Band 3 - Blutjagd
war, mich weder töten noch mir Geld bringen würde.
Mit weit aufgerissenen Augen landete er auf dem Lampenschirm. Der Pixiestaub, der von ihm herabrieselte, stieg durch die Hitze der Birne wieder nach oben.
Normalerweise lag er zu dieser Zeit schlafend in meinem Schreibtisch, weshalb ich meinen Selbstmitleidsanfal auch auf jetzt gelegt hatte, damit ich mich in Ruhe suhlen konnte.
»Hey, Jenks«, sagte ich, als ich die Linie losließ und die rohe Magie mich wieder verließ. »Wer ist da gekommen?«
Sein Gesicht war besorgt. »Rachel, wir haben viel eicht ein Problem.«
Ich beäugte ihn missmutig. Ich saß hier al eine und schaute Stirb langsam. Das war ein Problem, nicht was auch immer gerade zur Tür herein getrampelt war. »Wer ist es?«, wiederholte ich ruhig. »Die Zeugen Jehovas habe ich schon verschreckt. Man sol te meinen, sie würden kapieren, was los ist, wenn man in einer Kirche lebt, aber nein, nein, nein.«
Jenks runzelte die Stirn. »Irgendein Tiermensch mit Cowboyhut. Er wil , dass ich ein Papier unterschreibe, in dem steht, dass ich den Fisch gegessen habe, den wir für die Howlers gestohlen haben.«
»David?« Ich sprang von der Couch und ging in den Altarraum.
Jenks Flügel gaben ein hartes Summen von sich, als er neben mir herflog. »Wer ist David?«
»Ein Versicherungssachverständiger.« Ich runzelte irritiert die Stirn. »Ich habe ihn gestern getroffen.«
Und wirklich, David stand in seinem langen Mantel in der Mitte des Raums, hatte den Hut über die Augen gezogen und sah unbehaglich aus. Die Pixiekinder beobachteten ihn neugierig aus einer Schreibtischschublade. Er telefonierte am Handy. Als er mich sah, murmelte er ein paar Worte, schloss das Gerät und steckte es ein.
»Hal o, Rachel«, begrüßte er mich und zuckte zusammen, als seine Stimme widerhal te. Seine Augen glitten über meine bequemen Jeans und den roten Pul i und hoben sich dann zur Decke, während er von einem Fuß auf den anderen trat und seinen Hut abnahm. Es war offensichtlich, dass er sich in einer Kirche nicht wohlfühlte, wie die meisten Tiermenschen; aber die Gründe dafür waren psychologisch, nicht physiologisch.
»Es tut mir leid, Sie belästigen zu müssen«, sagte er, als er seinen Hut abnahm und ihn verkrampft zusammenknül te.
»Aber Hörensagen wird in diesem Fal nicht ausreichen. Ich brauche eine Aussage Ihres Partners, die verifiziert, dass er diesen Wunschfisch gegessen hat.«
»Heiliger Dreck! Es war ein Wunschfisch?« Aus dem Schreibtisch erklang ein Chor von schril en Schreien. Jenks gab ein barsches Geräusch von sich, und die aufgereihten Gesichter verschwanden wieder in den Schatten.
David zog ein dreimal gefaltetes Stück Papier aus der Tasche seines Mantels und öffnete es auf Ivys Klavier. Er strich es glatt und fragte: »Wenn Sie hier unterschreiben könnten?« Dann richtete er sich mit einem misstrauischen Blick auf. »Sie haben ihn doch gegessen, oder?«
Jenks sah ängstlich aus, und seine Flügel waren tief blau.
»Yeah. Wir haben ihn gegessen. Hat das gesundheitliche Folgen?«
Ich versuchte noch, mein Lächeln zu verstecken, aber David grinste breit, und seine Zähne leuchteten fast in dem Dämmerlicht des Altarraums. »Ich glaube, es wird Ihnen gut gehen, Mr. Jenks«, sagte er beruhigend und hielt Jenks einen Stift entgegen.
Meine Augenbrauen hoben sich. David zögerte und schaute von dem Stift zu dem Pixie. Der Stift war der größere von beiden. »Ahm« Nervös trat er wieder von einem Fuß auf den anderen.
»Schon kapiert.« Jenks schoss zum Schreibtisch und kam mit einem Bleistiftstummel zurück. Ich beobachtete, wie er sorgfältig seinen Namen schrieb. Das Geplapper im Ultraschal bereich, das aus dem Tisch drang, tat mir in den Ohren weh. Jenks erhob sich und flatterte unruhig. »Hey, ahm, wir bekommen jetzt keine Schwierigkeiten, oder?«
Ich konnte das durchdringende Aroma von Tinte riechen, und David sah von dem Schriftstück auf, das er gerade beglaubigte. »Nicht von unserer Seite. Ich danke Ihnen, Mr.
Jenks.« Er sah mich an. »Rachel.«
Das sanfte Klirren der Fenster, als sich der Luftdruck im Raum veränderte, ließ uns beide aufblicken. Jemand hatte die Hintertür zur Kirche geöffnet. »Rachel?«, erklang eine hohe Stimme, und ich blinzelte.
Meine Mutter? Verwirrt sah ich David an. »Ahm, es ist meine Mutter. Viel eicht sol ten Sie besser gehen. Außer, Sie wol en, dass sie Sie zu einem Date mit mir drängt.«
Davids Gesicht wirkte erschrocken, als er das
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