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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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wandte sich an Nick. »So, und du bist also Nick.« Sie musterte ihn aufmerksam und nickte zufrieden, als sie seine leicht ramponierten, aber ordentlichen Schuhe sah, während sie meine Flip-Flops mit einem mürrischen Blick quittierte.
    »Mrs. Morgan«, begrüßte er sie artig lächelnd und reichte ihr die Hand.

    Sie schüttelte sie und zog ihn dann zu meinem Entsetzen so kräftig an sich, dass er beinahe gestolpert wäre. Sie war wesentlich kleiner als er, und nach einem Moment der Verblüffung grinste er mich über ihren Kopf hinweg an.
    »Ich freue mich wirklich sehr, dich kennenzulernen.« Sie ließ endlich von ihm ab und sah sich nach Jenks um.
    Der Pixie hatte es sich an der Decke gemütlich gemacht.
    »Hi, Mrs. Morgan. Sie sehen heute Abend bezaubernd aus«, meinte er vorsichtig und deutete eine Verbeugung an.
    »Vielen Dank.« Sie lächelte herzlich. Im ganzen Haus hing der Duft von Tomatensoße, und ich überlegte kurz, ob ich sie hätte warnen sol en, dass Nick ein Mensch war.
    »Na, dann, kommt mal al e rein und macht es euch bequem. Bleibt ihr zum Essen? Ich koche gerade Spaghetti, kein Problem, etwas mehr zu machen.«
    Ich atmete auf, als Mum uns in die Küche führte. Heute schien sie tatsächlich aufzupassen, was sie sagte. Wir betraten die Küche, die von einer großen Deckenlampe erleuchtet wurde. Sie sah völ ig normal aus, sogar nach menschlichen Maßstäben. Mum benutzte nicht mehr so viele Zauber wie früher, und nur der Salzwasserbottich neben dem Kühlschrank und der Kupferkessel auf dem Herd verrieten, dass hier eine Hexe lebte. Als der Wandel eintrat, war sie noch auf der High School gewesen, sie gehörte also noch zu der Generation, die ihre Andersartigkeit nicht an die große Glocke hängte. »Wir sind gekommen, um meine Kraftliniensachen zu holen«, erinnerte ich sie, auch wenn der Anblick des Kupferkessels vol er Spaghettiwasser mir deutlich klarmachte, dass ich meinen Rein-Raus-Weg-Plan vergessen konnte.
    »Es macht gar keine Umstände«, sagte sie und gab eine Handvol Nudeln in den Topf, der sie nach einem Blick auf Nick eine zweite folgen ließ. »Es ist schon nach sieben. Du hast doch sicher Hunger, Nick?«
    »Ja, Mrs. Morgan«, antwortete er trotz meiner flehenden Blicke.
    Sie drehte sich zufrieden zu uns um. »Und du, Jenks? Im Garten ist nicht mehr viel, aber du kannst dir al es nehmen, was du findest. Oder sol ich dir lieber ein wenig Zuckerwasser machen?«
    Jenks strahlte. »Vielen Dank, Madam.« Er flitzte so nah an ihr Gesicht, dass einige Haarsträhnen aufgewirbelt wurden.
    »Ich schau mich mal um. Hätten Sie was dagegen, wenn ich etwas Pol en vom Straucheibisch mitnehme? Für meinen Jüngsten ist das zu dieser Jahreszeit das Beste.«
    Meine Mutter erwiderte sein Lächeln wohlwol end.
    »Selbstverständlich, bedien dich ruhig. Al erdings haben die verfluchten Fairies bei der Spinnenjagd fast al es zerstört.«
    Sie zog die Augenbrauen hoch, und ich erstarrte. Ihr war gerade etwas eingefal en. Keine Ahnung, was.
    »Hätten ein paar deiner Kinder viel eicht Interesse an einem Spätsommerjob?« Ich seufzte erleichtert. Jenks landete auf ihrer ausgestreckten Hand. Seine Flügel leuchteten pink, er war also zufrieden. »Vielen Dank, Madam.
    Mein Sohn Jax wird sich bestimmt gerne um Ihren Garten kümmern. Er und meine zwei ältesten Töchter müssten ausreichen, um die Fairies zu vertreiben. Wenn Sie möchten, schicke ich die drei morgen früh vor Sonnenaufgang. Bis Sie Ihre erste Tasse Kaffee trinken, wird es hier keine Fairies mehr geben.«
    »Wunderbar, diese verdammten Bastarde haben sich den ganzen Sommer über hier breitgemacht. Sie haben sogar meine Zaunkönige vertrieben!«
    Nick zuckte zusammen, als er so ein Schimpfwort aus dem Mund meiner so sanft wirkenden Mutter hörte. Ich quittierte es nur mit einem Schulterzucken.
    Jenks flog jetzt ungeduldig zwischen der Hintertür und mir hin und her, damit ich sie ihm öffnete. »Fal s du nichts dagegen hast«, meinte er über dem Türknauf schwebend,
    »werde ich mal rausfliegen und die Lage checken. Ich möchte nicht, dass die Kids eine böse Überraschung erleben.
    Jax ist ein halbes Kind, ich muss sichergehen, dass er weiß, wovor er sich in Acht nehmen muss.«
    »Großartige Idee«, antwortete Mum und ging zur Tür. Sie machte die Gartenlampe an und ließ Jenks raus. Dann drehte sie sich schwungvol zu uns um. »Setzt euch doch. Möchtet ihr etwas trinken? Wasser? Kaffee? Ich muss auch irgendwo noch Bier haben.«
    »Kaffee

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