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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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draußen.
    Ich hatte es wieder getan.
    7
    Vorsichtig manövrierte ich mein Auto in die winzige Garage und machte erst das Licht und dann den Motor aus.
    Deprimiert starrte ich an die verspachtelte Wand kaum einen Schritt vor meiner Motorhaube. Die Stil e wurde nur vom metal ischen Klicken des abkühlenden Motors durchbrochen.
    Ivys Motorrad, für den Winter eingelagert, lehnte mit einer Plane bedeckt friedlich an der Seitenwand. Bald würde es dunkel sein. Ich wusste, dass ich Jenks nach drinnen ins Warme bringen sol te, aber mich abzuschnal en und auszusteigen erschien mir einfach zu mühsam.
    Jenks forderte mit einem Flügelbrummen meine Aufmerksamkeit und landete auf dem Lenkrad. Meine Hände fielen in den Schoß, und meine Schultern sackten nach vorne. »Na ja, zumindest weißt du jetzt, woran du bist«, sagte er.
    Wut flackerte kurz auf, nur um von Verzweiflung erstickt zu werden. »Er hat gesagt, dass er zurückkommt«, wehrte ich mürrisch ab. Ich musste diese Lüge glauben, bis ich mich innerlich auf die Wahrheit vorbereitet hatte.
    Jenks schlang die Arme um sich, und seine Libel enflügel standen stil . »Rachel«, beschwor er mich, »ich mag Nick, aber du wirst genau zwei Anrufe bekommen: Einen, in dem er sagt, dass er dich vermisst und sich schon viel besser fühlt, und den zweiten und letzten, in dem er dir sagt, dass es ihm leid tut und du seinen Schlüssel doch bitte seinem Vermieter geben sol st.«
    Ich starrte an die Wand. »Lass mich einfach dumm sein und ihm eine Weile lang glauben, okay?«
    Der Pixie gab ein zustimmendes Geräusch von sich. Er sah durchgefroren aus. Seine Flügel waren fast schwarz, und er kauerte sich zitternd zusammen. Ich hatte ihn mit meinem Ausflug zu Nick über seine Grenzen hinaus belastet. Heute Abend würde ich definitiv Cookies backen, und sei es nur, weil er nicht so unterkühlt schlafen gehen sol te. Sonst wachte er mir viel eicht bis zum Frühjahr nicht mehr auf.

    »Bereit?«, fragte ich, als ich meine Tasche öffnete.
    Unbeholfen sprang er hinein, statt zu fliegen. Besorgt fragte ich mich, ob ich die Tasche viel eicht unter den Mantel stecken sol te, bis ich beschloss, sie noch in die Einkaufstüte zu stecken und diese oben fest zusammenzurol en.
    Erst jetzt öffnete ich die Tür und achtete darauf, mit der Tür nicht gegen die Garagenwand zu schlagen. Mit der Tasche in der Hand ging ich über den geräumten Weg zur Eingangstür.
    Eine schnittige schwarze Gorvette parkte neben dem Gehweg und wirkte gleichzeitig fehl am Platz und - in diesem Wetter - unsicher. Ich erkannte sie als Kistens, und meine Miene versteinerte. Ich hatte ihn für meinen Geschmack in letzter Zeit zu oft gesehen.
    Der Wind biss in die unbedeckten Stel en meiner Haut. Ich warf einen Blick auf den Kirchturm, der sich deutlich vor den immer dunkler werdenden Wolken abzeichnete. Dann ging ich an Kistens fahrbarem Männlichkeitssymbol vorbei und stieg die Stufen zu unserer schweren hölzernen Doppeltür hinauf. Es gab kein normales Schloss. Von innen konnte man einen schweren Eichenbalken vorlegen, was ich auch jeden Morgen tat, bevor ich ins Bett ging. Ungeschickt bückte ich mich und fül te eine Tasse mit Enteisungskügelchen, die ich dann auf die Stufen schüttete, bevor der am Nachmittag geschmolzene Schnee festfrieren konnte.
    Ich schob die Tür auf, und meine Haare bewegten sich in dem warmen Luftzug, der mir entgegenschlug. Sanfte Jazzklänge begleiteten ihn, und ich schlüpfte hinein, um dann hinter mir leise den Riegel vorzulegen. Ich wol te Kisten nicht unbedingt sehen - egal, wie sehr er das Auge erfreute
    -, aber ich sol te ihm viel eicht dafür danken, dass er mich Takata empfohlen hatte.
    In dem kleinen Foyer war es dunkel. Der sanfte Schein des Sonnenuntergangs, der aus dem Altarraum hereinfiel, half nicht viel. Die Luft roch nach Kaffee und Pflanzen, wie eine Mischung aus Gewächshaus und Cafe. Angenehm.
    Ich legte Ceris Sachen auf den kleinen antiken Tisch, den Ivy bei ihren Eltern hatte mitgehen lassen, öffnete meine Tasche und schaute hinein. Jenks starrte zu mir herauf.
    »Gott sein Dank«, murmelte er und erhob sich langsam in die Luft. Dann zögerte er und legte den Kopf schief, als er angestrengt lauschte. »Wo sind denn al e?«
    Ich schüttelte meinen Mantel ab und hängte ihn an einen Haken. »Viel eicht hat Ivy deine Kinder wieder angeschrien, und sie verstecken sich noch. Wil st du dich beschweren?«
    Er schüttelte den Kopf. Al erdings hatte er recht. Es war wirklich

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