Band 3 - Blutjagd
müde. Und mir war schön warm. Und meine Haut kribbelte. Und ich fühlte mich, als könnte ich eine ganze Woche lang schlafen.
»Warum habt Ihr mich nicht gefragt, bevor Ihr Rachel Eisenhut gegeben habt?«, fragte Ceri flüsternd, aber scharf.
»Sie ist schon auf Brimstone. Es ist in den Cookies!«
Ich wusste es!, dachte ich und versuchte, meine Augen zu öffnen. Junge, das würde Ivy mir büßen, wenn sie nach Hause kam. Aber sie war noch nicht da, und ich war müde, also tat ich nichts. Ich war fertig mit Leuten, die mich betrunken machten. Ich schwor mir, dass ich nie wieder etwas essen oder trinken würde, was ich nicht selbst gemacht hatte.
Das Geräusch von Davids leisem Lachen ließ meine Haut überal prickeln, wo keine Decke darüberlag. »Jetzt hab ich's«, sagte er. »Das Brimstone hat ihren Stoffwechsel auf ein Level gehoben, auf dem der Eisenhut wirklich gut wirkt. Sie wird mindestens drei Tage schlafen. Ich habe ihr genug gegeben, um einen Tiermenschen für einen Monat auszuschalten.«
Ich erschrak und riss die Augen auf. »Nein!«, rief ich entsetzt und versuchte, mich aufzusetzen, obwohl Ceri mich in die Kissen drückte. »Ich muss zu dieser Party. Wenn ich es nicht tue, verrät mich Quen!«
David half ihr, und zusammen hielten sie meinen Kopf auf dem Kissen und meine Füße unter der Decke. »Ist schon okay, Rachel«, beruhigte er mich, und ich hasste die Tatsache, dass er stärker war als ich. »Kämpf nicht dagegen an, oder es rächt sich. Sei eine gute kleine Hexe und lass es einfach seinen Weg nehmen.«
»Wenn ich nicht gehe, wird er mich verraten!«, wiederholte ich und hörte, wie mein Blut rauschte. »Das Einzige, was ich gegen Trent in der Hand habe, ist, dass ich weiß, welche Spezies er ist, und wenn ich das erzähle, wird Quen mich sicher töten!«
»Was?«, kreischte Jenks, und seine Flügel klapperten, als er abhob.
Zu spät kapierte ich, was ich gesagt hatte. Scheiße.
Ich starrte Jenks an und fühlte, wie mein Gesicht weiß wurde. Der Raum war plötzlich totenstil . Ceris Augen blickten fragend, und David starrte nur ungläubig. Ich konnte es nicht zurücknehmen.
»Du weißt es?«, schrie Jenks. »Du weißt, was er ist, und du hast es mir nicht gesagt? Du Hexe! Du wusstest es? Du wusstest es! Rachel! Du . . du . .«
In Davids Augen stand deutliche Missbil igung, und Ceri sah verängstigt aus. Einige Pixiekinder spähten am Türrahmen vorbei. »Du wusstest es!«, brül te Jenks wieder, und Pixiestaub fiel wie ein goldener Lichtstrahl von ihm herab. Seine Kinder verschwanden mit einem verängstigten Zwitschern.
Ich setzte mich unsicher auf. »Jenks. .«, versuchte ich ihn zu besänftigen und krümmte mich zusammen, als mein Magen sich hob.
»Halt den Mund«, schrie er. »Halt verdammt noch mal einfach den Mund! Wir sol ten Partner sein!«
»Jenks. .« Ich streckte die Hand nach ihm aus. Die Müdigkeit war wie weggeblasen, und meine Eingeweide verkrampften sich.
»Nein!«, wies er mich zurück, und eine Explosion von Pixiestaub erhel te mein halbdunkles Zimmer. »Du vertraust mir nicht? Schön. Ich bin weg. Ich muss jemanden anrufen.
David, können meine Familie und ich dich als Mitfahrgelegenheit benutzen?«
»Jenks!« Ich warf die Decke von meinen Schultern. »Es tut mir leid! Ich konnte es dir nicht erzählen.« Oh Gott, ich hätte Jenks vertrauen sol en.
»Halt zur Höl e noch mal das Maul!«, brül te er, dann schoss er aus dem Raum und hinterließ eine blutrote Spur aus Pixiestaub in der Luft.
Ich stand auf, um ihm zu folgen. Ich ging einen Schritt, streckte dann die Hand nach dem Türrahmen aus und starrte verunsichert auf den Boden. Meine Sicht verschwamm, und ich verlor das Gleichgewicht. Ich legte mir eine Hand auf den Magen. »Mir ist schlecht«, hauchte ich. »Ich glaube, ich muss mich übergeben.«
Davids Hand fiel schwer auf meine Schulter. Mit bestimmten Bewegungen zog er mich in den Flur. »Ich habe dir gesagt, dass es sich rächen wird«, murmelte er, während er mich ins Bad schob und mit dem El bogen das Licht anschaltete. »Du hättest dich nicht aufsetzen dürfen. Was habt ihr Hexen nur immer? Ihr glaubt, ihr wisst al es und hört nie zu, wenn man euch was sagt.«
Natürlich hatte er recht. Mit einer Hand über dem Mund schaffte ich es gerade noch zur Toilette. Al es kam hoch: die Cookies, der Tee, das Abendessen von vor zwei Wochen.
David ging nach dem ersten Würgen und ließ mich keuchend und hustend zurück. Und ich würgte, bis nichts mehr
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