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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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ist los?«
    Ich zog die Backstage-Pässe hervor und hängte sie mit einem tomatenförmigen Magneten an den Kühlschrank.
    Meine Gedanken wanderten zu Nick und dann zu dem Moment, als ich mich über den Boden gewälzt hatte, um den Schneebäl en der Pixies zu entkommen. Und ich durfte nicht vergessen, wie glücklich es mich gemacht hatte, dass sie Kisten wegen meines Bluts bedroht hatte, das sie selbst niemals schmecken würde. Hexenkind, so viele Anlässe zur Wahl.
    »Nichts«, sagte ich leise.
    Sie sah attraktiv und geschmeidig aus in ihren Jeans mit Hemd, als sie die Arme verschränkte und sich neben der Kaffeemaschine gegen die Arbeitsfläche lehnte, um zu warten, bis der Kaffee fertig war. Ihre schmalen Lippen waren zusammengepresst, und sie atmete schwer. »Du hast geweint. Was ist los?«
    Überraschung lähmte mich. Sie wusste, dass ich geweint hatte? Es waren nur drei Tränen gewesen. An der Ampel. Und ich hatte sie sogar schon weggewischt, bevor sie mir überhaupt über die Wange gelaufen waren. Ich warf einen Blick in Richtung Flur, weil ich nicht wol te, dass Kisten es erfuhr. »Ich erzähle es dir später, okay?«
    Ivys Blick folgte meinem zum Flur. Verwirrt kniff sie die Augen zusammen, dann breitete sich Verständnis auf ihrem Gesicht aus; sie wusste, dass ich abgesägt worden war. Ich beobachtete sie genau, als sie kurz blinzelte, und war erleichtert, als ich sah, wie der kurze Impuls von Blutdurst, der wohl durch meine neue, freie Position ausgelöst worden war, wieder erstarb.
    Lebende Vampire brauchten im Gegensatz zu untoten Vampiren kein Blut, um nicht wahnsinnig zu werden. Es verlangte sie trotzdem danach, und sie wählten die Personen, von denen sie es sich holten, sorgfältig aus. Ihre Wahl folgte meistens ihren sexuel en Vorlieben, in der Hoffnung, dass Sex viel eicht auch noch mit drin war. Aber Blut zu nehmen konnte viele Bedeutungen haben: von der Bestätigung einer tiefen, platonischen Zuneigung bis hin zur Seichtheit eines One-Night-Stands. Wie die meisten lebenden Vampire sagte Ivy immer wieder, dass sie Blut nicht mit Sex gleichsetzte, aber ich tat es. Die Empfindungen, die ein Vampir in mir auslösen konnte, waren sexuel er Ekstase einfach zu ähnlich, um es anders zu sehen.
    Nachdem ich sie zweimal mit Kraftlinienenergie gegen die Wand geschmissen hatte, hatte Ivy schließlich verstanden, dass ich zwar ihre Freundin war, dass ich aber nie, wirklich niemals, dazu bereit sein würde. Danach war es einfacher geworden, auch, weil sie wieder praktizierte und ihre Bedürfnisse woanders stil te. Wenn sie nach Hause kam, war sie satt, entspannt und erfül t von unterschwel igem Selbsthass, weil sie wieder nachgegeben hatte.
    Im Laufe des Sommers schien sie ihre Bemühungen anders ausgerichtet zu haben: Wo sie vorher versucht hatte, mich davon zu überzeugen, dass mich zu beißen nicht hieß, Sex mit mir zu haben, richtete sie jetzt ihre gesamten Kräfte darauf, sicherzustel en, dass kein anderer Vampir mir nachstel te. Wenn sie mein Blut nicht haben konnte, dann sol te es niemand haben. Sie stürzte sich mit al er Macht in einen beunruhigenden, wenn auch schmeichelhaften Kreuzzug, andere Vampire davon abzuhalten, meine Dämonennarbe auszunutzen und mich in ein Dasein als ihr Schatten zu locken. Mit Ivy zu leben schützte mich vor ihnen
    - ein Schutz, den anzunehmen ich keineswegs zu stolz war -, und als Gegenleistung war ich vorbehaltlos ihre Freundin.
    Und auch wenn das wahrscheinlich wie eine einseitige Geschichte klang, es war keine.
    Ivy war eine sehr pflegebedürftige Freundin und eifersüchtig auf jeden, der meine Aufmerksamkeit erregte, auch wenn sie es gut versteckte. Sie duldete schon Nick kaum. Kisten al erdings schien eine Ausnahme zu sein, was in mir ein ach so warmes und verwirrtes Gefühl aufkommen ließ. Als ich meinen Kaffee zum Mund hob, ertappte ich mich dabei, wie ich mir wünschte, dass sie heute Abend ausging und ihre verdammte Blutlust befriedigte, damit sie mich nicht den Rest der Woche ansah wie ein hungriger Panther.
    Ich fühlte, wie sich die Stimmung plötzlich von Ärger zu Erwartung wandelte, starrte auf die laufende Kaffeemaschine und dachte nur noch an Flucht.
    »Wil st du meinen?«, fragte ich. »Ich habe noch nichts getrunken.«
    Mein Kopf flog herum, als ich Kistens leises Lachen hörte.
    Er war ohne Vorwarnung im Türbogen erschienen. »Ich habe auch noch nichts getrunken«, sagte er anzüglich. »Ich hätte gern etwas, wenn du es so nett anbietest.«
    Ich

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