Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
kam.
    Schließlich hatte ich mich wieder unter Kontrol e. Mit wackelnden Knien stand ich auf und spülte. Unfähig, mich selbst im Spiegel anzusehen, wusch ich mir den Mund aus und trank eine Menge Wasser direkt aus dem Hahn. Ich hatte mich über mein Schmerzamulett erbrochen. Ich nahm es ab, machte es sorgfältig sauber und legte es dann neben das Waschbecken. Al meine Schmerzen kamen zurück, und ich fühlte, dass ich sie verdiente.
    Mit klopfendem Herzen und weichen Knien schüttelte ich mir das Wasser vom Gesicht und schaute hoch. Neben meinem zerstört aussehenden Spiegelbild sah ich Ceri im Türrahmen stehen. Die Kirche war unheimlich stil . »Wo ist Jenks?«, krächzte ich.
    Sie sah zu Boden und ich drehte mich um. »Es tut mir leid, Rachel. Er ist mit David weggegangen.«
    Er ist weg? Er kann nicht weggehen. Draußen hat es Minusgrade.
    Ich hörte ein leises Schlurfen, und Keasley erschien neben ihr.
    »Wo ist er hingegangen?«, fragte ich und zitterte, als der verbleibende Eisenhut und der Brimstone in mir tobten.
    Ceris Kopf sank noch weiter. »Er hat David gebeten, ihn zu dem Haus eines Freundes zu bringen, und die gesamte Sippe ist in einer Kiste mitgegangen. Er sagte, er könne seine Familie nicht mehr riskieren, und. .« Ihr Blick wanderte zu Keasley, und ihre grünen Augen spiegelten das Neonlicht.
    »Er hat gesagt, dass er kündigt.«
    Er ist weg? Ich stolperte aus dem Raum, auf dem Weg zum Telefon. Wol te seine Familie nicht riskieren, genau. Er hatte dieses Frühjahr zwei Fairykil er getötet, und den dritten nur als Warnung für die anderen am Leben gelassen. Die Tür würde repariert werden, und sie könnten immer noch in meinem oder Ivys Zimmer leben, bis das erledigt war. Er war gegangen, weil ich ihn angelogen hatte. Und als ich Keasleys faltiges, grimmiges Gesicht hinter Ceri sah, wusste ich, dass ich damit recht hatte. Es war etwas besprochen worden, das ich nicht mitbekommen hatte.
    Ich torkelte ins Wohnzimmer und schaute mich nach dem Telefon um. Es gab nur einen Ort, wo er hingehen würde: der Tiermensch, der letzten Herbst meine Sachen von den Flüchen befreit hatte. Ich musste mit Jenks reden. Ich musste ihm sagen, dass es mir leid tat. Dass ich ein Trottel gewesen war. Dass ich ihm hätte vertrauen müssen. Dass er jedes Recht hatte, wütend auf mich zu sein, und dass es mir leid tat.
    Aber Keasley fing meine Hand ab, als ich sie nach dem Hörer ausstreckte, und ich zog mich bei der Berührung zurück. Ich starrte ihn an und fror, weil die Decke nur eine dünne Barriere bildete zwischen mir und der Nacht.
    »Rachel. .«, sagte er, gerade als Ceri mit melancholischer Miene im Flur stehen blieb. »Ich denke. . Ich denke, du sol test ihm wenigstens einen Tag geben.«
    Ceri zuckte zusammen und sah den Flur entlang. Ich hörte, wie sich die Vordertür leise öffnete und die Decke bewegte sich im Luftzug.
    »Rachel?«, erklang Ivys Stimme. »Wo ist Jenks? Und warum steht in unserer Einfahrt ein Home-Depot-Laster, der Sperrholzbretter entlädt?«
    Bevor ich umfal en konnte, sank ich auf einen Stuhl, stützte meine El bogen auf den Knien ab und ließ den Kopf in meine Hände sinken. Der Eisenhut und das Brimstone kämpften immer noch in mir und machten mich zittrig und schwach.
    Verdammt. Was sol te ich nur Ivy sagen?
    20
    Der Kaffee in meiner riesigen Tasse war kalt, aber ich hatte nicht vor, in die Küche zu gehen, um mir frischen zu holen.
    Ivy polterte dort herum und buk noch mehr von ihren widerwärtigen Cookies. Und das, obwohl ich ihr bereits un-missverständlich klargemacht hatte, dass ich sie nicht essen würde. Ich war wütender als ein Trol mit Kater, weil sie mir Brimstone untergeschoben hatte.
    Als ich die Tasse zur Seite stel te und mich vorbeugte, um meine Schreibtischlampe anzumachen, schlug mein Schmerzamulett geräuschvol gegen den Teintzauber, der mein blaues Auge verbergen sol te. Es war dämmrig geworden, während Ceri mir beizubringen versucht hatte, wie ich Kraftlinienenergie speichern konnte. Fröhliches gelbes Licht fiel auf die Pflanzen auf meinem Schreibtisch und beleuchtete gerade noch Ceri, die auf einem Kissen, das sie aus Keasleys Haus mitgebracht hatte, auf dem Boden saß.
    Wir hätten das Ganze auch im bequemeren Wohnzimmer machen können, aber Ceri hatte auf geheiligtem Boden bestanden, obwohl die Sonne noch am Himmel stand. Und im Altarraum war es ruhig. Deprimierend ruhig.
    Ceri saß in Jeans und einem zwanglosen Hemd im Schneidersitz unter dem Schatten des

Weitere Kostenlose Bücher