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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Er warf kunstvol seine Haare zurück.
    In meinem Hirn gingen die Lichter an. »Es ist ein Casino-Boot«, erkannte ich. »Das ist nicht fair. Al e Casino-Boote gehören Piscary. Du musst für überhaupt nichts bezahlen.«
    »Das ist nicht Piscarys Boot.« Kisten stieg aus und kam zu meiner Tür. Er sah wirklich verdammt gut aus in seinem Wol mantel, als er mir die Tür öffnete und darauf wartete, dass ich ausstieg.
    »Oh.« Mir ging noch ein Licht auf. »Wir nehmen die Konkurrenz unter die Lupe?«
    »So was Ähnliches.« Er beugte sich runter, um mich zu mustern. »Kommst du? Oder fahren wir wieder?«
    Wenn er seine Chips nicht umsonst bekam, war es innerhalb der Rahmenbedingungen unserer Abmachung.
    Und ich hatte noch nie gezockt. Viel eicht machte es Spaß.
    Also nahm ich seine Hand und ließ mir aus dem Auto helfen.
    Er ging schnel , als wir zusammen zu dem Landungssteg mit Geländer hasteten. Am Fuß der Rampe wartete ein Mann in Parka und Handschuhen, und während Kisten sich mit ihm unterhielt, warf ich einen Blick auf das Wasser. Blasen, die um den Rumpf herum aufstiegen, hielten es davon ab, zuzufrieren. Es war wahrscheinlich teurer, als das Schiff für den Winter aus dem Wasser zu nehmen, aber nach den Gesetzen der Stadt war Glücksspiel nur auf dem Wasser erlaubt. Und auch wenn das Schiff am Dock befestigt war, es lag auf dem Wasser.
    Der kräftige Mann ließ uns passieren, nachdem er in sein Funkgerät gesprochen hatte. Kisten legte mir eine Hand ins Kreuz und schob mich weiter. »Danke, dass ich mir deinen Mantel leihen durfte«, sagte ich, als wir den Steg hinaufgingen und uns auf der Gangway wiederfanden. Der heutige Schneefal hatte sie mit Weiß überzogen, und ich fegte das feine Pulver vom Handlauf ins Wasser, wo es kurz hel e Klumpen bildete.
    »Ist mir ein Vergnügen«, sagte er und zeigte auf die Eingangstür, die halb aus Holz, halb aus Glas bestand. Zwei in einander verschlungene große S waren darin eingraviert.
    Ich erschauderte, als in dem Moment, in dem Kisten die Tür öffnete und wir die Schwel e überschritten, eine kleine Dosis Kraftlinienenergie spürbar wurde. Wahrscheinlich war es der Anti-Betrugszauber des Casinos, aber es machte mich verrückt, weil es sich anfühlte, als würde ich ölverschmierte Luft atmen.
    Ein anderer großer Mann im Smoking - nach dem vertrauten Rotholzduft zu schließen eine Hexe - begrüßte uns und nahm uns die Mäntel ab. Kisten trug sich ins Gästebuch ein und verzeichnete mich als >Gast<. Verärgert schrieb ich in großen Buchstaben meinen Namen über drei Linien hinweg unter seinen. Der Stift ließ meine Finger kribbeln, und ich schaute mir den silbernen Zylinder genau an, bevor ich ihn wieder weglegte. Al meine Alarmglocken fingen an zu schril en, und während Kisten mit dem Großteil unserer Date-Kasse einen einzigen Chip kaufte, strich ich unsere Unterschriften mit einer präzisen Linie durch, um zu verhindern, dass sie als Fokusobjekt für einen Kraftlinienzauber verwendet werden konnten.
    »Und das hast du getan, weil. .?«, fragte mich Kisten, als er meinen Arm nahm.
    »Vertrau mir.« Ich lächelte die große Hexe an, die für das Gästebuch verantwortlich war und einen versteinerten Gesichtsausdruck zur Schau trug. Es gab subtilere Wege, um den Diebstahl solcher Fokusobjekte zu verhindern, aber ich kannte keinen. Und es kümmerte mich überhaupt nicht, dass ich gerade unseren Gastgeber beleidigt hatte. Als ob ich hier jemals wieder herkommen würde.
    Kisten hielt meinen Arm, also konnte ich al en, die von den Spieltischen aufsahen, zunicken als wäre ich wichtig. Ich war glücklich, dass Kisten meine Kleidung ausgewählt hatte; in dem, was ich ausgesucht hatte, hätte ich hier wie eine Nutte ausgesehen. Die Teakholz- und Eichenverkleidungen wirkten beruhigend, und der prächtige grüne Teppich fühlte sich unter meinen Füßen einfach fantastisch an, sogar durch die Stiefel hindurch. An den wenigen Fenstern hingen schwere burgunderfarbene Vorhänge mit schwarzem Muster, die zurückgezogen waren, um den Blick auf die Lichter von Cincinnati freizugeben. Der Raum war warm und roch nach Menschen und Aufregung. Das Klappern von Chips und die kurzen Freudenlaute ließen meinen Puls schnel er gehen.
    Die tiefe Decke hätte beengend wirken können, aber sie tat es nicht. Es gab zwei Blackjack-Tische, einen Craps-Tisch, ein Roulette-Rad und eine ganze Wand vol er einarmiger Banditen. In der Ecke stand eine kleine Bar. Der Großteil der Angestel ten waren

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