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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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blutleer. »Es ist Medizin«, wiederholte sie scharf. »Es ist speziel verarbeitet, und der Anteil von Stimulans darin ist so gering, dass man es nicht mal riechen kann. Du riechst keinen Brimstone, oder? Oder?«
    Das Braun um ihre Pupil e war geschrumpft, und ich senkte den Blick, weil ich sie nicht dazu bringen wol te, mich in ihren Bann zu ziehen. Nicht jetzt, wo die Sonne fast untergegangen war. »Es war genug Stimulans drin, um den Eisenhut wirken zu lassen«, sagte ich mürrisch.
    Auch Ivy beruhigte sich, weil sie wusste, dass sie an ihre Grenzen gekommen war. »Das war nicht mein Fehler«, sagte sie leise. »Ich habe dir nie genug gegeben, um auch nur einen Brimstone-Kater auszulösen.«
    Ceri hob ihr schmales Kinn. In ihren grünen Augen stand keinerlei Reue. »Dafür entschuldige ich mich«, sagte sie gepresst. »Ich konnte nicht wissen, dass es il egal ist. Als ich es das letzte Mal jemandem gegeben habe, war es das noch nicht.«
    »Siehst du?«, sagte Ivy und machte eine Geste in Ceris Richtung. »Sie wusste es nicht, und der Versicherungskerl wol te nur helfen. Jetzt halt den Mund, iss deine Cookies und hör auf, uns ein schlechtes Gewissen zu machen. Du hast morgen einen Auftrag und brauchst deine Kraft.«
    Ich lehnte mich in meinem Drehstuhl zurück und schob den Tel er mit Vamp-Cookies von mir weg. Ich würde sie nicht essen. Es war mir egal, dass sogar das bisschen, was ich gestern bei mir behalten hatte, meinen Stoffwechsel so angeregt hatte, dass mein blaues Auge bereits gelb wurde und der Schnitt in meiner Lippe schon verheilt war. »Mir geht es gut.«
    Ivys normalerweise gelassenes Gesicht verdüsterte sich.
    »Gut«, sagte sie scharf.
    »Gut«, schoss ich zurück, schlug die Beine übereinander und drehte mich so, dass ich sie von der Seite anschaute.
    Ivy knirschte mit den Zähnen und sagte gepresst: »Ceri, ich bring dich nach Hause.«
    Ceri blickte zwischen uns hin und her. Ihr Gesicht zeigte keine Emotion, als sie sich nach ihrer Teekanne und ihrer Tasse bückte. »Vorher versorge ich noch mein Geschirr«, sagte sie.
    »Das kann ich doch machen«, sagte ich schnel , aber Ceri schüttelte den Kopf. Sie ging in die Küche und passte dabei genau auf, wo sie hintrat, damit sie nichts verschüttete. Ich runzelte die Stirn. Ich mochte es nicht, wenn sie Hausarbeit machte. Es war zu nah an dem, wozu Algaliarept sie in meiner Vorstel ung gezwungen hatte.
    »Lass sie«, sagte Ivy, als Ceris Schritte nicht mehr zu hören waren. »Sie fühlt sich dadurch nützlich.«
    »Sie gehört einem Königshaus an«, sagte ich. »Das weißt du, oder?«
    Ivy warf einen Blick in den dunklen Flur, als das Geräusch von fließendem Wasser erklang. »Viel eicht vor tausend Jahren. Jetzt ist sie ein Niemand, und sie weiß es.«
    Ich schnaubte. »Hast du kein Mitgefühl? Mein Geschirr zu spülen ist erniedrigend.«
    »Ich habe eine Menge Mitgefühl.« Ein Anflug von Wut ließ Ivy die Augenbrauen hochziehen. »Aber als ich das letzte Mal nachgeschaut habe, waren keine Gesuch-Anzeigen für Prinzessinnen in der Zeitung. Was sol sie machen, um ihrem Leben einen Sinn zu geben? Es gibt keine Abkommen zu ratifizieren, keine Urteile zu fäl en, und die größte Entscheidung, die sie treffen muss, ist, ob sie Waffeln oder Rührei zum Frühstück wil . Es gibt nicht den Hauch einer Chance, ihr mit dem Königshaus-Mist Selbstwertgefühl zu vermitteln. Und Geschirr zu spülen ist nicht erniedrigend.«
    Ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück, um zuzustimmen.
    Sie hatte recht, aber es gefiel mir nicht. »Du hast also einen Auftrag?«, fragte ich, als das Schweigen sich in die Länge zog.
    Ivy hob kurz eine Schulter. »Ich werde mit Jenks reden.«
    »Gut!« Ich fing erleichtert ihren Blick ein. Etwas, worüber wir reden konnten, ohne uns zu streiten. »Ich war heute kurz bei dem Haus von diesem Tiermenschen, aber er wol te mich nicht reinlassen. Die Pixiemädchen hatten ihn erwischt. Seine Haare waren komplett zu Zöpfen geflochten.« Ich war eines Morgens aufgewacht, nur um festzustel en, dass meine Haare in die Fransen meiner Tagesdecke geflochten waren.
    Matalina hatte sie gezwungen, sich zu entschuldigen, aber es hatte mich vierzig Minuten gekostet, mich zu befreien. Jetzt würde ich fast al es dafür geben, wieder so aufzuwachen.
    »Yeah, ich habe ihn gesehen«, sagte Ivy, und ich richtete mich auf.
    »Du warst dort?«, fragte ich und beobachtete Ivy, wie sie ihren Mantel aus dem Foyer holte und zurückkam. Sie zog ihn mit dem

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