Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
anrufen?«, hörte ich einen Mann fragen, als ein unangenehm kalter Luftzug mich zum Zittern brachte.

    »Nein. Ich glaube, al es, was sie braucht ist etwas frische Luft. Wenn sie nicht in Ordnung ist, bis wir ankommen, rufe ich Ivy an.«
    »Na dann, viel Glück, Boss«, sagte die erste Stimme.
    Ich fühlte mich kurz als würde ich fal en, und dann presste sich das kalte Leder eines Sitzes gegen meine Wange. Ich seufzte und verkroch mich tiefer unter der Decke, die nach Kisten und Leder roch. Meine Finger kribbelten, ich konnte meinen Herzschlag hören und mein Blut fließen fühlen.
    Sogar das Zuknal en der Autotür konnte mich nicht erschüttern. Das plötzliche Brummen des Motors war beruhigend, und während mich die Bewegung des Autos in den Schlaf wiegte, hätte ich schwören können, dass ich Mönche singen hörte.
    12
    Das vertraute Rumpeln eines Autos, das über Gleise fuhr, weckte mich, und meine Hand schoss zur Tür, damit sie nicht aufging. Ich riss die Augen auf, als mein Knöchel gegen eine fremde Tür knal te. Oh ja, ich war ja nicht in Nicks Truck; ich saß in Kistens Corvette.
    Ich erstarrte und ließ mich dann zurückfal en, um die Tür anzustarren. Kistens Ledermantel war über mich gebreitet wie eine Decke. Neben mir atmete jemand tief ein, und die Musik wurde leiser. Kisten wusste, dass ich wach war. Mein Gesicht wurde warm, und ich wünschte mir, ich könnte so tun, als würde ich noch schlafen.
    Niedergeschlagen setzte ich mich auf und zog den langen Mantel an, was in der Enge des Autos nicht ganz einfach war.
    Ich wol te Kisten nicht ansehen und schaute stattdessen aus dem Fenster, um herauszufinden, wo in den Hol ows wir gerade waren. Die Straßen waren belebt, und die Uhr am Armaturenbrett verkündete, dass es fast zwei war. Ich war vor den Augen eines Großteils der bessersituierten Vampire Cincinnatis umgekippt wie eine Betrunkene, weil ich von ihren Pheromonen high geworden war. Sie mussten jetzt glauben, dass ich eine wil ensschwache, magere Hexe war, die sich nicht behaupten konnte.
    Kisten bewegte sich in seinem Sitz, als er an einer Ampel anhielt. »Wil kommen zurück«, sagte er sanft.
    Mit zusammengepressten Lippen betastete ich unauffäl ig meinen Hals, um festzustel en, ob noch al es so war wie vorher. »Wie lang war ich weg vom Fenster?«, fragte ich ausdruckslos. Das würde Wunder für meinen Ruf bewirken.
    Kisten schaltete in den ersten Gang. »Du bist nicht in Ohnmacht gefal en. Du bist eingeschlafen.« Die Ampel schaltete um, und er fuhr auf das Auto vor uns auf, um es dazu zu drängen, sich zu bewegen. »In Ohnmacht fal en bedeutet einen Mangel an Selbstbeherrschung. Einschlafen ist das, was man tut, wenn man müde ist.« Er warf mir einen schnel en Blick zu, als wir über die Kreuzung fuhren. »Jeder wird mal müde.«
    »Niemand schläft in einer Disco ein«, widersprach ich. »Ich bin in Ohnmacht gefal en.«

    Mein Hirn sortierte die Erinnerungen, die leider so klar waren wie Weihwasser und nicht gnädig verschwommen.
    Mein Gesicht wurde knal rot. Trunken hatte er es genannt; ich war bluttrunken gewesen. Ich wol te nach Hause. Ich wol te einfach nur nach Hause, in das Priesterloch kriechen, das die Pixies im Glockenturm gefunden hatten, und dort sterben.
    Kisten schwieg, doch die Anspannung in seinem Körper ließ mich erkennen, dass er etwas sagen würde, sobald er es mit seinem inneren Patronisier-Meter gegengecheckt hatte.
    »Es tut mir leid«, meinte er schließlich und überraschte mich damit, aber sein Eingeständnis von Schuld machte mich wütend statt mich zu beruhigen. »Ich war ein Trottel, dass ich dich mit reingenommen habe, ohne zu wissen, ob Hexen bluttrunken werden können. Aber darauf wäre ich nie gekommen.« Sein Kiefer spannte sich an. »Und es ist nicht so schlimm wie du denkst.«
    »Ja, genau«, brummelte ich und tastete mit der Hand unter dem Sitz herum, bis ich meine Handtasche gefunden hatte. »Ich wette, inzwischen weiß es schon die halbe Stadt.
    >Hey, wil irgendwer heute Nacht rüber zu Morgan gehen und zuschauen, wie sie trunken wird? Al es, was es braucht, ist genug Spaß, und schon ist sie weg. Ha, ha!<«
    Kistens Aufmerksamkeit war vol kommen auf die Straße gerichtet. »So war es nicht. Und da drin waren über zweihundert Vampire, ein Großteil davon tot.«
    »Und das sol dafür sorgen, dass ich mich besser fühle?«
    Mit steifen Bewegungen zog er sein Handy aus der Tasche, drückte eine Taste und gab es mir.

    »Yeah?«, fragte ich in das

Weitere Kostenlose Bücher