Band 3 - Blutjagd
mit seiner großen Wolfsgestalt fast die Hälfte des Bodens beanspruchte.
»Ich glaube, wir sind zurück in Kansas, Toto«, murmelte ich, und Keasley räusperte sich amüsiert.
Mein Gesicht war kalt und nass, und ein Luftzug von der zerstörten Tür verband sich mit dem muffigen Geruch der Heizungsluft, die in den Raum geblasen wurde.
»Jenks«, krächzte ich, als mir die Wel e kalter Luft wieder einfiel, die ihn getroffen hatte. »Sind deine Kinder in Ordnung?«
»Yeah, es geht ihnen gut«, beruhigte er mich, und ich ließ mich in die Kissen zurückfal en. Meine Hand kroch nach oben, um an meine Kehle zu fassen. Sie fühlte sich an, als würde sie innerlich bluten.
»David?«, fragte ich ängstlich. »Was ist mit dir?«
Sein Hecheln wurde lauter, als er Keasley zur Seite drängte, um warm und feucht an meinem Ohr zu schnüffeln. Seine Kiefer öffneten sich. Ceri keuchte auf, als er mein gesamtes Gesicht ins Maul nahm.
Adrenalin betäubte die Schmerzen. »Hey!«, rief ich und wand mich, als er mich sanft schüttelte und dann wieder losließ. Mit klopfendem Herzen erstarrte ich, als ein leises Knurren ertönte und eine nasse Nase meine Wange berührte. Dann gab er ein hundeartiges >Wuff< von sich und tappte in den Flur.
»Was zur Höl e heißt das?«, fragte ich? und mein Herz hämmerte gegen meinen Brustkorb.
Jenks erhob sich, umgeben von Pixiestaub, in die Luft, was mich zum Blinzeln brachte. Es war nicht hel , aber meine Augen taten einfach so weh. »Er ist froh, dass es dir gut geht«, erklärte er, und sein winziges Gesicht war ernst.
»Und das ist gut?«, fragte ich unsicher, und aus dem Altarraum erklang ein seltsames, lachendes Bel en.
Mein Hals schmerzte wieder, und ich bedeckte ihn mit der Hand, als ich mich aufsetzte. Auf meinem Gesicht klebte Werwolfspeichel, den ich mit dem Waschlappen abwischte.
Meine Muskeln taten weh. Zur Höl e, al es tat mir weh. Und es hatte mir überhaupt nicht gefal en, mit dem Gesicht in Davids Maul zu stecken.
Das Geräusch geschnittener Kral en, die über Bodendielen klapperten, zog meine Aufmerksamkeit in den dunklen Flur, gerade, als er die Tür in Richtung des hinteren Teils der Kirche passierte. Sein Rucksack und seine Kleider hingen aus seinem Maul, und er schleifte seinen Mantel hinter sich her wie ein erlegtes Tier.
»Jenks«, sagte Ceri leise. »Schaut, ob er sich hier verwandelt oder ob er Hilfe dabei braucht, seine Besitztümer in seinen Ranzen zu packen.«
Jenks hob ab, nur um nach einem kurzen, ablehnenden Bel en aus dem Wohnzimmer wieder zurückzukehren.
Ich biss die Zähne zusammen, um gegen den Kopfschmerz vom Ausmaß des Staates Texas anzukämpfen, und entschied, dass er sich wahrscheinlich zurückverwandeln würde, bevor er ging. Es war il egal, sich in der Öffentlichkeit zu verwandeln, außer es waren die drei Tage rund um Vol mond.
Früher war diese Regel eine bloße Tradition gewesen; jetzt war es ein Gesetz, das dafür sorgte, dass die Menschen sich wohlerfühlten. Was Tiermenschen in ihren eigenen vier Wänden taten, war ihre Sache. Ich war zuversichtlich, dass niemand etwas dagegen sagen würde, dass er sich verwandelt hatte, um mich vor einem Dämon zu retten, aber er konnte in seiner momentanen Form nicht Autofahren und erst recht nicht den Bus nehmen.
»Nun«, sagte Keasley, als er sich auf die Bettkante setzte,
»lass dich mal anschauen.«
»Au. .«, rief ich, als er den verletzten Muskel an meiner Schulter berührte. Ich schob seine Hand weg, doch er kam nur noch näher.
»Ich hatte vergessen, was für ein verdammt nerviger Patient du bist«, seufzte er, als er die Hand wieder ausstreckte. »Ich wil doch nur wissen, wo dir was wehtut.«
»Stopp«, krächzte ich und versuchte, auf seine knorrigen, arthritischen Hände zu schlagen. »Meine Schulter tut weh, wo AI mich gekniffen hat. Meine Hände tun weh, wo ich sie mir aufgeschürft habe, mein Kinn und mein Bauch tun weh, wo er mich über die Treppen gezogen hat. Meine Knie tun weh von. .«, ich zögerte, »vom Sturz auf die Straße. Und mein Gesicht tut weh, wo AI mich geschlagen hat.« Ich schaute Ceri an. »Habe ich ein blaues Auge?«
»Du wirst morgen früh eines haben«, sagte sie leise und verzog mitfühlend das Gesicht.
»Und meine Lippe ist aufgeplatzt«, beendete ich die Aufzählung und berührte suchend meinen Mund. Ein leiser Geruch von Eisenhut gesel te sich zu dem Geruch nach Schnee. David verwandelte sich schön langsam zurück. Er musste es langsam machen,
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