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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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in Richtung Tür bewegte.
    »Steck dein Haar hoch«, sagte er, als er durch den Türrahmen schlenderte. »Ich mag deinen Hals. Seite zwölf, dritter Absatz.« Er leckte sich die Lippen, und die Andeutung von Fangzahn war wieder verschwunden, sobald ich ihn gesehen hatte.
    »Raus!«, schrie ich, machte zwei Schritte nach vorne und schlug die Tür zu.
    Wutentbrannt drehte ich mich zu den Kleidungsstücken um, dankbar dafür, dass ich heute Nachmittag wenigstens mein Bett gemacht hatte. Ein unterschwel iges Kribbeln an meinem Hals ließ mich die Hand heben, und ich presste meine Handfläche gegen die Narbe in dem Versuch, das Gefühl zu verdrängen. Ich starrte auf mein Kopfkissen, dann zog ich zögernd das Buch hervor. Rynn Cormel hatte es geschrieben? Donnerwetter, der Mann hatte al ein das Land durch den Wandel geführt, und er hatte auch noch genug Zeit, ein Handbuch für Vampirsex zu schreiben?
    Ein Geruch nach Lilien breitete sich aus, als ich das Buch bei der angemerkten Seite öffnete. Ich war auf al es vorbereitet, da ich das Buch zweimal ganz durchgelesen und mich überwiegend eher abgestoßen als erregt gefühlt hatte, aber der Absatz drehte sich nur um die Verwendung von Halsketten, um seinen Liebhaber zu erregen. Offenbar lud man ihn umso stärker dazu ein, einem den Hals aufzureißen, je mehr man ihn bedeckte. Die Gothic-Halsketten aus metal ener Spitze, die in letzter Zeit so modern waren, hatten ungefähr dieselbe Wirkung wie in einem Neglige herumzulaufen. Den Hals völ ig frei zu lassen war fast genauso schlimm - ein appetitliches Statement von vampirischer Jungfräulichkeit, und absolut unwiderstehlich.
    »Hu«, murmelte ich, schloss das Buch und ließ es auf meinen Nachttisch fal en. Viel eicht war es an der Zeit, es mal wieder zu lesen. Mein Blick wanderte zu dem Outfit, das Kisten für mich ausgesucht hatte. Es sah altbacken aus, aber ich würde es anprobieren, und wenn Ivy ihm dann bestätigt hatte, dass ich wie vierzig aussah, konnte er nochmal zehn Minuten warten, bis ich mich wieder umgezogen hatte.
    Schnel zog ich meine Stiefel aus und warf sie beiseite. Ich hatte vergessen, dass die graue Hose mit Seide gefüttert war.
    Sie fühlte sich gut an, als sie über meine Beine glitt. Ich wählte - ohne Kistens Hilfe - ein schwarzes Trägertop aus und zog die lange Bluse darüber. Das Ding brachte meine Kurven überhaupt nicht zur Geltung, und ich drehte mich stirnrunzelnd zum Spiegel um.
    Ich erstarrte, als ich mein Spiegelbild sah. »Verdammt«, flüsterte ich. Vorher, in meinen schwarzen Stiefeln und dem kurzen Kleid, hatte ich gut ausgesehen. Aber in dem hier? In dem hier sah ich . . mondän aus. Ich erinnerte mich an Seite zwölf, kramte meine längste Goldkette heraus und schlang sie mir um den Hals. »Verdammt noch mal«, hauchte ich und drehte mich, um mich aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
    Meine Kurven waren weg, verborgen unter den einfachen geraden Linien, aber die schlichte Hose, die seidene Bluse und die Goldkette schrien die unterschwel ige Botschaft von Selbstvertrauen und lässigem Reichtum in die Welt. Meine bleiche Haut wirkte nun sanft alabasterfarben statt kränklich weiß, und mein athletischer Körperbau wirkte geschmeidig.
    Für mich war das ein völ ig neuer Look. Ich hatte nicht gewusst, dass ich auch nach reicher Oberschicht aussehen konnte.
    Zögernd zog ich meine Haare vom Hals und hielt sie auf meinem Kopf fest. »Wow«, hauchte ich, als ich mich plötzlich von mondän in elegant verwandelte. So gut auszusehen glich bei Weitem die Peinlichkeit aus, Kisten wissen zu lassen, dass er mich besser anziehen konnte als ich mich selbst.
    Ich wühlte in einer Schublade nach dem letzten Amulett zur Zähmung der Locken und aktivierte es. Dann steckte ich meine Haare hoch und zog kunstvol ein paar Strähnen heraus, sodass sie vor meinen Ohren schwangen. Ich trug ein wenig von meinem neuen Parfüm auf, kontrol ierte mein Make-up, versteckte das Amulett unter der Bluse und schnappte mir eine kleine Handtasche mit Schnappver-schluss, da meine Umhängetasche al es ruinieren würde. Ich zögerte einen Moment, als mir klar wurde, dass ich meine üblichen Zauber nicht mitnehmen konnte, aber schließlich war es ein Date, kein Auftrag. Und fal s ich Kisten abwehren musste, würde ich das sowieso mit Kraftlinienmagie tun.
    Meine Stiefel ohne Absatz waren kaum hörbar, als ich mein Zimmer verließ und dem sanften Gemurmel von Ivys und Kistens Stimmen in den bernsteinfarben

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