Band 2 - Blutspiel
Mann strich sich das Mehl von der Schürze. »Ich glaube, er sagte etwas von Sicherheitsdienst.«
Glenn und ich sahen uns müde an. Ivy streckte sich, ihre sonst unbeteiligte Miene war der Erschöpfung gewichen. Ich fühlte mich unwohl, denn ich wol te nicht diejenige sein, die Sara Jane mitteilen musste, dass ihr Freund sie abserviert hatte. Dan hatte einen Karrierejob ergattert und al e alten Verbindungen gekappt. So ein feiger Scheißkerl. Ich hätte wetten können, dass er irgendwo eine Zweitfrau hatte.
Wahrscheinlich versteckte er sich jetzt bei ihr und ließ Sara Jane in dem Glauben, er läge tot in der Gosse. Und bestimmt lachte er sich schlapp bei dem Gedanken, dass sie auch noch so blöd war und seine Katze fütterte.
Piscary zuckte mit den Schultern, was seinen ganzen Körper in Bewegung brachte. »Wenn ich gewusst hätte, dass er sich in der Sicherheit auskennt, hätte ich ihm ein besseres Angebot gemacht. Obwohl es schwierig geworden wäre, einen Trent Kalamack zu überbieten. Ich bin ja nur ein einfacher Restaurantbesitzer.«
Als ich Trents Namen hörte, wurde ich hel wach.
»Kalamack? Er hat einen Job bei Trent Kalamack?«
Piscary nickte zustimmend, während Ivy sich alarmiert auf der Bank aufrichtete. Bis auf den ersten Bissen hatte sie ihre Pizza nicht angefasst. »Ja, anscheinend arbeitet seine Freundin auch für Mr. Kalamack. Ich glaube, sie heißt Sara.
Wenn ihr ihn sucht, sol tet ihr viel eicht mal bei ihr nachfragen.« Er grinste verschlagen. »Wahrscheinlich hat sie ihm den Job besorgt, wenn ihr wisst, was ich meine.«
Natürlich wusste ich, was er meinte, aber es sah nicht so aus, als hätte sie etwas damit zu tun. Mein Herz raste und mir brach der Schweiß aus al en Poren. Ich wusste es! Trent war der Hexenjäger. Er hatte Dan mit einem Jobangebot geködert und als der dann aussteigen wol te, weil ihm klar geworden war, auf welcher Seite des Gesetzes Kalamack sich bewegte, hatte er ihn wahrscheinlich um die Ecke gebracht.
Er war es. Verflucht sei er bis zurück zum Wandel. Ich hatte es doch gewusst!
»Vielen Dank, Mr. Piscary.« Ich wol te so schnel wie möglich weg, um noch diese Nacht einige nützliche Zauber ansetzen zu können. Ich war so aufgeregt, dass die Pizza und der Wein in meinem Magen Tango tanzten. Trent Kalamack
- jetzt gehörst du mir!
Ivy stel te das leere Weinglas auf den Tisch. Ich warf ihr einen triumphierenden Blick zu, aber als ich sah, wie sie sich noch ein Glas einschenkte, verpuffte meine Genugtuung. Sie trank niemals - niemals - mehr als ein Glas, da die enthemmende Wirkung von Alkohol ihr - zurecht - Sorgen bereitete. Automatisch musste ich daran denken, wie sie ausgerastet war, als ich ihr gesagt hatte, dass ich wieder hinter Kalamack her war.
»Rachel«, begann sie, ohne den Blick von ihrem Weinglas zu heben, »mir ist klar, was du jetzt denkst. Lass das FIB die Sache regeln, oder übergib den Fal der I. S.«
Glenn straffte die Schultern, sagte aber nichts. Die Erinnerung an Ivys Würgegriff machte es mir leicht, einen angemessen vorsichtigen Ton anzuschlagen. »Ich komme schon klar, Ivy.«
Piscary erhob sich und verdunkelte mit seinem Kopf das Licht des Kronleuchters. »Komm morgen noch mal vorbei, mein Ivy-Mädchen. Wir müssen uns dringend mal unterhalten.«
Die gleiche Angst, die ich gestern an ihr beobachtet hatte, überkam sie nun wieder. Hier geschah etwas, von dem ich keinen blassen Schimmer hatte, und es war nichts Gutes.
Auch Ivy und ich mussten uns dringend mal unterhalten.
Als Piscarys Schatten auf mich fiel, schaute ich hoch. Er stand viel zu nah bei mir, und der Geruch von Blut überdeckte den würzigen Duft der Tomatensoße. Seine schwarzen Augen fixierten mich und ganz plötzlich veränderte sich etwas in mir, als bräche Eis unter meinen Füßen.
Der alte Vampir rührte mich nicht an, aber als er langsam ausatmete, raste ein lustvol er Schauer durch meinen Körper.
Erstaunt riss ich die Augen auf. Zusammen mit dem Hauch seines Atems drangen seine Gedanken in mein innerstes Selbst, wie eine warme Wel e, die über den Sand streicht.
Sein Geist stieß vor bis zum Grund meiner Seele und zog sich dann wieder zurück, wobei er ungehörte Worte flüsterte.
Mein Atem stockte, als die Narbe an meinem Hals im Einklang mit meinem Herzschlag zu pulsieren begann.
Bewegungsunfähig saß ich da und spürte, wie sie ekstatische Ströme durch meinen Körper schickte. Das plötzliche Verlangen ließ mich nach Luft schnappen.
Piscary bedachte
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