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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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ihnen ab, und das leise Klicken klang lauter, als es sol te. Ohne seinen Blick von Saladans schmierigem Lächeln zu nehmen, fül te er plötzlich den Raum. Das war der Mann, der in seinem Büro seinen Angestel ten getötet hatte und damit durchgekommen war.
    Der Mann, dem die halbe Stadt gehörte. Der Mann, der dem Gesetz eine lange Nase drehte und in seiner Festung in der Mitte eines alten, durchgeplanten Waldes lebte.
    Trent war wütend, und plötzlich störte es mich überhaupt nicht mehr, dass sie mich ignorierten.
    »Du hast zwei meiner Züge zum Entgleisen gebracht, hast fast einen Streik in meiner LKW-Firma angezettelt und hast mein wichtigstes PR-Projekt abgefackelt«, sagte Trent, und eine Strähne seines Haars entkam der makel osen Frisur.
    Ich starrte ihn an, während Lee nur mit den Schultern zuckte. Wichtigstes PR-Projekt? Es war ein Waisenhaus! Gott, wie kalt konnte man sein?
    »Es war der einfachste Weg, deine Aufmerksamkeit zu erregen.« Lee nippte an seinem Drink. »Du hast dich in den letzten Jahren langsam über den Mississippi vorgearbeitet.
    Hast du etwas anderes erwartet?«
    Trents Kiefermuskeln spannten sich an. »Dein Brimstone ist so stark, dass du damit Unschuldige tötest.«
    »Nein!«, bel te Lee und schob sein Glas von sich. »Es gibt keine Unschuldigen.« Er presste seine schmalen Lippen zusammen und lehnte sich drohend vor. »Du hast eine Grenze überschritten«, sagte er wütend. »Und ich wäre nicht hier und würde deine schwache Kundschaft keulen, wenn du wie abgemacht auf deiner Seite des Flusses geblieben wärst.«
    »Mein Vater hat diese Abmachung getroffen, nicht ich. Ich habe deinen Vater gebeten, die Reinheit seines Brimstones zu senken. Die Leute wol en ein sicheres Produkt. Ich gebe es ihnen. Es interessiert mich nicht, wo sie leben.«
    Lee ließ sich mit einem ungläubigen Schnauben zurückfal en. »Verschon mich mit deinem Wohltäter-Quatsch«, wehrte er mit einem süßlichen Lächeln ab. »Wir verkaufen an niemanden, der es nicht wil . Und Trent? Sie wol en es. Je reiner, desto besser. Die Sterberaten gleichen sich nach kaum einer Generation aus. Die Schwachen krepieren, die Starken überleben, bereit und wil ig, mehr zu kaufen. Reiner zu kaufen. Deine sorgfältige Regulierung schwächt al e. Es gibt kein natürliches Gleichgewicht, keine Stärkung der Spezies. Viel eicht gibt es deswegen nur noch so wenige von euch. Ihr habt euch selbst getötet, weil ihr sie retten wol tet.«
    Meine Hände lagen täuschend ruhig in meinem Schoß, doch ich spürte, wie die Spannung im Raum zunahm.
    Schwache Kundschaft keulen? Die Spezies stärken? Wer zur Höl e bildete er sich ein, dass er war?

    Lee bewegte sich abrupt, und ich zuckte zusammen.
    »Aber im Endeffekt«, fuhr er fort und lehnte sich wieder zurück, als er meine Bewegung sah, »bin ich hier, weil du die Regeln änderst. Und ich gehe nicht. Dafür ist es zu spät. Du kannst mir al es übergeben und dich würdevol auf den Kontinent zurückziehen, oder ich werde es mir nehmen -ein Waisenhaus, ein Krankenhaus, einen Bahnhof, eine Straßenecke und einen sentimentalen Unschuldigen nach dem anderen.« Er nippte wieder an seinem Drink und hielt das Glas fast liebevol in den Händen. »Ich mag Spiele, Trent.
    Und fal s du dich erinnerst: Ich habe gewonnen, was immer wir auch gespielt haben.«
    Trents Augenwinkel zuckte. Es war das einzige Zeichen seiner Gefühle. »Du hast zwei Wochen, um meine Stadt zu verlassen«, sagte er, seine Stimme wie ein scheinbar ruhiges Gewässer, das aber gefährliche Strömungen verbarg. »Ich werde meine Versorgung aufrechterhalten. Und fal s dein Vater reden wil , höre ich zu.«
    »Deine Stadt?« Lee ließ kurz seine Augen über mich gleiten und blickte dann zurück zu Trent. »Für mich sieht es so aus, als wäre sie aufgeteilt.« Er hob die Augenbrauen.
    »Sehr gefährlich, sehr attraktiv. Piscary ist im Gefängnis. Sein Nachkomme ist untauglich. Du bist angreifbar, weil du dich hinter der Fassade des anständigen Geschäftsmannes versteckst. Ich werde Cincinnati und dein Versorgungsnetz, das du so mühsam aufgebaut hast, übernehmen. Und ich werde es so benutzen, wie es benutzt werden sol te. Es ist Verschwendung, Trent. Mit dem, was du hast, könntest du die westliche Hemisphäre beherrschen, aber du vergeudest es an verschnittenen Brimstone und Biodrogen für Dreck-Farmer und Sozialfäl e, die niemals etwas aus sich machen werden - oder etwas für dich.«
    Aufflackernde Wut wärmte mein

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