Person, die wohl den meisten Tratsch verbreitete. Ein Mädchen schaute zu mir hoch, oder besser gesagt zu Jenks, und lächelte kurz, bevor sie sich umdrehte. Sie war genau wie ich in Jeans, trug aber über ihrem T-Shirt einen teuer aussehenden Wildledermantel.
    Lässig, aber stylish. Nette Kombination. Ich ließ meine Tasche auf den Teppich fal en und lehnte mich wie die anderen gegen die Wand, hielt aber einen Meter Abstand.
    Verstohlen betrachtete ich das Buch, das zu Füßen des Mädchens lag. Kraftliniengebrauch bei kontaktlosen Zaubern.
    Ich war ein wenig erleichtert. Zumindest hatte ich das richtige Buch dabei. Viel eicht würde das al es gar nicht so schlimm werden. Ich betrachtete das Milchglas der geschlossenen Tür und hörte ein gedämpftes Gespräch.
    Musste der vorhergehende Kurs sein, der die Zeit überzog.
    Jenks schaukelte wieder auf meinem Ohrring und zog daran.
    Das konnte ich noch ignorieren, aber als er ein Lied über Raupen und Studentenblumen zu träl ern begann, wedelte ich ihn weg.
    Das Mädchen neben mir räusperte sich. »Bist du gerade erst versetzt worden?«
    »Wie bitte?«, fragte ich, irritiert, weil Jenks gerade auf seinen gewohnten Platz zurückkehrte.
    Ihre Kaugummiblase platzte mit einem lauten Plopp und die stark geschminkten Augen wanderten von mir zu dem Pixie. »Es gibt nicht viele Kraftlinienstudenten. Ich kann mich nicht erinnern, dich schon mal gesehen zu haben. Gehst du normalerweise in die Mondscheinseminare?«
    »Oh.« Ich löste mich von der Wand und wandte mich ihr zu.
    »Nein. Ich mache diesen Kurs als, äh, Fortbildungsmaßnahme.«
    Lachend schob sie

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