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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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sehr stil . Zu stil . Normalerweise hörte man die trommelfel zerstörenden Schreie der Pixiekinder beim Fangen spielen, ab und zu das Klappern eines Küchenutensils, das auf dem Boden aufschlug, und Ivys Knurren, wenn sie sie schließlich zumindest aus dem Wohnzimmer verjagte. Die einzige Ruhepause, die wir bekamen, waren vier Stunden am Mittag und vier Stunden nach Mitternacht, in denen sie schliefen.
    Die Wärme der Kirche wurde von Jenks aufgesogen, und seine Flügel waren bereits wieder durchscheinend und beweglich. Ich beschloss, Ceris Sachen liegen zu lassen, wo sie waren, bis ich sie ihr bringen konnte. Neben den Pfützen, die Kisten hinterlassen hatte, stampfte auch ich mir den Schnee von den Stiefeln und folgte Jenks aus dem dunklen Foyer in den stil en Altarraum.
    Meine Schultern entspannten sich beim Anblick des gedämpften Lichts, das durch die Buntglasfenster fiel, die auf Kniehöhe begannen und bis zur Decke reichten. Ivys imposanter Flügel stand in einer Ecke im hinteren Teil. Er war gut gepflegt, ohne ein Staubkörnchen darauf - aber benutzt wurde er nur, wenn ich nicht zu Hause war. Mein mit Pflanzen übersäter Schreibtisch stand ihm schräg gegenüber auf der anderen Seite des Raums, ungefähr dort, wo sich früher der Altar befunden hatte. Auf der Wand dahinter war immer noch der riesige Schatten eines Kreuzes zu sehen, der gleichzeitig beruhigend und beschützend wirkte. Die Sitzbänke waren schon lange, bevor ich eingezogen war, entfernt worden. Was blieb, war ein hal ender Raum aus Holz und Glas, der Frieden, Einkehr, Gnade und Geborgenheit ausstrahlte. Hier war ich sicher.
    Jenks erstarrte, und meine Instinkte schrien auf.
    »Jetzt!«, ertönte eine schril e, durchdringende Stimme.
    Jenks schoss geradeaus nach oben und ließ eine Wolke aus Pixiestaub hinter sich zurück wie ein Oktopus seine Tinte.
    Mit klopfendem Herzen ließ ich mich auf den Holzboden fal en und rol te mich ab.
    In scharfem Getrommel schlugen neben mir Geschosse im Parkett ein. Furcht brachte mich dazu, weiterzurol en, bis ich eine Ecke erreicht hatte. Ich zapfte die Kraftlinie im Garten an, und sofort durchfuhr und berauschte mich ihre Kraft.
    »Rachel! Das sind meine Kinder!«, schrie Jenks in dem Moment, als mich ein Hagel aus winzigen Schneebäl en traf.
    Ich schluckte mühsam das Wort der Beschwörung, mit dem ich meinen Kreis errichten wol te, hinunter und riss die ansteigende Energie in mich selbst zurück. Sie traf mich, und ich stöhnte, als im selben Moment noch mehr Energie aus der Kraftlinie in mich einschoss und denselben Platz in mir fül te. Ich schwankte, fiel auf ein Knie und kämpfte um Atem, bis der Uberschuss schließlich seinen Weg zurück in die Linie fand. Oh Gott. Ich fühlte mich, als stünde ich in Flammen. Ich hätte den Kreis einfach errichten sol en.
    »Was bei Tinks heiligen Höschen habt ihr euch dabei gedacht?«, brül te Jenks. Er schwebte über mir, während ich angestrengt den Boden fokussierte. »Ihr sol tet es besser wissen! Einen Runner so anzugreifen! Sie ist ein Profi! Ihr werdet al e sterben! Und ich werde euch genau da verrotten lassen, wo ihr auf den Boden gefal en seid! Wir sind hier Gäste! In den Tisch. Al e. Jax, ich bin wirklich enttäuscht.«
    Ich atmete tief ein. Verdammt. Das tat wirklich weh. Memo an mich selbst: Von jetzt an niemals wieder einen Kraftlinienzauber mittendrin abbrechen.
    »Matalina!«, schrie Jenks. »Weißt du eigentlich, was unsere Kinder gerade treiben?«
    Ich befeuchtete meine Lippen. »Ist in Ordnung«, sagte ich, aber als ich aufsah, war absolut niemand im Altarraum. Sogar Jenks war weg. »Ich liebe mein Leben«, murmelte ich und rappelte mich nach und nach vom Boden auf. Das brennende Kribbeln unter meiner Haut hatte nachgelassen. Mit rasendem Puls unterbrach ich den Kontakt zur Kraftlinie ganz und fühlte, wie die restliche Energie aus meinem Chi strömte und mich zitternd zurückließ.
    Wie eine wütende Biene kam Jenks wieder aus den hinteren Zimmern geschossen. »Rachel«, sagte er, als er vor mir anhielt. »Es tut mir leid. Sie hatten den Schnee gefunden, den Kist an seinen Schuhen reingetragen hatte, und er hat ihnen von den Schneebal schlachten seiner Kindheit erzählt.
    Oh, schau dir das an. Sie haben dich ganz nass gemacht.«
    Matalina, Jenks Ehefrau, schoss in einer Wel e von grauer und blauer Seide in den Raum. Sie warf mir einen verlegenen Blick zu und verschwand unter dem hölzernen Rol o, mit dem man den Schreibtisch verschließen

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