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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Geschrei aufzuhören. Ich glaube, wenn wir nach Hause kommen, mache ich dir eine Tasse Tee und lasse dich ein bisschen schlafen, bevor ich dich al meinen Freunden vorführe.«
    »Nein. .«, flüsterte ich, und AI lachte leise über meinen Widerstand, noch bevor ich das Wort ausgesprochen hatte.
    Ich konnte keinen Gedanken haben, ohne dass er ihn zuerst erspürte. Jetzt erkannte ich, warum Ceri ihre Gefühle betäubt und es vorgezogen hatte, keine zu haben, statt sie mit AI zu teilen.
    »Warte«, verlangte Ceri, und ihre Stimme war laut und klar zu hören, als sie die Verandastufen herunterlief, an dem Maschendrahtzaun vorbei und in den Garten vor uns.
    Ich sackte in Als Griff zusammen, als er stehen blieb, um sie anzusehen. Ihre Stimme glitt über mich hinweg und beruhigte gleichzeitig meinen Geist und meine Haut. Meine Augen leuchteten bei dem Versprechen einer Ruhepause von den Schmerzen, und ich schluchzte fast vor Erleichterung. Sie sah aus wie eine Göttin. Sie gewährte Freiheit von den Schmerzen.
    »Ceri«, begrüßte AI sie warm und achtete nicht weiter auf David, der uns mit aufgestel ter Bürste und einer Furcht einflößenden Wildheit im Blick umkreiste. »Du siehst gut aus, Liebes.« Seine Augen wanderten über das kunstvol e Schnee-schloss hinter ihr. »Vermisst du deine Heimat?«
    »Ich bin Ceridwen Merriam Dulciate«, sagte sie scharf, und der Befehlston in ihrer Stimme war wie ein Peitschenschlag.
    »Ich bin nicht dein Familiaris. Ich habe eine Seele. Erweise mir den Respekt, den das verlangt.«
    AI kicherte. »Ich sehe schon, du hast dein Ego wiedergefunden. Wie fühlt es sich an, wieder zu altern?«
    Ich sah, wie sie sich versteifte. Sie baute sich vor uns auf, und ich konnte die Schuld in ihrem Gesicht sehen. »Ich fürchte es nicht mehr«, sagte sie leise, und ich fragte mich, ob AI ein Leben ohne Alterung als Lockmittel verwendet hatte, um sie zu seinem Familiaris zu machen. »So ist es in der Welt. Lass Rachel Mariana Morgan gehen.«
    AI warf den Kopf zurück und lachte schal end. »Sie gehört mir. Du siehst gut aus. Wil st du zurückkommen? Ihr könntet Schwestern sein. Wäre das nicht schön?«
    Ihr Mund zuckte. »Sie hat eine Seele. Du kannst sie nicht zwingen.«
    Keuchend hing ich in Als Griff. Wenn er mich in eine Kraftlinie bekam, würde es keine Rol e mehr spielen, ob ich eine Seele hatte oder nicht.»Doch, kann ich«, behauptete AI und bestätigte damit meine schlimmsten Vermutungen. Er runzelte irritiert die Stirn und richtete seine Aufmerksamkeit auf David. Ich hatte gesehen, dass er uns in einem weiten Bogen umkreiste, um mit seinen Pfotenabdrücken einen physischen Kreis zu ziehen, in dem er AI binden konnte. Die Augen des Dämons verengten sich. »Detrudo«, sagte er mit einer knappen Geste.
    Ich schnappte nach Luft und zuckte zusammen, als ein Faden von Jenseitsenergie aus mir herausfloss, um Als Zauber zu wirken. Mit hoch erhobenem Kopf unterdrückte ich das wie auch immer geartete schreckliche Geräusch, das aus meiner wunden Kehle dringen wol te. Es gelang mir ruhig zu bleiben, als die Energie aus mir herausschoss, aber al meine Bemühungen waren umsonst, als aus einer Kraftlinie eine neue Wel e von Jenseits in mich eindrang, um zu ersetzen, was AI verbraucht hatte. Wieder folterte Feuer mein Innerstes, floss über, brachte meine Haut zum Brennen und ließ sich schließlich in meinen Gedanken nieder. Ich konnte nicht denken. In mir war nichts außer Schmerz. Ich brannte. Meine Gedanken und meine Seele standen in Flammen.
    Erschöpft fiel ich auf die Knie. Den Schmerz, als ich auf dem eiskalten Gehsteig aufschlug, nahm ich fast nicht wahr, als mir ein gepeinigter Schrei entfuhr. Meine Augen waren offen, und Ceri wand sich. Sie stand barfuß vor uns im Schnee. Geteiltes Leid stand in ihrem Blick, und ich saugte mich daran fest und fand ein wenig Frieden in den grünen Tiefen ihrer Augen. Sie hatte das überlebt. Ich konnte es überleben. Ich würde es überleben. Gott, hilf mir einen Weg zu finden, das hierzu überleben.
    AI lachte, als er meine Entschlossenheit spürte. »Gut«, ermutigte er mich. »Ich schätze deine Versuche, leise zu sein.
    Du wirst es schaffen. Dein Gott kann dir nicht helfen, aber ruf ihn ruhig an. Ich würde ihn gerne mal treffen.«
    Ich tat einen stockenden Atemzug. David war ein zitternder Haufen von seidigem Fel und lag ein ganzes Stück von dem Ort entfernt, an dem er zuletzt gestanden hatte. Ich hatte geschrien, als der Zauber ihn traf, und deshalb

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