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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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an einem Bienenstich gestorben.«
    Er runzelte die Stirn. »Faris wol te seine Aufzeichnungen der Presse übergeben.«
    »Faris war ein verängstigter Mann, der seine Tochter geliebt hat.«
    Ich stemmte eine Hand in die Hüfte und sah ihm zu, wie er sich wand. Es war sehr subtil: die Anspannung in seiner Kinnpartie, die Art, wie er seine manikürten Finger hielt, der Mangel an Ausdruck in seinem Gesicht.
    »Warum töten Sie mich nicht?«, fragte ich. »Bevor ich dasselbe tue?« Mein Herz raste, und ich fühlte mich, als balancierte ich am Rand einer Klippe.
    Trent durchbrach seine Rol e als geschäftsmäßiger, gut angezogener Drogenbaron, indem er lächelte. »Weil Sie nicht zur Presse gehen werden«, sagte er leise. »Die würden Sie genauso erledigen, und Ihr eigenes Überleben ist Ihnen wichtiger als die Wahrheit.«
    Mein Gesicht wurde warm. »Halten Sie den Mund.«
    »Das ist nichts Schlechtes, Ms. Morgan.«
    »Halten Sie den Mund!«
    »Und ich wusste, dass Sie über kurz oder lang mit mir arbeiten würden.«
    »Werde ich nicht.«

    »Tun Sie schon.«
    Mir drehte sich der Magen um, und ich wandte mich ab.
    Ohne etwas zu sehen, starrte ich über den gefrorenen Fluss.
    Es war so ruhig, dass ich das Klopfen meines eigenen Herzens hören konnte - warum war es so ruhig?
    Ich wirbelte herum. Trent sah auf. Er war damit beschäftigt gewesen, die Bügelfalten in seiner Hose zu ordnen. Er reagierte lediglich mit einem neugierigen Blick auf den panischen Ausdruck, der, wie ich wusste, mein Gesicht verzerrte. »Was?«, fragte er vorsichtig.
    Ich fühlte mich unwirklich, als ich einen Schritt Richtung Tür ging. »Hören Sie.«
    »Ich höre nichts.«
    Ich streckte die Hand aus und rüttelte an der Klinke. »Das ist das Problem. Das Boot ist leer.«
    Einen Herzschlag lang herrschte Schweigen. Trent stand auf, und sein Anzug gab ein angenehmes Flüstern von sich.
    Er sah eher besorgt als erschrocken aus, als er seine Ärmel ausschüttelte und zu mir kam. Er schob mich aus dem Weg und drückte seinerseits auf die Klinke.
    »Was - glauben Sie, dass es für Sie funktioniert, wenn es bei mir nicht funktioniert?«, ätzte ich, schnappte mir seinen El bogen und zog ihn von der Tür weg. Auf einem Bein balancierend hielt ich den Atem an und trat gegen den Türrahmen, dankbar, dass sogar Luxusboote al es so leicht wie möglich halten wol en. Mein Absatz brach durch das dünne Holz, und mein Fuß blieb stecken. Die Bahnen meines wunderschönen Kleides baumelten und flatterten, als ich unbeholfen nach hinten hoppelte, um mich zu befreien.
    »Hey! Warten Sie!«, rief ich, als Trent die Splitter aus dem Loch zog und durchlangte, um von der anderen Seite auf zu schließen. Er ignorierte mich und verschwand in den Flur.
    »Verdammt noch mal, Trent!«, zischte ich, schnappte mir meine Tasche und folgte ihm. Mein Knöchel tat weh, als ich ihn am Fuß der Treppe einholte. Ich griff nach ihm und riss ihn zurück, was seine Schultern gegen die Wand des engen Gangs knal en ließ. »Was sol das?«, fragte ich, nur Zentimeter von seinem wütenden Gesicht entfernt.
    »Behandeln Sie Quen auch so? Sie wissen nicht, was da draußen ist, und fal s Sie sterben, bin ich diejenige, die leidet, nicht Sie!«
    Er sagte nichts, aber seine grünen Augen waren cholerisch und sein Kiefer verspannt.
    »Jetzt schaffen Sie ihren dürren Arsch hinter mich und lassen Sie ihn gefäl igst da«, befahl ich und schubste ihn.
    Schlecht gelaunt und besorgt ließ ich ihn stehen. Meine Hand wol te nach meiner Splat Gun greifen, aber solange die purpurne Scheibe in Betrieb war, würden die Tränke meine Gegner lediglich wütend machen, weil ich eine widerwärtige Mischung von Eisenhut und Dreimasterblume über ihre schöne Abendgarderobe gekleckert hatte. Ein leises Lächeln glitt über mein Gesicht. Ich hatte nichts dagegen, das auf die körperliche Tour zu erledigen.
    Soweit ich sehen konnte, war der Raum leer. Ich lauschte, hörte aber nichts. Schnel ging ich in die Hocke, um meinen Kopf auf Kniehöhe zu bringen, und warf einen Blick um die Ecke. Ich kauerte aus zwei Gründen hier: Erstens, fal s jemand darauf wartete, mich zu schlagen, mussten sie ihren Schlag anpassen, was mir Zeit gab, außer Reichweite zu kommen.
    Zweitens, fal s sie mich erwischten, hätte ich es nicht so weit, den Boden zu finden. Aber als ich den eleganten Raum überblickte, drehte sich mir der Magen um. Der Boden war mit leblosen Körpern übersät.
    »Oh mein Gott«, sagte ich leise, als ich

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