Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
schuldig fühlen, weil ich noch atmete und sie nicht. Für ihren Tod war Saladan verantwortlich, nicht ich. Oder viel eicht Kisten? Verdammt.
    Was sol te ich deswegen unternehmen?

    Ich schloss die Augen und sprach ein Gebet für sie, aber meine Lider öffneten sich ruckartig, als ich rasche Schritte hörte, die immer lauter wurden. Sie kamen näher, und ich erstarrte, als eine dünne Frau, elegant gekleidet in einen cremefarbenen Hosenanzug, unangekündigt über die Badezimmerfliesen klapperte. Über ihrem Arm hing eine Kaufhaustüte. Ihr harter Blick war auf die Tür zum Umkleidezimmer gerichtet, und sie sah mich nicht, als sie dorthin verschwand.
    Das musste El asbeth sein. Mist. Was sol te ich tun? Mir die Schaumblasen von der Hand wischen und ihre schütteln?
    Wie erstarrt fixierte ich die Tür. Mein Mantel lag über einem der Stühle, und mein Kleidersack hing immer noch in der Nähe des Paravents. Hastig überlegte ich, ob ich wohl das grüne Handtuch erreichen konnte, bevor sie realisierte, dass sie nicht al ein war.
    Das leise Rascheln erstarb, und ich ließ mich tief in das Schaumbad sinken. Sie stürmte heraus, als stünde das Haus in Flammen. Ihre dunklen Augen waren zu wütenden Schlitzen verengt, und ihre hohen Wangenknochen leuchteten rot. In steifer Haltung hielt sie an. Die Tüte hing immer noch über ihrer Schulter, scheinbar vergessen. Ihr dichtes, wel iges blondes Haar war zurückgebunden und zeigte die nüchterne Schönheit ihres Gesichts. Hoch erhobenen Hauptes und mit zusammengepressten Lippen starrte sie mich an, kaum dass sie den Türrahmen durchquert hatte.
    Also so sieht es aus, wenn die Höl e zufriert.

    »Wer sind Sie?«, fragte sie herrisch und kalt.
    Ich lächelte, aber ich wusste, dass es eher kränklich aussah.
    »Ahm, ich bin Rachel Morgan. Von Vampirische Hexenkunst?« Ich machte Anstalten mich aufzusetzen, änderte dann aber meine Meinung. Ich hasste den fragenden Tonfal , der sich in meine Stimme geschlichen hatte, aber es war nun mal passiert. Viel eicht war er ja da, weil ich nackt war - wenn man den Schaum nicht rechnete -
    und sie vor mir stand in zehn Zentimeter hohen Absätzen und einem geschmackvol en Outfit, das Kisten viel eicht für mich aussuchen würde, wenn er mich zu einem Shoppingtrip nach New York einlud.
    »Was tun Sie in meiner Badewanne?« Sie musterte herablassend mein heilendes blaues Auge.
    Ich streckte den Arm nach einem Handtuch aus und zog es zu mir, um mich zu bedecken. »Ich versuche, mich aufzuwärmen.«
    Ihr Mund zuckte. »Das wundert mich nicht«, sagte sie scharf. »Er ist ein eiskalter Bastard.«
    Ich setzte mich abrupt auf, und das Wasser schwappte, als sie aus dem Raum stiefelte. »Trenton!«, ertönte ihre Stimme und zerriss hart die Stil e, die ich noch vor Kurzem in mich aufgesogen hatte.
    Ich atmete aus und schaute auf das vol gesogene Handtuch hinunter, das an mir klebte. Seufzend stand ich auf und öffnete mit dem Fuß den Abfluss. Das Wasser, das um meine Schenkel schwappte, beruhigte sich und begann abzulaufen. El asbeth hatte rücksichtsvol erweise al e Türen offen gelassen, und ich konnte hören, wie sie nach Trent schrie. Sie war nicht weit entfernt. Viel eicht sogar nur im Aufenthaltsraum. Ich entschied, dass es wahrscheinlich sicherer war, mich hier drin abzutrocknen, während ich sie draußen noch hören konnte, wrang das nasse Handtuch aus und schnappte mir zwei neue von der beheizten Handtuchstange.
    »Gott schütze dich, Trenton«, hörte ich ihre Stimme, bitter und beleidigend. »Konntest du nicht mal warten, bis ich weg bin, bevor du eine deiner Huren ranschaffst?«
    Ich lief rot an, und die Bewegungen, mit denen ich mich abtrocknete, wurden heftiger.
    »Ich dachte, du wärst weg«, entgegnete Trent ruhig und half mir damit kein bisschen. »Und sie ist keine Hure, sondern eine Geschäftspartnerin.«
    »Es interessiert mich nicht, wie du sie nennst, sie ist in meinen Räumen, du Bastard.«
    »Ich konnte sie nirgendwo anders unterbringen.«
    »Es gibt acht Badezimmer in diesem Stockwerk, und du steckst sie ausgerechnet in meins?«
    Ich war froh, dass meine Haare fast trocken waren. Dass sie nach El asbeths Shampoo rochen, ließ mich erröten. Ich hüpfte unbeholfen auf einem Bein herum, während ich versuchte meine Unterhose anzuziehen, und war dankbar, dass ich nur meine Strumpfhose angehabt hatte, als ich in die Suppe gefal en war. Meine Haut war noch feucht, und al es klebte. Ich fiel fast um, als mein Fuß im Bein meiner

Weitere Kostenlose Bücher