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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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sie, glitt vom Tisch und durchquerte den Raum, um ihm die Tür aufzuhalten.
    Er zog die Augenbrauen zusammen. Dann strich er sich den kurzen Pony aus den Augen und schob mit übermäßiger Kraft seinen Stuhl zurück. »Entschuldigt mich.« Mit zusammengekniffenen Lippen nickte er Trent zu und ging.
    Kurz danach hörte man seine stampfenden Schritte auf der Treppe.
    Candice lächelte mich raubtierartig an, bevor sie hinter ihm aus dem Raum glitt. »Genießen Sie Ihren Kaffee«, sagte sie und schloss die Tür. Ich hörte das Klicken, als sie den Schlüssel herumdrehte.
    26
    Ich holte tief Luft und lauschte in die Stil e. Trent ordnete seine Beine neu, sodass sein Knöchel auf dem gegenüberliegenden Knie lag. Besorgt kaute er an seiner Unterlippe. Er sah nicht ein bisschen aus wie der Drogenbaron und Mörder, der er war. Seltsam, ansehen konnte man es ihm nicht.
    »Sie hat die Tür zugeschlossen«, sagte ich und zuckte beim Geräusch meiner eigenen Stimme zusammen.
    Trent hob die Augenbrauen. »Sie wil nicht, dass wir spazieren gehen. Ich denke, das ist eine gute Idee.«
    Mieser Elf, dachte ich. Ich unterdrückte ein Stirnrunzeln und ging zu dem kleinen runden Fenster, das auf den zugefrorenen Fluss hinausging. Mit meiner Handfläche wischte ich das Kondenswasser weg und schaute mir die abwechslungsreiche Skyline an. Der Carew Tower war festlich beleuchtet und glühte förmlich durch die goldenen, grünen und roten Folien, die sie über die Fenster in den obersten Stockwerken zogen, damit sie leuchteten wie riesige Lampen.
    Die Nacht war klar, und ich konnte trotz des störenden Scheins der Stadt sogar ein paar Sterne sehen.
    Ich drehte mich um und verschränkte die Hände auf dem Rücken. »Ich vertraue Ihrem Freund nicht.«
    »Habe ich nie. Auf diese Weise lebt man länger.« Trents Kinn entspannte sich, und das Grün seiner Augen wurde ein wenig weicher. »Lee und ich haben unsere Sommer miteinander verbracht, als wir Jungs waren. Vier Wochen in einem der Camps meines Vaters, vier Wochen im Strandhaus seiner Familie auf einer künstlichen Insel vor der Küste Kaliforniens. Es war eigentlich dazu gedacht, das Wohlwol en zwischen unseren Familien zu fördern. Übrigens war er es, der die Schutzwand in meinem großen Fenster errichtet hat.«
    Trent schüttelte den Kopf. »Er war zwölf. In dem Alter war es eine ganz schöne Leistung für ihn. Ist es immer noch. Wir hatten eine Party. Meine Mutter ist in den Whirlpool gefal en, weil sie so beduselt war. Ich sol te es durch Glas ersetzen, jetzt wo wir - so unsere Schwierigkeiten haben.«
    Er lächelte in bittersüßer Erinnerung, aber ich hörte ihm nicht mehr zu. Lee hatte die Schutzwand errichtet? Sie hatte die Farbe meiner Aura angenommen, genauso wie die Scheibe im Casinoraum. Unsere Auren schwangen also auf einer ähnlichen Frequenz. Mit zusammengekniffenen Augen dachte ich über unsere gemeinsame Abneigung gegen Rotwein nach. »Er hat dieselbe Blutkrankheit wie ich, oder?«, fragte ich. Es konnte kein Zufal sein. Nicht bei Trent.
    Trent riss den Kopf hoch. »Ja«, sagte er vorsichtig.
    »Deswegen verstehe ich das al es auch nicht. Mein Vater hat ihm das Leben gerettet, und jetzt zickt er wegen ein paar Mil ionen im Jahr herum?«
    Ein paar Mil ionen im Jahr. Taschengeld für die Reichen und Dreckigen. Unruhig warf ich einen Blick auf Lees Schreibtisch, beschloss aber, dass ich wohl nichts Relevantes erfahren konnte, indem ich seinen Schreibtisch durchsuchte.
    »Sie, ähm, überwachen die Reinheit Ihres Brimstones?«
    Trents Gesichtsausdruck wurde wachsam, aber dann traf er offensichtlich eine Entscheidung. Er fuhr sich mit der Hand über das Haar, um es flach zu drücken. »Sehr sorgfältig, Ms.
    Morgan. Ich bin nicht das Monster, das Sie gerne hätten. Ich bin nicht im Geschäft, um Leute zu töten; ich arbeite mit dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Würde ich es nicht produzieren, täte es jemand anders, und dann wäre es kein sicheres Produkt. Tausende würden sterben.« Er warf einen Blick auf die Tür und stel te beide Füße auf den Boden.
    »Dafür garantiere ich.«
    Meine Gedanken wanderten zu Erica. Die Idee, dass sie unter dem Vorwand, ein schwaches Mitglied der Spezies zu sein, sterben könnte, war unerträglich. Aber il egal war il egal. Meine Hand stieß gegen seine Goldohrringe, als ich mir eine Strähne hinters Ohr schob. »Es ist mir egal, wie hübsch die Farben sind, mit denen Sie sich selbst malen, Sie sind trotzdem ein Mörder. Faris ist nicht

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