Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
eine Hand auf meine Schulter legte. Ihre Berührung schien den Anfal zu lösen, und ich erlaubte ihr keuchend, mich in die Kissen zurückzuschieben, die sie mir in den Rücken gestopft hatte. Schließlich hörte ich auf zu husten und suchte ihren Blick.
    Ihr im Schatten liegendes Gesicht war besorgt. Hinter ihr warteten Jenks und David. Es war war mir nicht recht, dass David mich so sah, aber ich hatte ja kaum eine Wahl. »Trink deinen Tee«, befahl sie, hielt ihn mir entgegen und legte meine Hand um die Tasse.
    »Mein Kopf tut weh«, beschwerte ich mich, bevor ich einen Schluck von der faden Brühe nahm. Was ich wirklich wol te, war eine Tasse Kaffee, aber ich wol te Ceris Gefühle nicht verletzen. »Ich fühle mich wie ein überfahrener Misthaufen«, jammerte ich.
    »Du siehst auch aus wie ein überfahrener Misthaufen«, versicherte mir Jenks. »Trink deinen Tee.«
    Er war geschmacklos, aber beruhigend. Ich nahm noch einen Schluck und kratzte für Ceri ein Lächeln zusammen.
    »Mmmmm. Gut«, log ich.
    Sie richtete sich offensichtlich erfreut auf und nahm sich die Schüssel mit dem Wasser. »Trink ihn ganz aus. Stört es dich, wenn Keasley eine Decke über die Tür tackert, um die Zugluft zu stoppen?«
    »Das wäre tol , danke«, nickte ich, aber sie ging nicht, bevor ich nicht noch einen Schluck getrunken hatte.
    Ihr Schatten verschwand im Flur, und mein Lächeln verwandelte sich in eine Grimasse. »Dieses Zeug schmeckt nach nichts«, flüsterte ich. »Warum schmeckt al es, was gut für mich ist, nach gar nichts?«

    David warf einen kurzen Blick in den leeren Flur. Jenks flog auf seine Schulter, als der Tiermensch den Reißver-schluss an seinem Rucksack aufzog. »Ich habe etwas, das viel eicht hilft«, raunte er. »Mein alter Partner hat darauf geschworen.
    Hat mich darum angebettelt, wenn er auf einer Party zu viel Gas gegeben hatte.«
    »Wow!« Mit einer Hand über der Nase startete Jenks senkrecht nach oben. »Wie viel Eisenhut ist da drin, mein lieber Pflanzenfarmer?«
    Davids Lächeln bekam etwas Schlitzohriges. »Was denn?«, fragte er mit unschuldigen braunen Augen. »Es ist nicht il egal. Und es ist organisch. Nicht mal Kohlenhydrate drin.«
    Der vertraut würzige Geruch von Eisenhut breitete sich in dem kleinen Raum aus, und ich war nicht überrascht, als David eine Zip-Lock-Tüte hervorzog. Ich erkannte den Markennamen, Natürlicher Wolfskopf.
    »Hier«, sagte er, nahm mir die Tasse aus der Hand und stel te sie auf meinen Nachttisch.
    Er stel te sich so, dass man von der Tür aus nicht sehen konnte, was er tat, und schüttete einen guten Löffel vol in meinen Tee. Nach einem abwägenden Blick auf mich fügte er noch ein bisschen was hinzu. »Versuch's mal«, sagte er und gab mir die Tasse zurück.
    Ich seufzte. Warum gab mir jeder irgendwelches Zeug?
    Al es, was ich wol te, war ein Schlafzauber oder viel eicht eine von Captain Eddens seltsamen Aspirin. Aber David sah so hoffnungsfroh aus, und immerhin war der Geruch von Eisenhut vielversprechender als der von Hagebutte. Also rührte ich den Tee mit meinem kleinen Finger um, und die zerstoßenen Blätter sanken nach unten und gaben dem Tee eine vol ere Farbe. »Wie sol das helfen?«, fragte ich, als ich daran nippte. »Ich bin kein Tiermensch.«
    David ließ die Tüte wieder in seinen Rucksack fal en und schloss den Reißverschluss. »Nicht viel. Dein Hexen-Stoffwechsel ist zu langsam, um wirklich eine Wirkung zu spüren. Aber mein alter Partner war eine Hexe, und er hat gesagt, dass es ihm bei einem Kater geholfen hat. Wenn es sonst nichts tut, schmeckt es zumindest besser.«
    Er stand auf, um zu gehen, und ich nahm noch einen Schluck und musste ihm zustimmen. Meine Kiefer entspannten sich: Mir war nicht bewusst gewesen, dass ich sie zusammengebissen hatte. Warm und sanft glitt der Eisenhut-Tee, der nach einer Mischung aus Fleischbrühe und Äpfeln schmeckte, durch meine Kehle. Meine Muskeln lockerten sich, als hätte ich ein Glas Tequila gekippt. Ich stieß einen erleichterten Seufzer aus, dann lenkte Jenks meine Aufmerksamkeit auf sich, indem er auf meinem Arm landete.
    »Hey, Rachel? Al es okay?«
    Ich lächelte und nahm noch einen Schluck. »Hi, Jenks. Du bist ganz funkelnd.«
    Jenks Gesicht wurde leer, und David sah von seiner Jacke auf, an der er gerade die Knöpfe schloss. Seine braunen Augen blickten fragend.
    »Danke, David«, sagte ich langsam und empfand meine Stimme als unglaublich präzise und tief. »Ich schulde dir was,

Weitere Kostenlose Bücher